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admin_j

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Hallo,

hier habe ich den Teil einer Briefhülle. Der Brief lief um 1765 von Lüneburg nach Sangerhausen in Preußen.

Er trägt den interessanten Vermerk mit der Bedeutung Franco Braunschweig: 0, was heißen könnte, die Frankatur war innerhalb Braunschweigs bezahlt. Oben rechts ist eine zittrige 4 die durchgestrichen ist und mittig eine große 6 die wohl in preußischer Währung zu bezahlen war. Die drei zweistelligen Zahlen oben rechts in bräunlichschwarzer Tinte dürften Aktenvermerke sein. Wie schwer der Briefumschlag beim Versand war ist wohl nicht angeschrieben. Aus den Beulen an den Rändern könnte man auf einen etwas schwereren Brief schließen. Falls kein extra Umschlag gefaltet wurde, ist der Teil des Faltbriefs mit Inhalt leider ausgeschnitten.

Was kann man sonst noch dazu sagen?




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25.03.17, 17:47:04

Lippe865

(Mitglied)

Zitat von admin_j:
Was kann man sonst noch dazu sagen?


Hallo Jürgen,

der Empfänger hatte den schönen alten Namen Christlieb Traugutt Bierling. Er war von 1763 bis 1780 Oberpfarrer von St. Jacobi in Sangerhausen.

Ökumenische Grüße aus Westfalen nach Sachsen-Anhalt und anderswohin,

Hans Rummenie
25.03.17, 18:01:06

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 25.03.17, 23:48:23

Zitat von admin_j:
...Teil einer Briefhülle. Der Brief lief um 1765 von Lüneburg nach Sangerhausen in Preußen....
Was kann man sonst noch dazu sagen?


Hallo Jürgen,

wenn ich es richtig sehe, ist Sangerhausen erst 1815 (Wiener Kongreß) preußisch geworden. 1765 gehörte Sangerhausen zu Sachsen.

Grüße aus Westfalen (zum größten Teil auch erst seit 1815 preußisch) nach anderswohin,

Hans Rummenie
25.03.17, 18:15:29

admin_j

(Mitglied)

Hallo Hans,

vielen Dank für diese Informationen. Dann will ich den Titel schnell ändern. Nach Sachsen ist sicher auch interessanter als nach Preußen freuen

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26.03.17, 17:00:04

palaiss

(Mitglied)

geändert von: palaiss - 26.03.17, 17:09:02

@ jürgen

"Franco 0" heißt in aller Regel, dass der Brief portofrei war (ganz oder für eine Teilstrecke).
26.03.17, 17:08:10

admin_j

(Mitglied)

Hallo palaiss,

vielen Dank für diese Information. Weshalb könnte Kirchenpost portofrei gewesen sein?

Hallo @Alle,

vielleicht kennt jemand die Verordnungen dafür? Wenn innerhalb Braunschweigs portofrei, dann galt das offensichtlich nicht in Sachsen. Falls der Brief gar nicht portofrei war, gingen dann von den 6 was für Groschen auch immer, 2 an Braunschweig und 4 an Sachsen?

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26.03.17, 19:05:26

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 26.03.17, 21:16:38

Zitat von admin_j:
Weshalb könnte Kirchenpost portofrei gewesen sein?


Hallo zusammen,

ob Kirchenpost damals portofrei war, weiß ich nicht. Aber um eine mögliche Antwort auf die Frage von Jürgen zu geben: Die Kirchen haben damals Aufgaben im Bereich des Personenstandswesens wahrgenommen, die heute staatliche oder kommunale Aufgaben sind. Es gab 1765 keine kommunalen Einwohner-Meldeämter oder ähnliche kommunale oder staatliche Einrichtungen. Alle Angaben über Geburt, Heirat und Tod von Menschen sind in den Kirchenbüchern festgehalten worden, nirgendwo sonst. Vielleicht war die Kirchenpost damals aus diesem Grunde portofrei.

Abendliche Grüße aus Westfalen nach überall hin,

Hans Rummenie
26.03.17, 21:14:48

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 26.03.17, 22:00:39

Hallo zusammen,

auf der Umschlagrückseite ist in Bleistiftschrift "Lüneburg 1765" notiert. Das wurde gerne so gemacht, wenn man den Briefinhalt nicht weitergeben wollte, der am Umschlag bzw. der Hülle interessierte Sammler aber wissen wollte, wann und wo der Brief geschrieben worden war.

Zum fraglichen Zeitpunkt lag Lüneburg nicht im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. So ist demnach nicht davon auszugehen, daß eine (inländische) Portofreiheit vorlag. Der Brief dürfte schlicht bis Braunschweig bezahlt gewesen sein. Es heißt ja nicht "Franco 0", was i.d.R. (teilweise) Portofreiheit bedeutet, sondern "Franco Braunschweig. 0".

Das Fürstentum hatte keine gemeinsame Grenze mit Chursachsen. Demnach fielen noch Transittaxen an. Die dürften (ich bin aktuell fern von meinen Unterlagen) 4 Groschen betragen haben. Seitens der sächsischen Post wären demnach 2 weitere Groschen hinzu addiert worden, was zu der "6" führte.

Bei den rechts oben vermerkten Zahlen handelt es sich um Kartierungsnummern.

Beste Grüße

Altsax
26.03.17, 21:58:57
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