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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema Hotel Bellevue - eine interessante Adresse in Bergedorf

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
29.01.20, 00:39:21

vozimmer

(Mitglied)

geändert von: vozimmer - 29.01.20, 12:33:32

Hallo miteinander,

den abgebildeten (leider nicht datierbaren) Beleg habe ich wegen der hübschen Adresse bei Ebay erworben. Ausschlag gebend war der Adresszusatz ´an der Berlin-Hambg. Bahn´ und die Tatsache, das es zum Hotel Informationen im Internet gibt.


Brief an Fräulein Römer im Hotel Bellevue


Der Brief aus Schwerin ging nach Bergedorf

Das kräftige, fast schon grelle Türkies, dass auf der Rückseite zu erkennen ist, stammt nicht von einem Karton, der als Stütze in den Umschlag eingelegt wurde. Es ist der Umschlag selbst, der von innen so gefärbt ist.

Auf dem folgenden Kartenausschnitt ist die Position des Hotels markiert.


Das Hotel und das Postamt auf der Karte von 1875 (Quellenangabe siehe unten)

Dem Artikel von Bernd Reinert nach wurde das ursprüngliche Bellevue, auf dem Pfingstberg am Rande des Bergedorfer Gehölzes gelegen, Anfang der 1840er Jahre als Gasthaus und Ausflugslokal gebaut. 1861 pachtete der Kaufmann Friedrich Stoffert das Bellevue und baute es zu einem Hotel aus, 1862 kaufte Stoffert das Bellevue.


Das Bellevue von 1862 in einer Zeichnung von Friedrich Stoffert

Der Grundriss auf der Karte stimmt mit dem Haus auf der Zeichnung nicht überein, da die Karte von 1875 ist und das Bellevue zu dieser Zeit nach einem Brand neu und größer errichtet wurde.

Bis hier ein netter Beleg. Postgeschichtlich wird er durch folgende Stelle im Knauer (Knauer, S. 110) richtig interessant: „ …wird im Convents-Protokoll vom 16. Juni 1862 zum ersten Male eine zusätzliche Postverbindung nach dem damals außerhalb der Stadt [Bergedorf], am Reinecker Gehölz liegenden Hotel und Ausflugslokal „Bellevue“ erwähnt. Diese Postverbindung - sie ist einem Bestellgang der Landpost gleichzusetzen - müßte also schon 1861 eingerichtet worden sein. Sie wird auch von da ab bis 1867 in jeder Jahresbilanz aufgeführt.“

Beste Grüße, Volker


Quellenangaben:

Karte der Stadt Bergedorf, Schuback, A.
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg,
https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN735422826
(CC BY-SA 4.0 [https://creativecommons.org/licences/by-sa/4.0/deed.de])

Reinert, Bernd: Bellevue - ein Hotel auf der Höhe, 24/o4/2o13

Stoffert, Friedrich: Bergedorf und Umgebung. Illustrierte Erinnerungen, 1822 bis 1888, bearbeitet von Gerhard Stoffert, Hamburg 2006

Knauer, Karl: Bergedorfer Postgeschichte - von den Anfängen bis 1868, 1961, Eigenverlag


Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
29.01.20, 00:40:21

drmoeller_neuss

(Mitglied)

Zur Geschichte des Bergedorfer Bellevues habe ich noch folgende Webseite gefunden:

https://blogs.sub.uni-hamburg.de/bergedorf/?p=57

Bellevue wurde spätetestens im Jahre 1931 abgerissen und durch einen Neubau des heutigen Luisen-Gymnasiums ersetzt.
29.01.20, 09:36:00

vozimmer

(Mitglied)

Ich möchte noch kurz auf die notierten Taxen zu sprechen kommen.
Im Postvertrag zwischen Bergedorf und Mecklenburg vom o8.o7.1856 wurde festgelegt, dass für Briefe zwischen Mecklenburg und Bergedorf der mecklenburgische Inlandstarif gilt, solange er nicht höher ist als der des Postvereins. Demnach war das vom Absender bezahlte Porto 3 Schillinge für den einfach schweren Brief über mehr als 10 Meilen. Zusätzlich notiert in Rötel ´Bgd´ und die große ´I´ für das Landporto, das vom Empfänger bezahlt wurde.

Beste Grüße

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
29.01.20, 20:17:58

nordlicht

(Mitglied)

Ein sehr interessanter Brief!
Ist mehr bekannt über die Routen dieser Landpost?
Wenn sogar ein abseits gelegenes Hotel postalisch über die Landpost angebunden war, musste der Landbriefträger ein sehr großen Bezirk gehabt haben. Denn z.B. auch nach Escheburg wurde 1 Schilling extra - vermutlich als Landpostgebühr - kassiert.

Viele Grüße
nordlicht
02.02.20, 17:04:30

vozimmer

(Mitglied)

Hallo nordlicht,

Im Knauer und im Krötzsch kann man einiges über die Landpost lesen. Es gab über 20 Landpost Büros und jede Menge von Landpost-Boten. Die Routen sind im z.B. im Knauer beschrieben. Ich glaube, dass es hier im Forum auch einen gepinnten Artikel von carolinus zum Thema gibt. Die Landpost war ja in den ersten Jahren eine private Postanstalt, die vom Amt Bergedorf genehmigt war. Später wurde sie an das Beiderstädtische Postamt angeschlossen (und weiter ausgebaut).

Beste Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
02.02.20, 17:24:27
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