Hallo moehre1111,

dein Scan ist in guter Qualität. Es ist eine unbedruckte Stelle zu sehen, die augenscheinlich von einem abgefallenen Fremdkörper stammt.

Dank des Bildes einer weiteren Marke mit ähnlicher Stelle, kann ich mit sehr hoher Sicherheit sagen, das Klischee mit dem scheinbar unterbrochenen Kreis hatte zeitweise an der Stelle eine Verschmutzung, die Papierreste, Fussel oder ähnliches anhaften lies. Diese Anhaftungen wurden beim Drucken eingefärbt und fielen im weiteren Herstellungsprozess von den Marken ab.

Es handelt sich also nicht um eine übliche Butzenauflage, bei der ein Papierrest einmal irgendwo auf lag und dann ab fiel, sondern um eine Verschmutzung direkt auf dem Klischee, die erst mit einer intensiven Reinigung der Platte wieder entfernt wurde. Ursache dafür können kleine oxidierte Stellen sein, an denen dann Farbe länger anhaftet, die sich dann nicht mehr richtig auf das Papier überträgt und wie Klebstoff wirkt.

Fazit: es ist kein Plattenfehler und auch keine völlig zufällige Butzenauflage. Als Belegstück für diese, sagen wir "sekundäre Butzenauflage", ein interessantes Stück.

Da es sicher seltener ist als die allermeisten Plattenfehler, kann man von so einem Stück, zumal wenn man weitere Belege für die Theorie hat, vergleichbar wie beim Plattenfehler, ganz begeistert sein.

Es ist jedermanns gutes Recht das für gleichwertig mit einem Plattenfehler zu halten. Es gibt ja auch sehr häufige Plattenfehler, sagen wir die mit unter 30,- notierten. Da würde ich das Stück von moehre1111 für höherwertig halten.

Jeder darf aber auch gerne der Linie von Michel folgen. Da kann man aber leicht den falschen Schluss ziehen, dass alle Druckzufälle völlig wertlos wären.

Was kann man daraus lernen? Was ein Stück für einen Sammler wert ist, entscheidet der alleine. Mit einem wahrscheinlichen Handelswert hat das aber nichts zu tun.