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Hallo liebe Teilnehmer,

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05.09.18, 15:45:20

olli0816

(Mitglied)

Hallo,

das ist eine Frage und keine Anschwärzung des Auktionshauses Veuskens.

Im Los 2005 (siehe Bild) wird unter Lokalausgaben Meissen ein Brief angeboten, wo zwei geschwärzte 12 Pfennig Hitler-Marken, einer SBZ 46A sowie 2 Deutsche Reich 830 - die als Stempelmarken bezeichnet sind - mit einem roten Sonderstempel von Meissen vom 17.7.1945 abgestempelt wurden.

Meines Wissens sind doch alle Marken vom Deutschen Reich mit Ende des Krieges ungültig geworden. Einzige Ausnahme sind die ganzen überstempelten Lokalausgaben oder die geschwärzten Hitlermarken wie auch auf dem Brief geschehen.

Gibt es also tatsächlich Ausnahmen, wo Marken vom Deutschen Reich ohne Schwärzung normal für die Post verwendet wurden? Klar schaut der Brief so aus, das er philatelistisch beeinflusst worden ist und man dann vielleicht ein Auge zugedrückt hat und die Marken einfach mitstempelte.

Mich würde interessieren, ob das in der Praxis möglich war.


Hier der Link zu dem Los:

https://www.veuskens.de/philnet/veuskens/veuskensweb/Katalog_DE.html?WEB

Grüße
Oliver

Dateianhang (verkleinert):

 meissenbr_sachsen46a_dro_210745.jpg (123.59 KByte | 62 mal heruntergeladen | 7.48 MByte Traffic)

05.09.18, 15:46:20

tokahai

(Mitglied)

geändert von: tokahai - 05.09.18, 16:05:25

Such im Internet nach Walter Prell Chemnitz. Da gibt es alles, was das Herz begehrt an Lokalausgaben, Schwärzungen u.s.w.
Der Brief ist eindeutig philatelistischen Ursprungs.
Irgendwo fällt der Begriff "Belege Manufaktur".
05.09.18, 16:03:36

olli0816

(Mitglied)

Hallo tokahai,

das der Beleg philatelistisch beeinflusst ist, ist ziemlich offensichtlich. Welcher normale Postbeamte würde denn zwei Hitlermarken schwärzen, dann eine normale Sachsenmarke verwenden und dann noch zwei Deutsche Reich - Marken?

Mich würde interessieren, ob es eine ganze Reihe von Belegen nach der Kapitulation gab, wo Marken vom Deutschen Reich einfach so für die Beförderung verwendet wurden? Gab es tatsächlich Postbeamte, die diese Marken noch anerkannt haben? Laut diesem Beleg eher schon, obwohl ich auf eine Gefälligkeit bei der Abstempelung tippe. Oder er hat gleich selber gestempelt.

Grüße Oliver
05.09.18, 16:53:48

tokahai

(Mitglied)

geändert von: tokahai - 05.09.18, 17:47:38

Er war wohl kein Briefmarkenhändler, sondern sammelnder Lehrer. Er hat über viele Jahre alles mögliche erzeugt. Wenn ich allein die Briefe aus der Nachkriegszeit sehe, scheint er allerbeste Beziehungen zu Postbeamten gehabt zu haben. Das Marken ohne Schwärzung offiziell verwendet werden durften, würde ich ausschließen. Mit den Russen war diesbezüglich nicht zu spaßen. Ich bin mir nicht ganz sicher, denke aber Meißen gehörte zur OPD Dresden. Dann waren die Schwärzungen schon ungültig (20.06.45). Nationalsozialistische Symbole und der Hitlerkopf waren bis zu dem Termin zu überdecken.
05.09.18, 17:37:00

olli0816

(Mitglied)

Wenn man sich mal die Tatsachen anschaut, ist dieser Brief dann völliger Unsinn. Die Reichsmarken nicht gültig, die geschwärzten Adolf-Marken ungültig und als Einschreiben kann es wohl auch nicht durchgehen. Ich habe zwar nur eine Gebühr ab 1.3.46 gesehen, aber dort waren 60 Pfennig angegeben. Gab es denn schon im Juli 1945 Einschreiben und wenn, ja, was hat das gekostet?

Wenn man sich alle diese Dinge mal anschaut, ist dieser Brief doch völliger Quark. Was ist denn daran 80 EURO wert? Oder habe ich etwas verpasst?

Grüße Oliver
07.09.18, 14:37:20
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