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Altsax

(Mitglied)

Hallo palaiss,

es gab in Leipzig zu der Zeit nur einen "Annahmeschalter", an dem Recobriefe bearbeitet worden sind. Der Beamte mußte dafür "qualifiziert" sein. Die Annahme selbst erfolgte bisweilen auch am "normalen" Briefschalter.

Diese Type des Zweikreisers gab es in Leipzig mehrfach. Die beiden Abschläge unterscheiden sich m.E. in der Stempelfarbe. Beim rechten wirkt sie öliger und etwas mehr oxidiert.

Beste Grüße

Altsax
15.06.18, 16:27:26

palaiss

(Mitglied)

@ altsax

Wie kam der Absender bei Aufgabe am "normalen" Schalter zu seinem Einlieferungsschein? M.E. handelt es sich bei dem Doppelkreisstempel um das gleiche Werkzeug. Der Annahmebamte hat beim Stempeln gemerkt, dass die Uhrzeit fehlte und hat diese nachgesteckt. Ein "Schalterwechsel" erscheint mir nicht wahrscheinlich.

Die Theorie von Horst Milde, dass es sich bei den Abstempelungen mit diesem Stempel um Vorausentwertungen handelt, wird durch diese R-Brief-Vorderseite nicht widerlegt. Jedenfalls geht der Stempel nicht auf den Brief über.

Gibt es überhaupt weitere "Ganzstücke" Friedrich-August mit diesem Stempel? Gibt es normale Briefe oder vorphilatelistische Briefe mit diesem Stempel?

Beim Stempel selbst dürfte es sich um einen Innendienst- bzw. Formularstempel handeln, der eher zufälligerweise auf Marken vorkommt.
16.06.18, 16:18:39

stampsteddy

(Mitglied)

Zitat von palaiss:
... M.E. handelt es sich bei dem Doppelkreisstempel um das gleiche Werkzeug. Der Annahmebamte hat beim Stempeln gemerkt, dass die Uhrzeit fehlte und hat diese nachgesteckt. Ein "Schalterwechsel" erscheint mir nicht wahrscheinlich.

Hallo Altsax,

das erscheint mir plausibel, da verschiedene Typen absolut gleichartig bzw. mit den gleichen Fehlern abschlagen. Siehe die Lücke oben im "P" und den oben fehlenden Kopf der "2" von "28" etc.

@ palaiss

Geht der Schreibschriftstempel, oberhalb von dem Paar, nicht doch auf den Brief über?

MfG
Markus

16.06.18, 17:40:21

Altsax

(Mitglied)

Zitat von palaiss:
Wie kam der Absender bei Aufgabe am "normalen" Schalter zu seinem Einlieferungsschein? M.E. handelt es sich bei dem Doppelkreisstempel um das gleiche Werkzeug. Der Annahmebamte hat beim Stempeln gemerkt, dass die Uhrzeit fehlte und hat diese nachgesteckt. Ein "Schalterwechsel" erscheint mir nicht wahrscheinlich.


Hallo palaiss,

die Frage nach dem Einlieferungsschein ist berechtigt.

Allerdings kenne ich Recobriefe, bei denen neben dem "großen" Leipzigerr Zweikreiser (DM 24 mm) der "kleine" (DM 21 mm) abgeschlagen ist. In diesen Fällen ist der Schalterwechsel eindeutig.

Regelmäßig komm auf Leipziger Recobriefen auch ein Zweikreiser mit 23 mm DM vor. Möglicherweise gab es einen zweiten Annahmeschalter für Recobriefe. Prüfe doch bitte einmal die Durchmesser der beiden Stempel auf Deinem Beleg.

Unabhängig davon ist immer noch die Frage offen, warum es verhältnismäßig viele FA-Marken mit Schreibschriftstempelentwertung gibt, zuviele jedenfalls für eine Zufallsentwertung.Der Vorausentwertungstheorie gebricht es m.E. an einer schlüssigen Begründung. Ausweislich meines Nachforschungsbeleges befand sich der Stempel an einem Fahrpostschalter. Selbst wenn die beiden Ortsstempel auf Deinem Beleg vom selben Gerät stammen sollten, wäre es immer noch möglich, daß der Brief dort aufgeliefert worden ist und die Marken dort entwertet worden sind.

Beste Grüße

Altsax
17.06.18, 08:12:23

palaiss

(Mitglied)

geändert von: palaiss - 17.06.18, 09:28:08

@ stampsteddy

Die kleine schwarze Stelle oberhalb des Paares kann ich nicht als Stempelfarbe deuten.

@ altsax

"Ausweislich meines Nachforschungsbeleges befand sich der Stempel an einem Fahrpostschalter."

Diese Aussage kann ich nicht nachvollziehen. Fahrpostbegleitbriefe, Paketkarten, auch Laufzettel usw., wurden zur Markenzeit üblicherweise mit der Briefpost befördert. Wurde mit Deinem Laufzettel überhaupt für ein vermisstes Paket oder einen Wertbrief nachgeforscht? Das kann man leider nicht aus der Vorderseite ersehen. Man unterscheidet ja zwischen Briefpost-(für Chargebriefe) und Fahrpost-Laufzetteln.

Wenn ein vermisster Recobrief mit diesem Laufzettel reklamiert wurde, ist die Sache für mich klar: Der Schreibschrift-Einzeiler LEIPZIG befand sich am Recoschalter, siehe mein Beleg. Aber auch, wenn für ein Paket nachgeforscht wurde, sehe ich noch keine Anhaltspunkte für eine Verwendung bei der Packkammer.

Durchmesser der Stempel bei mir jeweils 23 mm.
17.06.18, 09:17:02

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 17.06.18, 09:56:55

Hallo palaiss,

das Nachforschungsschreiben stammt von der "Königlich-Sächsischen Oberpostamts-Posthalterey" und bezieht sich auf die Nachforschung nach einem verlorengegangenen Paket.

Beste Grüße

Altsax
17.06.18, 09:56:28

stampsteddy

(Mitglied)

Zitat von palaiss:
@ stampsteddy

Die kleine schwarze Stelle oberhalb des Paares kann ich nicht als Stempelfarbe deuten.

@ palaiss

Der Schreibschrift-L1 scheint mehrfach aufgesetzt zu sein und auf diesem senkr. Paar fetter abzuschlagen, als auf der Marke von Jörg oder dem Laufschein von Altsax.

Ob alles, was sich an schwarzer Farbe auf und um dem Paar befindet dem Schreibschrift-L1 zuzuordnen ist, kann ich aus weiter Ferne natürlich auch nicht sicher beurteilen. Alternativ könnte die Brieftaube, die den Brief geflogen hat, Spuren von Brieftaubenkot hinterlassen haben.



MfG
Markus

17.06.18, 10:34:15

palaiss

(Mitglied)

@ stampsteddy

Durch die Vergrößerung meine ich, Du könntest recht haben. Lassen wir mal die Theorie einer Vorausentwertung außer acht.
17.06.18, 11:10:38

palaiss

(Mitglied)

@ altsax

Die Beförderung des Laufzettels ist in jedem Falle durch die Briefpost erfolgt. Das belegen die Briefpoststempel von Wittenberge Bahnhof, Hamburg und auch der rote Recommandirt-Rahmenstempel.

Es spricht m.E. alles dafür (auch durch das Auffinden meiner Reco-Vorderseite), dass der Leipziger L1, vermutlich zusammen mit dem Nota-Bene-Zeichen, an einem Leipziger Recoschalter angebracht wurde.
17.06.18, 11:17:51

Altsax

(Mitglied)

Hallo palaiss,

nachfolgend ein weiteres Nachforschungsschreiben der Leipziger Posthalterey, ebenfalls mit dem Schreibschriftstempel versehen.

Für wie wahrscheinlich hälst Du es, daß beide Schreiben am Recoschalter mit diesem und keinem anderen Aufgabestempel versehen worden sind?

Ich denke, daß alles für eine Stempelverwendung bei der Posthalterey spricht. Daß das Nachforschungsschreiben anschließend mit der Briefpost und recommandiert befördert worden ist, steht dem nicht entgegen. Auch die Paketbegleitbriefe wurden schließlich so befördert, aufgegeben aber bei der Fahrpost.

Beste Grüße

Altsax
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17.06.18, 11:56:52
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