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Otjikururume

(Mitglied)

geändert von: Otjikururume - 26.07.18, 08:53:59

Zitat von Otjikururume:
Es gibt offenbar aus der frühen Kolonialzeit auch den anderen Weg, nämlich Post vom deutschen Togogebiet (hier aus Ho) zur britischen Goldküste (hier auch Quittah). Vermutlich wollte man jeweils die nächsten der damals noch seltenen Postdampfer erreichen.
Gruß
O.

Ich muss mich korrigieren: Ho kam erst nach der Grenzregulierung von 1890 auf deutsches Gebiet. Richtig ist, dass in Keta keine größeren Schiffe anlegen konnten, weil der Strand dort sehr flach und sandig ist. Die meiste Post dürfte über Lome gegangen sein.
Hier noch eine Information zu Quittah (Keta) aus dem Buch von Carl über die deutschen Missionen:
"Keta ist ein ungesunder Ort. Das zeigt in erschütternder Weise der alte Friedhof neben dem Missionshause, in dem wir wohnten. Obwohl die europäische Kolonie des Ortes nicht sehr groß ist, findet man doch dort eine Gräberreihe neben der andern. Die Kreuze und Marmorplatten weisen viele deutsche Namen auf: Däuble, Schaufler, Schlegel, Plessing, Hornberger, Tolch ... lauter Missionare, die in ihrem Beruf gestorben und neben Kaufleuten, Schiffskapitänen und Regierungsbeamten begraben sind. Auch eine treffliche Diakonisse, Charlotte Rohns, hat hier ihre letzte Ruhestätte auf Erden gefunden. Alle Weißen haben unter dem Einfluss des bösen Klimas zu leiden; ihre Kinder können nicht länger als bis zum vollendeten zweiten Lebensjahre im Lande bleiben. Es ist ein seltener Fall, dass Erwachsene das Klima zwei Jahrzehnte lang ertragen. Bei den Missionaren, deren Dienst anstrengender ist, als der der Kaufleute, hat man vier bis fünf Jahre als durchschnittliche Arbeitszeit gefunden, und alle, welchem Berufe sie auch angehören mögen, finden es nötig, nach einem Aufenthalt von drei bis fünf Jahren einige Zeit zur Erholung nach Europa zu gehen."
Genau das teilt ja der Missionar von Ho auf seiner Karte mit.
26.07.18, 08:48:31

lehrling

(Mitglied)

Hallo Otjikururume,
vielen Dank für deine Hinweise.
Mein Brief hat rückseitig keine Angaben ausser dem AK-O von Hamburg.
Da der Empfänger Pastor in Hamburg war und die Zahl der möglichen Absender eher gering ist, habe ich ihn der Mission zugeschrieben.
Weiter vermute ich ebenfalls, dass der Brief per Bote nach Lomé gebracht wurde, um von dort per Schiff nach Hamburg zu reisen.
Mich wundert aber, dass als Übernahmevermerk nicht der Ort der Übergabe (Lomé), sondern der Aufenthaltsort des Absenders angegeben ist.

Gruß lehrling
26.07.18, 13:52:52

Otjikururume

(Mitglied)

Hallo, ja, es dürfte sich ziemlich sicher um Missionspost handeln. Wer vermerkt hat, dass die Post aus Quittah kommt, ist natürlich unbekannt, ich tippe auf den Postmeister von Lome, wenn es einen gab.
Der Absender wird sich nur anhand der Fachliteratur annähernd herausfinden lassen. In Keta gab es eine ganze Reihe Missionare zu der Zeit und der Wechsel war häufig.
Trotzdem schöner Beleg!
Viele Grüße
O.
26.07.18, 18:36:45

lehrling

(Mitglied)

geändert von: lehrling - 26.07.18, 21:23:14

Hallo,
dem www. und dem Goethe-Institut sei sei Dank:

https://www.goethe.de/ins/tg/de/kul/sup/dsi/lom/20808980.html

Demnach gab es einen regelmäßigen Postaustausch zwischen Keta und Lomé auf dem Landweg und der Übernahmevermerk stammt vom Postamt: entweder dem britischen in Keta oder, da durch den Briefbeutel aus Keta zuweisbar, aus Lomé.

Gruß lehrling
26.07.18, 20:12:44

Otjikururume

(Mitglied)

Zitat von lehrling:
Hallo,
dem www. und dem Goethe-Institut sei sei Dank:

https://www.goethe.de/ins/tg/de/kul/sup/dsi/lom/20808980.html

Demnach gab es einen regelmäßigen Postaustausch zwischen Keta und Lomé auf dem Landweg und der Übernahmevermerk stammt vom Postamt: entweder dem britischen in Keta oder, da durch den Briefbeutel aus Keta zuweisbar, aus Lomé.

Gruß lehrling


Der Text des Goethe-Instituts ist schön und klingt informativ. Das einzige blöde daran ist, dass Keta keinen Hafen hat, zumindest keine Reede für größere Schiffe. Den Hafen hatte eher Lome.
27.07.18, 09:43:24
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