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Ratgeber Hamburg


1/2 Schillig schwarz, geschnitten, Hamburg Nr. 1

Bei Hamburg gibt es einige besonders fälschungsgefährdete Marken, die fast immer falsch sind. Das beginnt mit der Nummer 1. Im Michelkatalog stehen Mindestmaße für eine prüfbare Nr. 1. Die Ursache für das beachten von Mindestmaßen ist einfach. Die Marken gibt es auch gezähnt. Da ist die Nr. 10, ohne Gummi mit 3,- Euro im Katalog bewertet. Man schneidet die Zähne ab, dann hat man eine Nr. 1, Katalogwert 65,-, ohne Gummi. Dann malt man ein paar Striche drauf, dann hat man eine gestempelte Nr. 1, Katalogwert 750,-. Es geht aber noch einfacher. Eine gestempelte Nr. 10 (eben bildgleich mit Nr. 1) steht mit 13,- Euro im Katalog. Ein Stück mit Zahnfehler kostet netto um 50 Cents. Dann Zähne abschneiden und fertig ist die Nr. 1 für 750,- Euro. So zu sehen bei den meisten Angeboten, in den meisten Sammlungen, überall. Oft findet sich noch der Hinweis die Marke müsse echt sein, denn sie hat ein Wasserzeichen. Jedoch haben gezähnte und geschnittene Marken Wasserzeichen. Hinzu kommt, es gibt auch echte Marken ohne Wasserzeichen. Die sollten jedoch nur geprüft erworben werden. Häufiger findet man Marken ohne Wasserzeichen, auf dickerem, gelblichem Papier. Das sind sehr alte Ganzfälschungen.

Im Michelkatalog steht nach der Nr. 7: "die Preise gelten nur für vollrandige Stücke deren Ränder oben und unten zusammen mindestens 1,5 mm betragen". Das hat seinen guten Grund. Auch die Nr. 10 ist rechts und links mit viel mehr weißem Rand versehen, als oben und unten. So sehen die abgeschnittenen Marken immer schön breitrandig aus. Es kommt aber nur auf die Ränder oben und unten an! Beim Stempel gibt es auch eine einfache Richtschnur. Der breite Vierstrichstempel in blauer Farbe, immer wieder auf angeblichen Nr. 1 zu sehen, kommt erst auf der Nr. 10 in Echt vor. Natürlich könnte jemand eine echte Nr. 1 fünf Jahre gelagert haben, dann kurz und klein geschnitten haben und wir hätten eine theoretisch echte Nr. 1. Es gibt aber auch Briefe. Darauf könnte man das prüfen. Bisher kam keine Nr. 1, kleingeschnitten mit blauem, dicken Vierstrichstempel vor. Also, die Wahrheit: 1. es gibt keine Nr. 1 mit blauem Stempel, 2. könnte man diese nur auf Brief prüfen. Nachfolgend das Bild einer echten, prüfbaren (und auch geprüften) Nr. 1 links. Auf dem rechten Bild ist eine typische Fälschung "durch Absachneiden der Zähnung" zu sehen.

Links Marke echt, mittlere Marke Verfälscht (nicht im gleichen Maßstab). Zu messen sind die Ränder oben und unten. Die rechte Marke ist eine Ganzfälschung ohne Wasserzeichen.

Hamburg Nr. 1 echt Hamburg Nr. 1 typische Verfälschung aus gezähnter Marke Hamburg Nr. 1 Ganzfälschung ohne Wasserzeichen
Das Vorhandensein eines Wasserzeichens belegt zunächst einmal nichts. Es gibt die Verfälschungen aus der gezähnten 1/2 Sch. und es gibt auch Originale ohne Wasserzeichen. Die sind an der Zeichnung zu erkennen. Die Marke links und in der Mitte, zeigen die echte Zeichnung. Die Ganzfälschung rechts, zeigt Abweichungen davon. Man achte zum Beispiel auf den Fuss des "M" unten links oder das schmalere "U" in HAMBURG. Letztlich weicht, wie bei jeder Ganzfälschung, jedes Detail ab.

Es gibt eine ganze Reihe von Ganzfälschungen. Alleine Fournier hat mindestens drei verschiedene Typen produziert.

Im nachfolgenden Bild eine leicht erkennbare Ganzfälschung, die alleine durch die stark abweichenden Schrifttypen auffällt. Das zu breite und links niedrigere "H" in "HAMBURG" fällt sofort auf.


1 1/4 braunviolett bis graupurpur, Hamburg Nr. 20

Von der Ausgabe zu 1 1/4 Sch. aus dem Jahr 1866 gibt es private Nachdrucke und Neudrucke. Die Nachdrucke sind um 100 Jahre alt, die Neudrucke sind von 1978 und entsprechend gekennzeichnet.

Von den Nachdrucken sind viele nicht durchstochen. Der fehlende Durchstich ist schon einmal ein Hinweis. Bei den häufigen Nachdrucken, unten einer davon im Bild zum Vergleichen, haben nicht alle vier Rosetten eine farblose Mitte (siehe türkise Pfeile). Meist sind sogar alle 4 Rosetten vollfarbig. Am schnellsten ist die Schlaufe des "g" zu identifizieren. Der gelbe Pfeil zeigt auf den Fuss des "g". Beim Original ist der Fuss ein schönes, feines Oval. Bei den unten vorgestellten Nachdrucken (rechte Marke) fehlt der untere Bogen ganz.

Hamburg Nr. 20, links echt, rechts ein häufiger, alter Nachdruck

Im Bild rechts ist ein Nachdruck von 1890 zu sehen.

Der Hamburger Briefmarkenhändler A. Bestelmeyer lies in den Jahren 1886, 1890, 1894 und 1896 Nachdrucke (= Fälschungen) der 1 1/4 Schilling im achteckigen Rahmen von der Druckerei Ferd. Schlottke in Auflagen von jeweils 1000 Bogen herstellen. Nach 1896 gab es möglicherweise noch weitere Auflagen. Dabei verwendete er als "Urstempel" das Druckmaterial eines echten Wertstempels für die Ganzsachen. Er nahm Galvanos vom echten Druckmaterial ab. Dabei mussten allerdings noch die Ecken und der Außenrahmen ergänzt werden. Der Wertstempel auf den Ganzsachen war einfach nur achteckig. Diese Ergänzung alleine, macht den Druck zu einer Fälschung und nicht zu einem erhofften "Neudruck". Bei Originalen sind in den Ecken auch drei Striche dicker, bei den Nachdrucken nur zwei davon.

Dir Nachdrucke von 1886 und 1890 haben einen Durchstich "8" statt "10". Dem Nachdruck von 1886 fehlt "blau" in der Farbe. Der Nachdruck von 1890 ist rötlichbraun, siehe Bild oben.

Viele dieser Nachdrucke sind nicht durchstochen, also reine Fantasieprodukte. Am "g" weicht auch nicht nur der Fuss ab, sondern auch die "Fahne" auf dem Kopf des "g". Bei Originalen reicht der hauchdünne Schaft der Fahne, bis in den weißen Innenraum des "g". Bei den Nachdrucken ist der Schaft meist gar nicht vorhanden. Tatsächlich unterscheidet sich jedes Detail der Zeichnung.

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