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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema Interesse für Fiskalmarken in Deutschland und anderswo

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
19.09.18, 10:30:53

epikur

(Mitglied)

Hallo zusammen,

in einigen Ländern, sicherlich allen voran den USA, gibt es für Fiskalmarken eine große Spezialisierung und einen ebenso großen Markt. Im Scott SPecialized sind seitenweise alle möglichen Revenue, Documentary, Beer, Wine usw. Marken aufgelistet, teils mit hohen Preisen (auch real in Auktionen sehr beliebt).

In Deutschland finde ich kaum Informationen. Nach einiger Recherche bin ich auf die Arge und Erler-Kataloge und Foren-Beiträge gestoßen. Michel scheint das Thema zu ignorieren - interessanterweise nicht nur im Michel Deutschland oder Europa, sondern sogar im Michel USA Spezial, obwohl dort wie erwähnt diese Marken eine große Bedeutung haben.

Ich kenne auch keine Sammler, die Fiskalmarken sammeln, daher möchte ich meine Fragen hier stellen.

- woran liegt es, dass in Deutschland kaum ein Markt für Fiskalmarken besteht? Ist in Deutschland das Feld zu weit gefächert durch die vielen Städte, Länder etc., die Marken herausgegeben haben?

- ist es in den USA daher im Umkehrschluss ein beliebtes Gebiet, weil die Menge überschaubar, weil zentral herausgegeben, ist?

- gibt es andere Länder außer den USA, wo die Fiskalmarken eine solche Bedeutung haben?

Ich habe aus Interesse hier in der Forensuche und auch einmal bei Philasearch die Begriffe "Fiskalmarke", "Stempelmarke" und "Steuermarke" eingegeben und keine Ergebnisse erzielt, die aus der letzten Zeit stammen oder (bei Auktionen) nennenswerte Gebote zeigen. Daher habe ich die oben genannte Schlussfolgerung gezogen, zumal es eben wie erwähnt auch im Michel alles keine Erwähnung findet.

Ich möchte hierbei keineswegs das Thema kleinreden oder ein Pro und Contra dieses zweifelsohne interessanten Sammelgebiets eröffnen. Mir geht es nur darum zu erfahren, was die Gründe dafür sind, dass der Markt in Deutschland - für die nicht direkt involvierten Leute - praktisch nicht vorhanden ist.

Viele Grüße
epikur


19.09.18, 10:31:53

hannibal

(Mitglied)

Hallo epikur,
schau mal auf der Seite der ARGE DDR Spezial, da findest Du die Fachgruppe Fiskalmarken mit Ansprechpartner.
Der FG-Leiter hat zum Sammelgebiet Fiskalmarken Deutschland interessante Vorträge gehalten und wohl auch Handbücher verfasst.
Viele Grüße
hannibal
19.09.18, 11:17:49

epikur

(Mitglied)

danke dir. hier im Forumsbeitrag geht es mir aber wirklich eher darum, das zu verstehen: es gibt Tausende und Tausende Fiskalmarken in Deutschland, aber keinen Michel-Katalog, und kaum welche im Angebot bei Auktionen, nicht einmal ebay. Woran liegt das?

ist es vielleicht so, dass einfach der Anreiz fehlt, eine "wertvolle" Marke zu finden? oder gibt es deutsche (oder europäische) Steuermarken/Stempelmarken/Fiskalmarken, die auf einer Auktion einmal für einen vier- oder fünfstelligen Betrag verkauft wurden?

mir fallen nur die quadratischen französischen Steuermarken ein, aber sonst? Gibt es in Deutschland auch solche Raritäten, um die sich die Bieter reißen?

und was ist der Grund für die (für Sammler natürlich erfreulich) niedrigen Preise? Einfach nur der fehlende Markt auch für Einzelstücke, oder genau umgekehrt, dass es in Deutschland einfach zu viele Marken von allen Bereichen gibt?
19.09.18, 12:11:52

olli0816

(Mitglied)

Hallo Epikur,

ich denke, es gibt durchaus ein paar Leute, die sich dafür interessieren, aber in der Menge sind es einfach zu wenige, um bedeutende Preise zu erzielen. Eine Bayern Nummer 1 ist nur deshalb so teuer, weil es sehr viele Sammler gibt, die sie gerne hätten. Selten ist die keinesfalls, es gibt sie im Nachverkauf bei Auktionen zu Dutzenden.

Ich schätze, ein wesentlicher Grund ist auch die mangelnde Literatur. Wie Du richtig geschrieben hast, ignoriert der Michel sie so ziemlich komplett und alles was nicht sichtbar ist, wird auch nicht wahrgenommen. Ich kenne auch keine Vordruckalben und wenn Du nicht weißt, nach was Du zu suchen hast, wird es sehr schnell unübersichtlich.

Die Frage ist auch: Wenn man sich dafür interessiert, wie weit möchte man es denn ausweiten? Wären zum einen meine alten DLRG-Marken für die Jahresbeiträge gestempelt wirklich sammelnswert? Ich besitze sie schon lange nicht mehr, aber heute wären sie 40 Jahre alt und sicher nicht häufig. Ich habe z.B. eine ganze Reihe deutsche Eisenbahnmarken. Einige scheinen nicht so selten zu sein, da ich sie aus den unterschiedlichsten Quellen bekommen habe. Oder Gerichtsmarken? Ich denke schon, dass einiges davon äußerst selten ist, da sie keiner sammelt und das meiste wohl in den Müll gegangen ist.

Aber es ist genauso wie mit den Marken/Blöcken der Raubstaaten bei kleinsten Auflagen: Kein Mensch bewilligt dafür viel Geld, weil das Interesse nicht da ist.

Du fragtest nach anderen Ländern, wo ein ähnliches Interesse wie die USA besteht. Nicht ganz so groß, aber immerhin doch etwas scheint für die Schweizer Fiskalmarken zu bestehen. Ich hatte ein Album aus einem gekauften Sammlungskonglomerat, wo recht umfangreiche Sätze eingeordnet waren. Die waren auch durchnummeriert, also muss es da zumindest eine Einteilung für diese Marken geben.

Ansonsten, wenn Du für die Marken Interesse hast, wirst Du wahrscheinlich keine großen Summen investieren müssen, dafür viel Zeit zum Finden der Marken. Sicher ein anderes sammeln und der Wiederverkaufswert wird sich auch in Grenzen halten. Trotzdem nicht uninteressant.

Viele Grüße
Oliver
19.09.18, 13:48:22

hesselbach

(Mitglied)

Die Popularität der Fiskalmarken liegt evtl. auch an der Gestaltung der Marken.
In Deutschland sehr funktional (z.b. Freiherr von Stein auf den Gebührenmarken der Gemeinden und Städte) in den USA z.B. mit Tierabbildungen auf Jagdgebühren-Marken.
19.09.18, 17:54:14

dieterm

(Mitglied)

...und dann gibt es natürlich die ARGE Notopfer- und Wohnungsbaumarken:

http://www.arbeitsgemeinschaft-notopfer-und-wohnungsbaumarken.de/

Vom 12. bis 14. Oktober 2018 ist Treffen in Hosenfeld.

Jeder ist eingeladen:

http://www.arbeitsgemeinschaft-notopfer-und-wohnungsbaumarken.de/html/wir_bieten.html

"Das papierlose Büro wird ebenso wenig kommen wie das papierlose Klo."
Suche ständig Notopfer- und Wohnungsbaumarken und interessante Belege hierzu
19.09.18, 17:58:16

Jensen

(Mitglied)

Hallo,

das Gebiet der Fiskalmarken, jedenfalls der alten Fiskalmarken, finde ich sehr interessant.

Dass es ein vernachlässigtes Gebiet ist führt u.a. dazu dass es Raritäten zum kleinen Preis gibt. Das hat für mich einen Reiz.
Auch ist das Gebiet praktisch nicht philatelistisch beeinflusst, im Gegensatz zu Briefmarken ab einer bestimmten Zeitgrenze. Sondern es sind "authentische" Marken und nicht für Sammler produzierte Sammelbilder.

Der Nachteil dabei ist: der Markt scheint sehr-sehr klein.
Ein wichtiger Katalog ist der Forbin-Katalog: darin sind weltweite Fiskalmarken bis ca. 1915. Die Erler-Kataloge sind auch brauchbar, daneben gibt es noch eine Reihe Monographien über bestimmte Gebiete.

Die Frage warum das Gebiet der Fiskalmarken so vernachlässigt ist, lässt sich kaum beantworten. Es ist vielleicht wie die Frage warum ein Modetrend so und nicht anders ist.

Man könnte auch Bananen-Etiketten sammeln, bestimmt gibt es spannende Fehldrucke und seltenste Raritäten zu entdecken: nur bisher interessiert sich (denke ich jedenfalls) niemand dafür.
Wer weiß: vielleicht findet man auf einer alten, trockenen Banane ein Etikett welches weltweit nur 1x existiert....

Dass Fiskalmarken in den USA eine größere Bedeutung haben liegt meiner Ansicht nach vor allem daran, dass sie eben im amerikanischen Standardkatalog aufgeführt sind.
Wenn es im Michel-Deutschland Kapitel zu Fiskalmarken (und sei es nur ein kleines Gebiet) gäbe, dann gäbe es mit Sicherheit auch bedeutend mehr Sammler von Fiskalmarken.

Die Bekanntheit eines Sammelgebiets ist aber eben ein zweischneidiges Schwert (darum tue ich selbst mich seit Jahren schwer damit, zu entscheiden, was ich eigentlich sammeln will/kann...):

Entweder: beliebt und bekannt, dann viel Literatur, umfangreiche Katalogisierung, hohe Preise, aber auch halbwegs gut wieder verkäuflich, alles schon beackert und beforscht.

Oder: wird kaum gesammelt, es gibt billige Raritäten, es gibt viel zu entdecken, es besteht die Möglichkeiten echte Seltenheiten zufällig zu entdecken, aber kaum Literatur und Kataloge, der Markt ist klein, kaum Gleichgesinnte zum fachlichen Austausch, gekaufte Sammelobjekte wieder zu veräußern ist sehr schwer...

Viele Grüße
Jensen
19.09.18, 20:18:16

epikur

(Mitglied)

Danke euch allen, das hilft mir weiter und bestätigt auch die meisten meiner Vermutungen. Ich finde es einfach erstaunlich, welche Unterschiede in der Wahrnehmung der Fiskalmarken es zwischen Europa und Nordamerika gibt. Nach langer Recherche habe ich sehr viel über Fiskalmarken in Kanada gefunden. Neben den USA ist wohl Kanada die zweite große Adresse für Fiskalphilatelie.
https://www.canadarevenuestamps.com/
van Dam scheint die zentrale Figur dabei und gibt auch einen Katalog heraus (und prüft auch). Auf der genannten Website gibt es auch viele PDFs mit Beispielen und Preisen. Provisorische frühe Fiskalmarken sind z.B. sehr selten, aber auch spätere. Worüber ich nirgendwo etwas gefunden habe, sind alte Tee-Fiskalmarken aus Kanada, diese scheinen so selten, dass es keine Bilder im Internet davon gibt.

Aber auch Kanada kann am Ende mit den USA nicht mithalten. Wie man im Link oben sehen kann, ist die Seite von van Dam und seine PDFs und Kataloge nicht das Werk eines großen Verlagshauses. Es scheint also in der Tat nur in den USA den Bereich der Fiskalmarken in einem großen Marken-Katalog (Scott) zu geben.

Die Schweizer Fiskalmarken habe ich auch einmal kurz recherchiert, ich finde bei Corinphila, Gärtner und Gert Müller keine Einzelverkäufe, sondern immer nur Sammelpakete mit "Hunderten Fiskalmarken" im dicken Album, immer eine besonders "gute" Sammlung, aber der Preis ist am Ende meist 100-300 EUR (für Hunderte Marken also, meist alte).

Was ich ansonsten noch gefunden habe, sind die Telegraphenmarken aus Bayern und aus Frankreich.

Das alles sollte nur dazu dienen, mir einen Überblick über den Bereich zu verschaffen, weil ich mich in den USA ganz gut auskenne und wissen wollte, was es außerhalb der USA dazu zu finden gibt. Wenn jemand noch Länder oder einzelne Marken(serien) aus der Fiskalphilatelie kennt, die einen größeren Sammlerbestand haben, freue ich mich natürlich, das zu lesen.

Was die Gründe für die Beliebtheit in Kanada und v.a. den USA angeht, bleiben mir noch Fragezeichen. Kann es nicht doch so sein, dass in den USA die Ausgabe der Fiskalmarken irgendwie "zentraler" war als anderswo und die Marken auch eine größere und wahrnehmbare Bedeutung im Alltag hatte als z.B hierzulande?
20.09.18, 09:10:24
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