Hallo,

seit geraumer Zeit druckt mein Epson P50 Photodrucker nicht mehr. Durch wenig Benutzung, 6 Farbpatronen und trockene Luft, sind die Düsen wohl ultimativ verstopft und der Reinigungsschwamm ist vollgesogen. Das kann man zwar selbst reparieren, aber der Zeitaufwand ist höher als der Druckerpreis.

Also bin ich nach Santa Cruz, zum Mediamarkt. Ich habe noch Farbpatronen für den P50 und wollte wieder einen haben. Natürlich gibt es keine mehr. Dafür aber zwei Mediamärkte. Im ersten hatte ich also kein Glück und habe mir einen XP-215 angesehen. Der hat statt 6 nur 4 Farben, aber gute Software könnte es auch erreichen, dass die Qualität so gut ist wie beim P50. Der stand dort für 68,50 und wie ich später festgestellt habe, kostet das Gerät UVP 89,99 bei Epson.

In der Hoffnung doch noch einen P50 zu finden, bin ich in den zweiten Markt. Dort gab es auch keinen P50, aber den Epson XP-215 für 59,- Euro. Soviel zur Preispolitik vom Mediamarkt, Tenerife.

Das Gerät scheint für Tablets und Handy optimiert, denn es hat eine seltsame WiFi-Anschlussmöglichkeit. Über diese Schnittstelle hat nichts geklappt und im Internet fand ich dazu jede Menge Einträge. Offenbar schafft es niemand, das Gerät über WiFi zu verbinden. Selbst auf der Epson-Seite kommt hinter einem Link "Datenblatt für Netzwerkprobleme" nur eine Fehlermeldung. In Forenbeiträgen schrieb selbst jemand, er habe das neue Gerät in der Tonne entsorgt. Wer WiFi will, soll die Finger von dem gerät lassen.

Aber alles kein Problem. Der Drucker lässt sich auch über ein USB-Kabel anschließen. Das habe ich gemacht und schön ausgedruckt.

Es kommt aber noch viel besser. Irgendwie geht bei dem Kasten oben ein Deckel auf. Da ist eine Scannereinheit. Die soll sicher dazu dienen, das Gerät auch zum Fotokopieren zu benutzen. Da nun gestern der Server nicht erreichbar war, habe ich einfach ein paar Probescans gemacht. Siehe Bilder unten.

Der Scanner macht mit 2400dpi astreine Scans! Prägungen muss ich noch testen, aber Papierstruktur kommt schon sehr schön heraus.

Liebe Anbieter von Briefmarken, die ihr euch angeblich keinen guten Scanner leisten könnt! Kauft einen neuen Drucker für 59,- Euro und euch wird ein Scanner geschenkt werden! Ihr braucht auch nicht zu drucken. Für 59,- gibt es vermutlich auch keinen besseren Scanner.

Das Bild mit der kompletten 1 Mark Grünaufdruck ist mit 2400dpi gescannt und auf 800 Pixel Höhe verkleinert. Das Bild mit dem Ausschnitt daraus ist der völlig unbearbeitete Scan (außer ausgeschnitten). Die Hörnchen sind mit 4800dpi gescannt und dann um 50% verkleinert. Das bringt nichts. Über 2400dpi wird der Scan unscharf. Egal was Epson schreibt, bis 2400dpi sind die Scans super, darüber hinaus wird das Ergebnis schlechter.

Fazit: Der Epson XP-215 ist ein extrem preiswerter Scanner mit tadellosem Tintenstrahldrucker kombiniert. Die WiFi-Funktion ist zumindest für Desktopcomputer oder Notebooks unbrauchbar, aber egal. Einfach über USB anschließen und sich freuen.

Hallo,

nachdem ich den XP-215 so aufgebaut habe, dass ich ihn auch benutzen kann, habe ich vier Marken mit XP-215 und V600 zum Vergleichen gescannt.

Dafür, dass der XP-215 Scanner für Käufer eines billigen Druckers, praktisch gratis dabei ist (ohne gibt es auch keine billigeren Drucker), überrascht das gute Ergebnis. Der V600 kostet immerhin über 250,- Euro und scannt natürlich noch besser. Der Zugewinn an Qualität ist auch viel deutlicher, als zwischen V500 (knapp über 150,-) und V600. Bei den beiden Modellen muss man lange suchen, um einen Unterschied zu finden.

Ich will hier also nur kurz aufzählen, was beim XP-215 schlechter ist. Bei meinem Gerät sehen die Scans aus, als wäre eine Lampe mit orangem Licht, als Beleuchtung verwendet. Das kann man zwar Nachbearbeiten, aber rote Marken und gelbe Marken werden beide oranger. Die roten werden also heller, die gelben werden dunkler. Das könnte bei einem Softwareupdate allerdings auch korrigiert werden. Insgesamt sind die Scanns etwas unschärfer, jedenfalls bei 2400dpi. Bei 600dpi wird das praktisch nicht mehr sichtbar sein. Die Schärfe schwankt auch, je nach Position auf dem Scannerglas. Unabhängig davon sind die Scans extrem besser als bei vielen anderen Multifunktionsgeräten und besser als bei den Fotooptimierten HP-Geräten. Lernen können wir aber auch einmal mehr, dass man sich auf die genauen Farben nicht wirklich verlassen kann.

Fazit: unterhalb 2400dpi gute Schärfe, Prägung und Papierstruktur kommen gut heraus, kleine Schwächen in der Farbtreue, trotzdem bisher ungeschlagenes Preis-/Leistungsverhältnis

Hallo Ralf,

die Original-Dateien werden nun mal so groß. Du kannst sie aber leicht mit einem kostenlosen Grafik-Programm wie xnview verkleinern. Dieses Programm beinhaltet auch viele andere nützliche Basis-Funktionen. Wenn es aber anspruchsvoller werden soll, dann muß man für ein Programm wie Paint Shop mehr oder weniger tief in den Geldbeutel greifen.

viele Grüße

Dieter

Hallo,

hier steht noch eine kleine Anleitung für XnView.

Gerade zum Scannen und für den Umgang mit Briefmarkenscanns, ist das Programm völlig ausreichend. Lediglich zum perfekten Freistellen von Stempel braucht man ein Programm wie Gimp oder Photoshop. Zum Bearbeiten von Fotos gibt es eine ganze Reihe von Programme, auch andere Freeware. XnView ist aber für mich Platz 1.

Hallo,

ich speichere 2400dpi-Scans zunächst als TIFF (ca. 300 MB groß) und dann als JPG. Die JPG verkleinere ich nach Bedarf. Für das Forum eben so, dass die Dateien unter 1 MB groß sind. Das ist bei einer maximalen Kantenlänge von ca. 2000 Pixeln der Fall. Die Datei nenne ich dann ...-2000px am Ende (.jpg wird ja automatisch angehängt).