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drmoeller_neuss

(Mitglied)

Zitat von palaiss:

. . .
Bei der Schantl-Auktion dürfte das Fernabsatzgesetz gelten.
. . .


Das sehe ich genauso.

Schantl beruft sich in seinen AGBs auf den Ausnahmeparagraf des Fernabsatzgesetzes, also keine Rücknahme.

Zitat:
§312g Abs. 2 Satz 10: Verträge, die im Rahmen einer Vermarktungsform geschlossen werden, bei der der Unternehmer Verbrauchern, die persönlich anwesend sind oder denen diese Möglichkeit gewährt wird, Waren oder Dienstleistungen anbietet, und zwar in einem vom Versteigerer durchgeführten, auf konkurrierenden Geboten basierenden transparenten Verfahren, bei dem der Bieter, der den Zuschlag erhalten hat, zum Erwerb der Waren oder Dienstleistungen verpflichtet ist (öffentlich zugängliche Versteigerung)


Die Anwendung dieser Ausnahme dürfte meiner Meinung nach einer rechtlichen Prüfung nicht standhalten, da diese neue Form von Versteigerung (wie sie auch von anderen Auktionshäusern wie Felzmann als "Zwischenauktion" praktiziert wird) eben nicht dem Verbraucher die Möglichkeit gewährt, persönlich im Saal anwesend zu sein.

Saalauktionen mit einzelnen Fernbietern fallen meiner Meinung nach weiter unter das klassische Versteigerungsprivileg. Es dürfte keinen Unterschied machen, ob ein Fernbieter per Telefon oder Internet zugeschaltet ist, solange der Bietvorgang für Saalbieter transparent abläuft, und Saalbieter jederzeit "Ferngebote" überbieten können.

Wenn ich mir weiteren Versteigerungsbedingungen anschaue, entspricht das bei ebay "Echtheit nicht bestimmt".

Zitat:
Die Losbeschreibungen werden von Experten nach ihren subjektiven Überzeugungen mit größter Sorgfalt sowie nach bestem Wissen und Gewissen vorgenommen. Sofern sie nichts anderes ausweisen, dienen sie lediglich zur Information, Erläuterung, Einordnung und Abgrenzung, geben enthaltene Bezeichnungen wie „Pracht“, „Kabinett“, „Luxus“ usw. oder Angaben zu Katalog-, Frankatur- oder Nominalwerten bzw. Angaben wie „postfrisch“, “gesamt“, „komplett“ usw. nur subjektive Eindrücke von Stichproben wieder, stellen somit weder (Beschaffenheits-) Garantien im Sinne des Kaufrechts noch Zusicherungen im Rechtssinne bestimmter Eigenschaften oder bestimmter Werte dar. Die Lose werden so versteigert, wie sie im Zeitpunkt der Versteigerung sind. Der Versteigerer übernimmt keine Haftung für Mängel, soweit er die ihm obliegende Sorgfaltspflicht erfüllt (hat).


Fazit: Verbraucherfreundliche AGBs sehen anders aus. Da ziehe ich doch ebay vor. Jeder gewerbliche ebay-Händler muß ein 14-tägiges Rückgaberecht gewähren und für die Beschreibung seines Loses zwei Jahre gerade stehen. Außerdem fallen für den Käufer keine Aufschläge mehr an, der Verkäufer bekommt etwa 10% abgezogen.
09.10.19, 18:41:18

clint

(Mitglied)

Zitat von admin_j:
Hallo clint,

zu den Bermuda-Aufdrucken steht alles wichtige im Michel. Da steht "Aufdruckfälschungen!" mit Ausrufezeichen.

Eine Nr. 6 hat bei gestempelt keinen Preis. So eine Weltrarität kommt normalerweise mit mehreren Attesten und Signaturen auf den Markt.

Echte Aufdrucke stammen von einem Handstempel. Die Typen waren wohl aus Gummi. Besonders einzeilige Gummistempel zeigen irgendwo breiter gedrückte Stellen. Ein in dieser Hinsicht eventuell echtes Stück der Nr. 7Ia, angeboten aus Serbien und auch ohne Attest, gibt es bei Delcampe. Das suboptimale Bild davon unten. Immerhin kann die Marke echt sein. Das angesprochene Los 87 scheint Buchdruck und wäre dann nur eine primitive Aufdruckfälschung.


Das war ein Beispiel meiner Befürchtungen.
5-stellige Ausrufpreise für ungeprüfte Stücke bei unklaren Rücknahmebedingungen.
Ich bin sehr auf die Ergebnisliste gespannt.

Viele Grüße
Micha
10.10.19, 09:42:02

clint

(Mitglied)

Zitat von Oberlausi:



Hallo clint,

es werden bisher ja nur einige ausgewählte Einzelstücke aus dem dicken Album angeboten. Ich bin gespannt, wo der Rest auftauchen wird.

Warum HBA die Sammlung nicht selbst aufgelöst hat, erschließt sich mir nicht.

Viele Grüße

oberlausi


Vielleicht ahnte HBA, dass in dem Album einige faule Eier schlummern.
10.10.19, 10:08:20

palaiss

(Mitglied)

@ clint

Selbstverständlich schlummern in einer so großen alten Sammlung auch "einige faule Eier". Wie ich schon sagte, sind insbesondere die unzähligen semiklassischen Aufdruckmarken gefährdet. Ich rate generell davon ab, mehr als dreistellige Beträge für Marken zu zahlen, deren Wert im Aufdruck ansonsten billiger Marken begründet ist. Das gleiche gilt für teure Farben und die Überbewertung des sogenannten postfrischen Originalgummis.

Was mich an Deinen Anmerkungen stört: Diese wirklich ganz großartige alte Universalsammlung wird unter Generalverdacht gestellt, da von Dir der Eindruck erweckt wird, die Angebote seien deshalb zweifelhaft, weil sie nicht von zeitnahen Attesten begleitet werden.

"Vielleicht ahnte HBA, dass in dem Album einige faule Eier schlummern."

Diese Aussage ist grotesk. In jeder derartig großen und alten Sammlung sind auch dubiose Stücke vertreten. Jeder Käufer, erst recht ein Profi, plant einen gewissen Ausfall ein und berücksichtigt dies bei seinen Geboten.
10.10.19, 11:04:35

drmoeller_neuss

(Mitglied)

Zitat von palaiss:

. . .
"Vielleicht ahnte HBA, dass in dem Album einige faule Eier schlummern."

Diese Aussage ist grotesk. In jeder derartig großen und alten Sammlung sind auch dubiose Stücke vertreten. Jeder Käufer, erst recht ein Profi, plant einen gewissen Ausfall ein und berücksichtigt dies bei seinen Geboten.


Eigentlich erwarte ich diese Dienstleistung vom Auktionator, dass er die faulen Eier bei Einzellosen aussortiert und nicht der Kunde (oder Jürgen Kraft auf stampsx).
Warum soll man hier niedrigere Maßstäbe als bei ebay ansetzen?

Anders sieht es bei Sammellosen und Sammlungen aus, da kann man ruhig schreiben, "Unterschiedlich, bitte besichtigen", wenn das Los nicht von vorneherein auf Besch... ausgelegt ist.
10.10.19, 12:00:47

clint

(Mitglied)

Zitat von palaiss:
@ clint

Diese Aussage ist grotesk. In jeder derartig großen und alten Sammlung sind auch dubiose Stücke vertreten. Jeder Käufer, erst recht ein Profi, plant einen gewissen Ausfall ein und berücksichtigt dies bei seinen Geboten.


Interessant. Ich plane bei Käufen auf Auktionen keinen gewissen Ausfall in 5- stelliger Eurosumme ein. Dazu fehlt mir schlicht und einfach das nötige Geld.
10.10.19, 13:47:37

palaiss

(Mitglied)

@ clint

Alles ist relativ.

Ein niedriger fünfstelliger Betrag ist beim Kaufpreis der Victoria-Sammlung 1,3 bis 2 %. Ein solcher Ausfall wäre ganz extrem niedrig bei einer derartigen Sammlung.

Ich habe übrigens auch nicht die über 800.000 Euro, die die Sammlung bei HBA gebracht hat.
10.10.19, 13:56:34

Wolf 1

(Mitglied)

geändert von: Wolf 1 - 10.10.19, 14:04:22

Zitat von drmoeller_neuss:
Zitat von palaiss:

. . .
"Vielleicht ahnte HBA, dass in dem Album einige faule Eier schlummern."

Diese Aussage ist grotesk. In jeder derartig großen und alten Sammlung sind auch dubiose Stücke vertreten. Jeder Käufer, erst recht ein Profi, plant einen gewissen Ausfall ein und berücksichtigt dies bei seinen Geboten.


Eigentlich erwarte ich diese Dienstleistung vom Auktionator, dass er die faulen Eier bei Einzellosen aussortiert und nicht der Kunde (oder Jürgen Kraft auf stampsx).
Warum soll man hier niedrigere Maßstäbe als bei ebay ansetzen?

Anders sieht es bei Sammellosen und Sammlungen aus, da kann man ruhig schreiben, "Unterschiedlich, bitte besichtigen", wenn das Los nicht von vorneherein auf Besch... ausgelegt ist.



HBA hat alles richtig gemacht.

Sie haben mit geringem Arbeitsumfang mindestens einen Erlös von gut 200.000 Euro für Ihr Firmenkonto erwirtschaftet, wenn davon auszugehen ist das der Einlieferer nur 10 % Provision gezahlt hat.

Diese Provisionen sind bei gut verkäuflichen und hochwertigen Objekten schon seit geraumer Zeit üblich, auch noch weniger.

Die Sammlung hatte einen moderaten Ausruf in dem alle Faktoren berücksichtigt wurden.

Eine Auflösung hätte eines enormen Arbeitsaufwandes bedurft.

Bindung einer Fachkraft für längere Zeit um z.B Prüfsendungen zusammen zustellen. Auch hier erstmal enormer Zeit und Kostenumfang. Prüfer arbeiten nicht umsonst.

Für viele Gebiete gibt es keine kompetenten Prüfer.

Dazu kommt die fachgerechte Beschreibung der Lose, das ist bei diesem Umfang nicht mal eben gemacht.

Zudem ist davon auszugehen das von den Einzellosen ca. 30 - 50 % nicht verkauft werden.

Die Gründe meist nicht marktgerechter Ausruf, oder die Qualität entspricht nicht den Ansprüchen der zahlungskräftigen Käufer.

Keine Reklamationen und evtl. aufwändige Rückabwicklungen
zu erwarten.

Also nochmal alles richtig gemacht, und die Kasse stimmt.

Beste Grüße

10.10.19, 13:56:44

clint

(Mitglied)

Die Auktion der Sammlung als Ganzes war auch völlig o.k.

Und ich vermute ´mal, dass auch bei HBA genug Experten sitzen, die, die Sammlung durchgesehen haben und dann, wegen einiger fraglicher Spitzenwerte, lieber bei einem Komplettverkauf blieben.
10.10.19, 15:01:30

olli0816

(Mitglied)

geändert von: olli0816 - 10.10.19, 16:05:01

Zitat von palaiss:
@ clint

Selbstverständlich schlummern in einer so großen alten Sammlung auch "einige faule Eier". Wie ich schon sagte, sind insbesondere die unzähligen semiklassischen Aufdruckmarken gefährdet. Ich rate generell davon ab, mehr als dreistellige Beträge für Marken zu zahlen, deren Wert im Aufdruck ansonsten billiger Marken begründet ist. Das gleiche gilt für teure Farben und die Überbewertung des sogenannten postfrischen Originalgummis.

Was mich an Deinen Anmerkungen stört: Diese wirklich ganz großartige alte Universalsammlung wird unter Generalverdacht gestellt, da von Dir der Eindruck erweckt wird, die Angebote seien deshalb zweifelhaft, weil sie nicht von zeitnahen Attesten begleitet werden.

"Vielleicht ahnte HBA, dass in dem Album einige faule Eier schlummern."

Diese Aussage ist grotesk. In jeder derartig großen und alten Sammlung sind auch dubiose Stücke vertreten. Jeder Käufer, erst recht ein Profi, plant einen gewissen Ausfall ein und berücksichtigt dies bei seinen Geboten.



Hallo palaiss,

ich glaube, was einige stört ist der sorglose Umgang mit Marken, die sehr viel Geld einbringen sollen. Jemand hat also die Sammlung bei HBA für viel Geld gekauft, um damit möglichst viel Geld zu verdienen. Das ist alles nicht verwerflich, wir leben in einer kapitalistischen Gesellschaft.

Aber es kommt doch auf das "Wie" an. Das auch in einer klassischen Sammlung naturgemäß Fälschungen vorhanden sind, ist natürlich. Auch in meiner neumodischen, mit so einigen alten Marken bestückten Sammlung sind Fälschungen. Manche kenne ich und manche nicht.

Was mich bei der Sache wundert, da ja gerade sehr hochwertige Marken angeboten werden:

- Es gibt wohl bei den Rücknahmebedingungen Probleme. Verwunderlich ist auch, dass nicht ein großes Auktionshaus mit solchen Werten bedacht wurde. Aber das ist die Auswahl des Verkäufers
- Gerade bei hochwertigen Briefmarken bis in den 5-stelligen Bereich erwarte ich standardmäßig Atteste. Sei es, dass das Auktionshaus sich darum kümmert oder der Verkäufer. Ich finde es nicht sonderlich seriös, dass teure Marken mit einem niedrigeren Sicherheitsstandard als z.B. bei eBay angeboten werden.
- Nach Durchsicht des Angebotes hat der Auktionator die Strategie, Marken wesentlich günstiger anzubieten als die Marktpreise. Das ist bei vielen Stücken der Fall, um die Impulse der Käufer zu maximieren, dass sie ohne gültiges Attest doch bieten, weil es so vermeintlich billig ist. Der Mensch ist ein Tier und deshalb immer auf der Suche nach vermeintlichen Schnäppchen
- Der Generalverdacht entsteht erst durch das Handeln der Beteiligten, die die Sammlung in dieser Art veräußern möchten. Diese Art Diskussionen gab es bei HBA gar nicht. Ein Indiz, dass bei der Veräußerung einiges nicht ganz so toll läuft, wie es eigentlich für seriöse Anbieter sein sollte. Ich unterstelle sicherlich keine Betrugsabsicht, aber ein gutes Gefühl habe ich in der Art des Angebotes auch nicht. Deshalb werde ich mich auch nicht beteiligen in Form von irgendwelchen Geboten.

Seien wir mal ehrlich:
Es gibt Auktionshäuser, die bei fraglichen und wertvollen Marken/Briefen vorher Atteste einholen. Jedes Auktionshaus hat mit Sicherheit Sonderkonditionen bei Prüfern aufgrund der Masse, wenn sie es ernsthaft betreiben. Es muss sicherlich nicht jede Marke/Brief mit Attest daherkommen, das wäre zu viel. Aber eine Marke für 5.000 oder 10.000 EURO sollte so angeboten werden, da diese Beträge keine Peanuts sind. Jeder kennt Auktionshäuser, die Atteste erstellen lassen, wenn sie hochwertiges Material verkaufen. Solche bevorzuge ich und die machen das meiste Geschäft mit mir. Alles andere ist Risiko, dass ich bei den hohen Zuschlagskosten nicht gewillt bin einzugehen. Wenn tatsächlich Dinge ungeprüft gekauft werden sende ich sie häufig zum prüfen. Kommen sie als falsch zurück, brauche ich keinen Stress wegen der Rückgabe. Und den scheint man dort zu haben.

Nur mal als Gedankenspiel. Vielleicht bin ich zu kritisch, aber bei 4-stelligen Beträgen habe ich jedes Recht, kritisch sein zu dürfen.

Grüße Oliver
10.10.19, 15:35:28
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