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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema Kriegspost DOA

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
04.07.18, 10:33:32

mawos

(Mitglied)

Hallo liebe Forumsexperten,
heute möchte ich einen Brief zur Diskussion stellen. Der Umschlag ist mit 7 1/2 Heller frankiert und mit Bukoba 30.07.1916 (breite Jahreszahl)gestempelt. Der Brief ist nach Breslau adressiert und trägt einen blauen Taxvermerk 8 sowie den Leithinweis via Lisboa. Die Straßenanschrift ist durchgestrichen. Ankunfts- oder Transitstempel sind nicht vorhanden. Meine Frage betrifft nun die Echtheit des Briefes und wenn echt, ob dieser Deutschland erreicht hat.

mawos
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04.07.18, 10:34:32

mawos

(Mitglied)

Zu besagtem Brief habe ich auch die Rückseite parat, allerdings kann ich die Beschriftung nicht entziffern.
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04.07.18, 15:08:34

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 04.07.18, 23:00:48

Zitat von mawos:
Zu besagtem Brief habe ich auch die Rückseite parat, allerdings kann ich die Beschriftung nicht entziffern.


Hallo mawos,

in Breslau gab es eine Mauritiusstraße und einen Mauritiusplatz. Ich lese als Text auf der Rückseite:

"Verz. nach Mauritiusstr. (oder Mauritiuspl.) 13
Sauer 20/9."

Meiner Meinung nach ist die "8" auf der Vorderseite nicht ein Taxvermerk, wie du meinst, sondern die Angabe des zuständigen Postamtes "Breslau 8".

Insgesamt ist mein Bauchgefühl skeptisch, was die Echtheit des Briefes betrifft. Bei folgenden Punkten setze ich Fragezeichen:
1. Warum keine Absender-Angabe?
2. Warum kein Zensur-Vermerk? In Deutsch-Ostafrika wurde gekämpft.
3. Warum ist der Umschlag in der Mitte senkrecht und im oberen Drittel waagerecht gefaltet?
4. Warum kein portugiesischer Ankunfts- und/oder Transit-Stempel?
5. Das Porto für einen Brief von DOA nach Deutschland war 7 1/2 Heller. Aber galt das auch, wenn ausdrücklich "Via Lisboa pelo paquete portuges." vermerkt war?
6. Der Postweg des Briefes könnte wie folgt gewesen sein: Von BUKOBA, das am Westufer des Victoria-Sees im Nordwesten der Kolonie Deutsch-Ostafrika liegt, in südlicher Richtung auf dem Landweg in die portugiesische Kolonie Mosambik zu einem Hafen an der Küste des Indischen Ozeans. Von dort mit einem portugiesischen Postschiff um die Südspitze Afrikas herum über den Atlantik nach Lissabon. Von dort mit einem Schiff (welcher Nationalität?) durch den Ärmelkanal, der von den Kriegsgegnern des Deutschen Reiches beherrscht wurde, nach Deutschland?

Für meinen Geschmack sind das zu viele Fragezeichen.

Grüße aus Westfalen nach Breslau, nach Mauritius und anderswohin,

Hans Rummenie
04.07.18, 19:47:59

rizzo2105

(Mitglied)

geändert von: rizzo2105 - 04.07.18, 20:21:25

Der Friedemann sagt Bukoba nur vom 14.09.1895 bis 3.6.16
Mir liegt aber nur die Auflage von 1921 vor.

Bukoba ist auch in einer anderen Type als Falschstempel verzeichnet.
04.07.18, 20:21:12

Lippe865

(Mitglied)

Zitat von rizzo2105:
Der Friedemann sagt Bukoba nur vom 14.09.1895 bis 3.6.16
Mir liegt aber nur die Auflage von 1921 vor.

Bukoba ist auch in einer anderen Type als Falschstempel verzeichnet.


Hallo rizzo2105, hallo mawos,

die Jahreszahl des BUKOBA-Abschlags halte ich eher für eine "15" als für eine "16".

Gruß aus Westfalen nach Ostafrika und anderswohin,

Hans Rummenie
04.07.18, 20:33:19

iceland10

(Gast)

Zitat von mawos:
Hallo liebe Forumsexperten,
heute möchte ich einen Brief zur Diskussion stellen. Der Umschlag ist mit 7 1/2 Heller frankiert und mit Bukoba 30.07.1916 (breite Jahreszahl)gestempelt. Der Brief ist nach Breslau adressiert und trägt einen blauen Taxvermerk 8 sowie den Leithinweis via Lisboa. Die Straßenanschrift ist durchgestrichen. Ankunfts- oder Transitstempel sind nicht vorhanden. Meine Frage betrifft nun die Echtheit des Briefes und wenn echt, ob dieser Deutschland erreicht hat.

mawos


Hallo Mawos,

der Stempel ist ganz sicher 1915, siehe scan anbei.

Ich kenne seit Jahren einen ausgemachten Spezie für Deutsch Ostafrika, Harald Krieg.

Falls ich dir seine Mailadresse per PN schicken soll, bitte ich um kurze Nachricht, er kann deine Fragen mit Sicherheit beantworten.

Gruß
iceland10

http://www.kreisobersegmentstempel.de
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04.07.18, 20:53:01

Otjikururume

(Mitglied)

In den Kriegsjahren war der Versand über das neutrale Portugal die einzige halbwegs sichere Möglichkeit, Post aus Deutsch-Ostafrika nach Europa zu bekommen. In Deutsch-Südwestafrika lief das wegen des Naulila-Zwischenfalls fast ausschließlich über Schweden, später über das Internationale Friedensbüro in Bern.
Im vorliegenden Fall musste ein portugiesisches Schiff erreicht werden, das regelmäßig Mocambique oder Portugiesisch-Nyassaland bediente. Bukoba (man beachte die blaue Stempelfarbe) war zu der Zeit ein wahrlich gottverlassenes Nest in völlig abgelegener Gegend am Westufer des Victoriasees. Der Brief ging am 30.07.1915 ab und wurde in Breslau am 20.09. mit dem zitierten Postvermerk versehen (verzogen nach Mauritiusstr. 13). Man darf annehmen, dass dies im gleichen Jahr der Fall war. Später konnten Poststücke schon mal über ein ganzes Jahr unterwegs sein. Knapp 8 Wochen von Bukoba nach Breslau ist für die Zeit durchaus eine beachtliche Geschwindigkeit. Ich vermute fast, dass es heute auch nicht viel schneller geht.
Viele Grüße
O.
05.07.18, 08:52:09

mawos

(Mitglied)

Vielen Dank an Alle, die sich hier bemüht haben. Ich denke der Schlüssel war die Jahreszahl 1915 nicht 16. Denn in der Tat sagt der Stempelkatalog 1999, dass für die letzte Ausgangspost aus Bukoba der 3.6. 1916 erfasst ist. Die Briten waren dann kurz darauf in diesem Ort. Außerdem war mein Problem, dass Portugal seit 9.3.1916 mit dem Deutschen Reich im Krieg war, d.h. auch die vorher üblichen Transportwege der Post über Portugisisch Ostafrika waren somit versperrt. Nun stellt sich mir nur noch die Frage, warum es keine Transitstempel gab, warum kein Zensurstempel angebracht wurde, und woraus man das Ankunftsdatum entnehmen kann (das sehe ich nämlich auch nicht).
05.07.18, 09:20:28

mawos

(Mitglied)

geändert von: mawos - 05.07.18, 10:41:23

Ah, jetzt hab ich es verstanden, der handschriftliche Vermerk "Sauer 20/9" auf der Rückseite gibt das Datum in Breslau wieder. Auch scheint es so zu sein, dass nicht immer ein Zensurstempel angebracht wurde, zumindst gibt es hier und da wohl auch Exemplare ohne diesen und wie bereits erwähnt war Bukoba etwas abgelegen von den Hauptorten, wo die Zensurstempel wohl eher regelmäßig aufgebracht wurden.
05.07.18, 10:40:48
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