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TheChemist

(Mitglied)

Zitat von servais100:
Lieber chemist,

eine sammlung komplett kaufen
ist einfach nur langweilig.
ich erkämpfe mir marke für marke.
der weg ist das ziel.
freude ist unbezahlbar.


Sag ich doch ... zwinkern
12.02.18, 22:24:32

TheChemist

(Mitglied)

geändert von: TheChemist - 21.02.18, 22:58:22

Inzwischen bin ich etwas weiter. Die beiden Altdeutschland-Oppitz-Bände ("Wissen schützt vor Schaden") sind bei mir angekommen. Theoretisch sind die beiden Bände sehr hilfreich, weil Oppitz auf Echtheits- und Fälschungsmerkmale detailliert eingeht.

Wäre da nicht ein großes "ABER":
Die Abbildungen sind m. E. zu einem großen Teil kaum brauchbar. Mit heutiger Technik (bzw. der von 1995, als die Bände herausgegeben wurden) wäre deutlich mehr möglich gewesen (was nicht zuletzt auch viele Threads in diesem Forum anschaulich zeigen). Völlig unverständlich ist es für mich, wenn dann auch noch die 10 Detailmerkmale auf jeweils 10 "briefmarkengrossen" Bildern jeweils immer mit der Gesamtansicht der Marke (=> wozu?) gezeigt werden, man dabei aber (in mindestens einem Fall) völlig vergisst, die Pfeile auf die jeweiligen Kennzeichen in die Bilder einzutragen.

Ansonsten habe ich mich entschieden, wohin ich meinen Schwerpunkt lege:
Ganz Alt-Deutschland ist mir (fürs Erste jedenfalls) zu viel, ich werde mich vorerst auf Bergedorf, Braunschweig und Oldenburg beschränken. Das sind aus meiner subjektiven Sicht die interessantesten Sammelgebiete.
21.02.18, 22:09:02

TheChemist

(Mitglied)

Briefmarkensammeln hat ggü. der Haltung von Freilandplamen einen großen Vorteil:
Es ist viel weniger anstrengend! Als Freilandpalmenhalter musste ich an diesem Wochenende wegen der prognostizierten Tiefstwerte im Verlauf der kommenden Woche doch noch die 4 Meter hohen Schutzbauten für meine drei Trachycarpus aufbauen ("Twin Towers" im Vorgarten, Einzelturm im westlichen Gartenteil).



Dateianhang:

 Win Towers.jpg (276.57 KByte | 9 mal heruntergeladen | 2.43 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Mono Tower.jpg (326.74 KByte | 13 mal heruntergeladen | 4.15 MByte Traffic)

25.02.18, 20:39:28

Nordseegold

(Mitglied)

Moin,

ein bisschen durchgeknallt sind wir ja alle - einige noch ein wenig mehr lachen Ich drück Dir die Daumen, dass die wertvollen Pflanzen durchhalten.

Grüße
Michael

Tschüss Michael Suche immer alles von Bremervörde, Selsingen, Kuhstedt
25.02.18, 21:14:50

TheChemist

(Mitglied)

geändert von: TheChemist - 25.02.18, 22:43:52

Zitat von Nordseegold:
.... Ich drück Dir die Daumen, dass die wertvollen Pflanzen durchhalten. ...


Wird schon gut gehen:
Für sein Hobby gibt man alles, und so wird die Temperatur in meinen Styrodur-isolierten Schutzbauten elektronisch geregelt. Als Heizquelle reicht (wegen der guten Isolierung) jeweils eine 100 W-Glühbirne. Und natürlich werden die Schutzbauten auch elektronisch Temperatur-überwacht: Ein 8-Kanal-Temperaturlogger speichert Tag und Nacht die Temperaturwerte, die ich jederzeit über den PC abrufen kann.

So etwas ist - glaube ich - bei Briefmarken nicht notwendig.
Obwohl: Ich logge auch die Luftfeuchte im (Keller-)Büro, wo ich auch die Briefmarken aufbewahre. So weiß ich, dass die Luftfeuchte in diesem Raum 2017 im Mittel bei 49 % lag mit einem Minimum von 29 % am 08.01.2017 um 08:23 Uhr und einem Maximum von 70 % am 01.07.2017 um 18:50 Uhr ...
25.02.18, 22:43:16

TheChemist

(Mitglied)

geändert von: TheChemist - 02.03.18, 21:23:22

Zitat von Johannes Hoffner:
Lieber Chemist,

Marken, die in weissen Alben mit Pergaminstreifen aufbewahrt wurden sind heute noch meist farbfrisch. Altdeutschlandmarken, die in PVC-haltigen Alben aufbewahrt wurden, haben sich oft verfärbt. Mein Tipp als Chemiker zwinkern nimm entweder diese Einsteckalben mit Pergaminstreifen oder die Steckblätter von Secol die (www.secol.co.uk). mit 7 Streifen für Marken, 4 Streifen für Einheiten oder mit 2 Taschen für Belege. ...


Ich habe jetzt ein wenig recherchiert und komme zu einem etwas anderen Ergebnis als ich hier bisher lesen konnte.

Nach meiner Einschätzung ist kein Blei in den Marken erforderlich, um eine chemische Reaktion mit dem Weichmacher auszulösen, die zu einer Verfärbung führt. Vielmehr gehe ich nach Lektüre von Informationen über gebräuchliche PVC-Weichmacher davon aus, dass Eisen in den Marken mit einem schwefelhaltigen Weichmacher reagiert, der unter dem Handelsnamen Mesamoll II bekannt ist.

Im Datenblatt von Mesamoll II findet sich folgender Hinweis:
"Bei der Lagerung ist zu beachten, dass Mesamoll II nicht längere Zeit mit Eisen in Berührung kommt, da sonst eine Verfärbung des Weichmachers auftreten kann."

Da Mesamoll II nicht gasförmig flüchtig ist, gehe ich davon aus, dass bei längerem Direktkontakt (Berührung) von eisenhaltigen Druckfarben mit Mesamoll II dieses in die Marke diffundieren und die Marken verfärben kann.

Als besonders anfällige Druckfarbe würde ich - wenn meine Hypothese stimmt - Chromgelb und alle Mischungen dieser Farbe erwarten. Chromgelb ist "chromsaures Eisenoxid, darf nicht mit schwefelhaltigen Farben gemischt werden, gut deckend und lichtecht." (Zitat aus Wolfgang Autenrieth, Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren).

Für mich heißt das, ich stecke die Marken in Hawid-Klemmtaschen, der Rest wäre dann egal (ob diese hinter PVC- oder Pergaminstreifen gesteckt werden).

Was interessant zu wissen wäre:
Wo traten die Verfärbungen auf? Auf der gesamten Marke oder bevorzugt bei bestimmten Druckfarben? Ist gar gelbe Druckfarbe (oder eine Farbmischung, die Chromgelb enthält) ganz besonders betroffen? Das würde dann meine Hypothese stützen ...
02.03.18, 21:00:33

stampsteddy

(Mitglied)

geändert von: stampsteddy - 02.03.18, 21:33:33

Hallo TheChemist,

bitte beachte den nachstehend verlinkten Beitrag, als auch das gesamte, sich über 56 Seiten erstreckende Thema zu Bleisulfidschäden.

Bleisulfidschäden, Beitrag vom 01.04.2014

Beste Grüße
Markus

02.03.18, 21:33:19

mbehrends

(Mitglied)

Zitat von TheChemist:
Zitat von Johannes Hoffner:
Lieber Chemist,

Marken, die in weissen Alben mit Pergaminstreifen aufbewahrt wurden sind heute noch meist farbfrisch. Altdeutschlandmarken, die in PVC-haltigen Alben aufbewahrt wurden, haben sich oft verfärbt. Mein Tipp als Chemiker zwinkern nimm entweder diese Einsteckalben mit Pergaminstreifen oder die Steckblätter von Secol die (www.secol.co.uk). mit 7 Streifen für Marken, 4 Streifen für Einheiten oder mit 2 Taschen für Belege. ...


Ich habe jetzt ein wenig recherchiert und komme zu einem etwas anderen Ergebnis als ich hier bisher lesen konnte.

Nach meiner Einschätzung ist kein Blei in den Marken erforderlich, um eine chemische Reaktion mit dem Weichmacher auszulösen, die zu einer Verfärbung führt. Vielmehr gehe ich nach Lektüre von Informationen über gebräuchliche PVC-Weichmacher davon aus, dass Eisen in den Marken mit einem schwefelhaltigen Weichmacher reagiert, der unter dem Handelsnamen Mesamoll II bekannt ist.

Im Datenblatt von Mesamoll II findet sich folgender Hinweis:
"Bei der Lagerung ist zu beachten, dass Mesamoll II nicht längere Zeit mit Eisen in Berührung kommt, da sonst eine Verfärbung des Weichmachers auftreten kann."

Da Mesamoll II nicht gasförmig flüchtig ist, gehe ich davon aus, dass bei längerem Direktkontakt (Berührung) von eisenhaltigen Druckfarben mit Mesamoll II dieses in die Marke diffundieren und die Marken verfärben kann.

Als besonders anfällige Druckfarbe würde ich - wenn meine Hypothese stimmt - Chromgelb und alle Mischungen dieser Farbe erwarten. Chromgelb ist "chromsaures Eisenoxid, darf nicht mit schwefelhaltigen Farben gemischt werden, gut deckend und lichtecht." (Zitat aus Wolfgang Autenrieth, Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren).

Für mich heißt das, ich stecke die Marken in Hawid-Klemmtaschen, der Rest wäre dann egal (ob diese hinter PVC- oder Pergaminstreifen gesteckt werden).

Was interessant zu wissen wäre:
Wo traten die Verfärbungen auf? Auf der gesamten Marke oder bevorzugt bei bestimmten Druckfarben? Ist gar gelbe Druckfarbe (oder eine Farbmischung, die Chromgelb enthält) ganz besonders betroffen? Das würde dann meine Hypothese stützen ...


Nur in Kürze:
Lass lieber die Finger davon und nutze Pergamin.
Bei mir sind diverse Altdeutschlandmarken unter deinen genannten Bedingungen oxidiert. Trotz Hawidtasche.

MfG
02.03.18, 21:47:50

Johannes Hoffner

(BPP-Mitglied)

Lieber Chemist,

ich gehe davon aus, dass die Verfärbung der klassichen Marken von den schwefelhaltigen UV-Absorbern und Radikalfängern kommen, die zugegeben werden, um das PVC glasklar zu halten und die entstehenden Cl Radikale abzufangen. Diese Cl Radikale würden ihrerseits ebenfalls mit bleihaltigen Pigmenten reagieren.

Im Laufe der Jahre reagiert der Schwefel aus den Radikalfängern in winzigen Mengen mit dem Blei der Pigmente zu schwarzem, schwerlöslichen Bleisulfid.

Nun zur zweiten Beobachtung von Peter Feuser: bei Marken, um die auf Grund der Lagerung die Luft nicht zirkulieren konnte, ist der Effekt stärker. Die einfache Erklärung: Der Sauerstoff der Umgebungsluft kann nicht mit den kleinen freigesetzten Schwefelmengen reagieren, damit werden sie vor der Reaktion mit Blei nicht abgefangen. Es geht um winzige Mengen und lange Zeiträume, daher ist dieser Prozess so schwierig zu untersuchen.

Wie dem auch sei, für klassische Marken sollte man auf Pergamin, Polyester (z.B. Secol) oder Polystyrol (z.B. Hawid) ausweichen. Polypropen Folien sind auch geeignet aber nicht ganz durchsichtig.

Die ganze Verfärbung hat übrigens nichts mit den Weichmachern zu tun, das sorgt manchmal für (gewollte) Verwirrung.

Viele Grüsse,
02.03.18, 22:12:50
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