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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema Nebenstempel der Berliner Postanstalten

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27.03.18, 02:24:44

philetalia

(Mitglied)

geändert von: philetalia - 27.03.18, 11:01:47

Hallo,

in einem kürzlich erworbenen Posten mit Belegen mit Bezug zu Berlin fanden sich auch etliche Stücke, die nicht nur Berliner Aufgabestempel tragen (dafür haben wir ja bereits das Thema "Stempel nach KBHW"), sondern auch Ankunftsstempel, Ausgabestempel, Stempel für nachträgliche Entwertung usw., von denen ich einige gerne zeigen möchte.

Zu diesem Thema gibt es ein Werk von Werner Büttner: "Neben- und Sonderstempel der Berliner Postanstalten", das 1999 und dann 2003 in einer zweiten, überarbeiteten Auflage erschienen ist. Systematisch finde ich die darin enthaltene Zusammenstellung nicht zu 100% gelungen, da diese ja zum einen sowohl Nebenstempel, als auch Sonderstempel enthält, die ja Entwerterstempel sind (und für die auch ein Anfang der Katalogisierung im KBHW gemacht wurde). Zum anderen umfasst sie auch "Nachträglich entwertet"- und Rohrpost-Stempel, die nach meinem Dafürhalten auch der Entwertung dienen und nicht "neben" einen Entwertungsstempel gesetzt werden. Schließlich ist mir auch noch aufgefallen, dass in der Aufstellung der Ausgabe- und Packkammerstempel auch die Hinrichsen-Maschinenstempel aus den Versuchsjahren 1867 bis 1869 genannt sind, die aber lediglich als Ankunftsstempel genutzt wurden.

Wie auch immer, auf alle Fälle ist dieses Werk ein ganz wertvoller Anfangspunkt für weitere Sammeltätigkeit.

An dieser Stelle möchte ich nun erst einmal einen netten kleinen Brief aus der NDP-Zeit vorstellen. Der kleinformatige Brief mit einer Mi.-Nr. 4 wurde am 7. März 1868 am späten Nachmittag in "BERLIN P. E. 35" mit dem KBHW 567a abgestempelt (120 Punkte nach KBHW) und verblieb nicht nur als Ortsbrief in Berlin, sondern sogar im Bereich derselben Postexpedition, wie der Ausgabestempel vom nächsten Morgen auf der Rückseite belegt. Der Typ dieses Ausgabestempels mit P. E.-Nummer, Datum und Uhrzeit ist im Büttner für die P. E. 35 noch nicht belegt; der früheste Ausgabestempel dieser P. E. im Büttner ist ein ähnlich aufgebauter Stempel mit P. E.-Nummer, Datum und einer römischen Ziffer (Büttner-Nr. A218), der ab dem 31.10.1874 belegt ist, also erst mehr als sechs Jahre später.

Viele Grüße
Bernhard
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27.03.18, 02:25:44

philetalia

(Mitglied)

geändert von: philetalia - 27.03.18, 11:02:48

Hallo,

in meinem ersten Beitrag habe ich ja ein wenig besserwisserisch auf den Unterschied zwischen Ankunftsstempel und Ausgabestempel hingewiesen, wobei ich meine Weisheit insbesondere aus dem Thema "..Stempel nach Verwendungszweck --> Ankunftsstempel" hier im Forum bezogen habe.

Ich habe eben versucht, saubere Definitionen für diese beiden Begriffe zu finden und vor allem die entsprechenden Verordnungen darüber, wo welcher Stempel wann abgeschlagen werden musste, leider ohne Erfolg. Ich habe im Internet auch die Mitschrift einer Reichstagssitzung vom 11. Juni 1873 gefunden, in der die geplante Abschaffung der Ankunftsstempel diskutiert wurde. Darin werden beide Begriffe "Ausgabestempel" und "Ankunftsstempel" offenbar als Synonyme bzw. als gleichwertige Ausdrücke behandelt.

In den meisten Fällen ist dieser Unterschied natürlich nicht relevant, da kleinere Postanstalten keine eigenen Ankunfts-/Ausgabe-Stempel führten, sondern den Aufgabestempel dazu verwendeten, den Zeitpunkt des Posteingangs zu dokumentieren.

Klar ist, dass es in bestimmten größeren Orten frühestens ab der Brustschildzeit Stempel gab, die explizit den Begriff "Ankunft" im Stempeltext führten, und dass es andererseits zuvor bereits Stempel gab, die den Begriff "Ausgabe" zeigten und/oder Hinweise auf den Zeitpunkt der tatsächlichen Zustellung (Uhrzeit, Bestellgang) enthielten. Später kamen dann noch die Stempel auf, die die Zustellung durch "Bestellt vom Postamt ..." dokumentierten.

Ich gehe einmal davon aus, dass im Fall von Berlin alle eingehende Post bei einem oder einigen wenigen zentralen Poststellen gesammelt ankam, von da auf die einzelnen Postämter, Postexpeditionen und Postagenturen und dort dann auf die diversen Bestellgänge verteilt wurde. Theoretisch gibt es dann drei Zeitpunkte, die den Ablauf dokumentieren können hätten: (a) die Ankunft in Berlin, (b) die Ankunft bei der Zustellpostanstalt und (c) den Zeitpunkt des Zustellvorgangs. Der Stempeldatenbank nach gibt es von Braunschweig z. B. zunächst Ausgabestempel, später dann Ankunftsstempel der einzelnen Postämter, und schließlich Ankunftsstempel ohne Postamtsnummer, also in der Reihenfolge (c)-->(b)-->(a).

Kennt denn jemand Verordnungen etc., die das Vorgehen näher regelten, oder hat sich das in der täglichen Praxis einfach so eingespielt?

Viele Grüße
Bernhard

27.03.18, 11:00:21
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