Hallo Peter1965,

ich denke, dass wir aneinander vorbeireden. Ich nehme nochmal einen Anlauf.

Nachverwendungen sind im Feuser erfasst - auch die Postablagestempel, soweit bekannt. Ergänzungen hierzu findet man im Baden-Handbuch Band III. Es bleiben aber wenige Postablagen, die in keinem der beiden Bücher erfaßt sind und die Zukunft hält sicher noch Überraschungen parat, da die Verwendungszeiträume der einzelnen Stempel oft nicht bekannt sind und nur an Hand von Briefen oder Marken überhaupt nachgewiesen werden können.

Das Handbuch der neuen Reichspostorte erfasst nur die Postorte, bei denen in den Jahren 1872 bis 1875 Postanstalten gleich welcher Größe neu eröffnet wurden und dazu auch entsprechende Meldungen in den Amtsblättern der Reichspost veröffentlicht wurden. Nebenbei wurden auch Umbenennungen und Wiedereröffnungen erfaßt, so sie erwähnt wurden. Nicht erfaßt sind viele Postanstalten, die an bereits bestehenden Postorten zusätzlich neu eröffnet wurden - bestes Beispiel ist hier Berlin. Das Handbuch zählt nur einige auf, an denen eine Meldung in den Amtsblättern erfolgt ist. Im Badischen fällt mir spontan Unterkirnach Bahnhof ein, welches als Expedition zur Brustschildzeit eröffnet wurde. Unterkirnach selbst wurde als Postablage zur Agentur, dieser Stempel wird dann als Agenturstempel geführt.

Postorte, bei denen zur Reichspostzeit nur neue Stempel eingeführt wurden, sind nicht gesondert erfaßt. Es handelt sich ja nicht um Neugründungen.

Die Tatsache, dass andere Arbeitsgemeinschaften dies anders handhaben, nehme ich gerne zur Kenntnis. Bei Sachsen mag dies aber vielleicht auch damit zusammenhängen, dass die Menge an Postorten einfach deutlich geringer ist und damit die Übersicht gewahrt ist. Wir müssen immer die ganze Landkarte sehen - halt: Württemberg und Bayern dürfen wir außen vor lassen. Da wäre ein Handbuch der Fremdentwertungen sicherlich sehr übersichtlich.

Als Beispiel: Ich erfasse derzeit etwa 370 Stempel, von denen wohl etwa 330 als Agenturstempel dauerhaft geführt werden können. Außer einer Veröffentlichung von Herrn Weidlich in der Sammlerlupe von 1955 habe ich keine Literaturquellen über Art und Anzahl der badischen Agenturen. Klassische Postablagen sind es wohl etwa 300 (erfasst mein Kollege), bei denen wir aber zum Teil gar nicht wissen, ob diese einen Neustempel bekommen haben oder wie der betreffende Stempel aussieht (Thalmuehle ist ein treffliches Beispiel dafür). Dazu kommen noch die Billettstempel. Kurz gesagt: Alleine in Baden sprechen wir über einen Katalog mit annähernd 900 Stempeln. Mutmaßlich dürfte das etwas mehr sein als das von Dir erwähnte Beispiel aus Sachsen. Manchmal muss man seinen Radius eingrenzen, wenn es der Genauigkeit dient. Da bitte ich um Verständnis.

Aber sollte Dir das Ganze zu wenig sein: Mitarbeit ist immer gerne gesehen bei uns in der ARGE und wir sind durchaus offen für neue Ideen und deren Umsetzung. Wir suchen immer Mitglieder, die nicht nur "da müsste man mal" sagen, sondern auch an der Umsetzung selbst helfen.

Kurz: Ich kann mit der Schriftenreihe gut leben, auch wenn der große Wurf aus vielen Gründen nicht möglich ist. Und immerhin haben wir mit unserer Schriftenreihe erreicht, dass das Sammelgebiet Brustschilde sich nach wie vor einer gewissen Beliebtheit erfreut.

Beste Grüße und danke für Dein Interesse

Alexander