Dokumentation beendeter Artikel bei Delcampe
25.05.13, 19:37:08
admin_j
Hallo,
heute ein Beispiel aus dem Gebiet LÜBECK. Von einem deutschen Händler als echt angeboten, wurde die Marke links im Bild.
Ein offensichtlich völlig gerupftes Machwerk (Fritz Billig Typ V mit schlanken Ziffern) an dem überhaupt nichts stimmt. Im Bild rechts ein Original.
07.07.13, 15:05:53
admin_j
Hallo,
heute möchte ich eine Stempelfälschung zeigen, die ohne Vergleichsmaterial erkannt werden kann. Eine Marke aus der französischen Zone, Baden, die sogenannte "Konstanz".
Auf der Marke sieht man einen "Stempel" von FREIBURG-HASLACH. Eingige dieser Stempel werden wohl nicht mehr geprüft, weil sie sich wohl in privater Hand befinden. Dieser Abschlag stammt aber nicht von einem echten Gerät. Er stammt von einem Klischee, dass von einem Foto stammt. Die Kamera wurde wohl in der Hand gehalten und die Kreise sind verzeichnet. Links unten ist der Kreisabstand größer, als rechts unten.
Das ist ein Eierstempel! Ein Blick auf die Buchstaben (winzige F und winziges A) belegt auch die Imitation und das Bild des Abschlags zeigt typische Merkmale flacher Klischees.
07.07.13, 15:13:53
admin_j
Hallo,
noch zur Ergänzung Abschläge vom echten Gerät. Der Stempel Freiburg-Haslach b ist jedoch generell nicht als zeitgerecht prüfbar, siehe Befund Schlegel.
27.07.13, 13:47:03
admin_j
Hallo,
heute ein Beispiel aus dem altdeutschen Sammelgebiet Hamburg. Als echt angeboten wurde eine Ganzfälschung der Hamburg 4 Schilling grün. Der "Stempel" sieht nach Tuschestrichen aus und die alte Ganzfälschung ist leicht an den fehlenden Echtheitsmerkmalen zu erkennen.
Es geht oben im Band los. Originale zeigen, jeweils innerhalb des Banden, zur Mitte hin gesehen, Punkte, nach dem jeweiligen Ende der senkrechten Striche. Links ist sogar noch ein waagrechter Strich über dem Original. Problemlos findet man aber noch weitere 100 Unterschiede.
Hier ein Original:
Unten groß im Bild, die Ganzfälschung. Bereits die enormen Ränder sollten jeden Interessenten aufmerksam machen.
27.07.13, 15:06:12
admin_j
Hallo,
hier werde ich noch ein paar Details zur Zeichnung zeigen. Im Bild unten der erste Punkt, ganz wörtlich zu nehmen.
Zusätzlich kann man auf das Kreuz achten. Das echte Kreuz geht an den Enden breiter auseinander. Das falsche Kreuz dieser Fälschung zeigt gleichförmige Balken.
Falls das Kreuz überstempelt ist, bietet der Zierstab (verbindet die Bänder oben und unten) rechts einen guten Anhalt. Bei Originalen stößt er unten an die Zeichnung an, bei vielen Fälschungen gibt es unten einen Abstand. Falls keines dieser Teile sichtbar sein sollte, bieten auch kleine Bilder die Möglichkeit, einen der Sterne zu sehen. Beim Original erinnern die Sterne an Schildkröten, die eventuell nach oben krabbeln. Bei der Type Fälschung sind die Sterne breiter und aus dünneren Linien. Im linken Stern befinden sich bei Originalen auch immer Farbkleckse. Alleine dadurch wirken die Sterne schmaler. kennt man die Merkmale, ist es nicht so schwer, die Fälschung zu erkennen.
Wie meist bei Fälschungen, fehlen Details in der Zeichnung. Zusätzlich ist das Papier von viel schlechterer Qualität. Echtes Papier ist meist glatt und weiß. Viele Fälschungen sind auf rauem, holzhaltigen Papier gedruckt, welches oft schon vergilbt aussieht.
30.07.13, 19:10:43
admin_j
Hallo,
hier wieder einmal ein Angebot, wie man es häufiger zu sehen bekommt. Der beendete Artikel
133200954 wurde mit dem Titel:
Dt. Reich Dienstmarken Mi.-Nr. 82 o/used (b8566) ungeprüft
angeboten. Ohne Zweifel wird hier eine echte DR Dienst 82 gestempelt angeboten. Ob die Marke jemals geprüft wurde, kann der Verkäufer kaum wissen, außer er hatte sie seit 1923 in seinem Besitz. Das Wort "ungeprüft" bezeichnet auch keine Eigenschaft des Kaufgegenstands. Würde da stehen "ungebrauchte D 82 mit Stempelimitation bildseitig beschmutzt", dann wäre das eine zugesicherte Eigenschaft.
Das Beispiel möchte ich zeigen, weil der Stempelfälscher hier so ziemlich alles falsch gemacht hat. Das ist nicht nur ein lustiges Wortspiel. Betrachten wir die "Stempelform". Offensichtlich ein Zweikreisbrückenstempel, der prinzipiell so aussieht:
Auf Infla kommen aber nur andere Typen vor, nämlich ovale Bahnpoststempel, Grobsendungsstempel, nachverwendete Altdeutschlandstempel und als Typen:
Feststeht, als Poststempel gibt es die Stempeltype auf der unten gezeigten Stempelfälschung nicht. Es geht aber noch besser. Als Uhrzeit sieht man eine "15". Bis Ende 1923 gab es nur 12-Stundenstempel bei der Deutschen Reichspost. Die haben als höchste Uhrzeitangabe eine "12". Zudem steht als letztes in der Datumszeile keine Zahl, sondern "V" (Vormittags) oder "N" (Nachmittags).
Auch wenn es Einzelfälle geben mag, die unterschiedlich beurteilt wurden und man berücksichtigt, dass bei einer gestempelten Marke schlecht ein gleiches Stück in echt beschafft werden kann (mit gleichem Stempel eben), bleibt doch ein Schadensersatzanspruch des Käufers. Es bleibt ein erhebliches Risiko für die Verkäufer.
Angesichts der schlechten Stempelfälschung könnte auch der Verdacht aufkommen, dass der Verkäufer ernsthaft glaubt, bei der Beschreibung mit einer Fälschung erfüllen zu können. Mit was zu erfüllen ist, steht im Titel.
Zu liefern ist eine ungeprüfte, D 82, echt gestempelt. Dabei ist das Wort "echt" nicht erforderlich. Bei Fernsehgeräten, Autos, Uhren oder Unterhosen, steht auch nicht "echt" dabei. Soll mit Pappimitationen erfüllt werden? Sicher nicht. In der bewussten Beschreibung wird das Wort "gestempelt" durch ein "o", das Symbol für gestempelt ersetzt. Zusätzlich wird die englische Bezeichnung für echt gestempelt, nämlich "used" dazu gesetzt. Sollte da der Hintergedanke sein, dass "used" benutzt (gebraucht, geschändet) bedeuten könnte? In der Praxis wird "used" in der Briefmarkenfachsprache für "echt gestempelt" verwendet. Dabei ist auch hier "echt", als selbstverständlich, entbehrlich.
04.10.13, 17:17:11
admin_j
Hallo,
ein Machwerk, dass aufgrund seiner Häufigkeit immer wieder auftaucht, ist der kleine Weihnachtsblock aus der SBZ von 1945.
Zu erkennen ist die komplette Fälschung auf einer Pappkarte ganz einfach. Es gibt einen grünen Druck und eine gestempelte Anschrift an einen Automobilclub in Sachsen:
der deutsche Automobil-Club e.V. ... Gau 16, Sachsen ... Bezirk Plauen ...
Abgelöste Blocks erkennt man leicht an dem Falschstempel ERFURT 1 z, 24.12.45 mit schrägem "z" und Unterbrechungen der oberen Sehne, besonders über der "24" im Datum.
Der echte Stempel sieht so aus:
Als Anhang ein Machwerk, aktuell bei Delcampe und die gleiche Fälschung, vor 4 Jahren bei Ebay angeboten. Hergestellt wurden diese und ähnliche Stücke allerdings schon ab etwa 1980.
Dateianhang (verkleinert):
231936147.jpg (137.41 KByte | 17 mal heruntergeladen | 2.28 MByte Traffic)