Autor Nachricht

Altsax

(Mitglied)

Zitat von admin_j:

die Forderung nach einer Art TÜV-Zertifizierung der Methoden ist in machen Fällen berechtigt. Es würde jedoch auch die Preise erhöhen.


Hallo Herr Kraft,

mit diesem Argument wurde auch in der Industrie versucht, sich einer Zertifizierung zu entziehen. Das Problem löste sich marktwirtschaftlich: Wer zertifiziert war, warb damit. Als Folge mußten sich die nicht zertifizierten Firmen von den Kunden fragen lassen, warum das wohl so sei. Heute gibt es kaum noch nicht zertifizierte Unternehmen und Dienstleister von Rang.

Leider gibt es zwischen Prüfern so gut wie keinen Qualitätswettbewerb. Wenn für ein Gebiet mehrere Prüferbundsmitglieder existieren, scheint der Wettbewerb eher über "kundenfreundliche" Atteste ausgetragen zu werden.

Wenn ein tüchtiger Journalist sich dieses Themas einmal annähme und die spektakulärsten Fehlprüfungen veröffentlichte, könnte die daraus folgende Verunsicherung und Kaufzurückhaltung potenter Interessenten für die Branche ein Weckruf sein. Totschweigen funktioniert dauerhaft nicht. Selbst die "unfehlbaren" Chefärzte großer Kliniken spüren inzwischen entsprechenden Druck.

Beste Grüße

Altsax
08.12.09, 18:11:14

eagle

(Mitglied)

Hallo,

ich möchte noch ein paar Anmerkungen zu @ Altsax Beitrag (2 Beiträge zurück) hinzufügen.

Zitat von Altsax:
In Bezug auf diesen Stempelabschlag müsste genannt werden: - Anzahl der als "original" angsehenen Vergleichsstücke inc. Begründung der Echtheitsannahme für diese Abschläge

Die meisten Vergleichsstücke sind Eigentum der Prüfer. In vielen Fällen werden nach Beendigung der Prüftätigkeit die Vergleichsstücke verkauft, also in die breite Masse verstreut. Die Referenzstücke (Vergleichsstücke) wären somit erstmal verloren. Wünschenswert wäre natürlich, wenn auf solche Stücke immer ein Zugriff wäre.

Zitat von Altsax:
- Daten und ggf. Uhrzeitangabe der konkret genutzten Vergleichsstücke

Bitte erläutern, was meinst Du damit?

Zitat von Altsax:
- beim Vergleich benutzte Hilfsmittel und Geräte mit Angabe von deren Messtoleranzen

Diese Geräte sollten natürlich in regelmäßigen Abständen von anerkannten Kalibrierdiensten mit entsprechenden Protokollen kalibriert werden.
Sollten Geräte bei der aktuellen Kalibrierung außerhalb der Toleranz sein, müssten alle mit dem Gerät im letzten Kalibrierzeitraum geprüften Marken/Stempel erneut geprüft werden. Zumindest müssten Stichprobenprüfungen stattfinden

Zitat von Altsax:
- festgestellte Abweichung zwischen Original und Prüfstück sowie Begründung für deren Unerheblichkeit für das Urteil "echt"

Diese Information zu protokollieren sollte kein großer Aufwand sein.

Grüße von eagle (D.)
08.12.09, 19:23:33

Hugo67

(Mitglied)

Sehr geehrter Herr Kraft,

ich denke, unserer Missverständnis liegt in unseren unterschiedlichen Interpretationen des Begriffs Markt und damit untrennbar verbunden des Begriffs Marktpreis.
Jeder Preis einer Transaktion stellt für mich prinzipiell einen Teil eines Marktes dar. Daher ist ein Marktpreis, wie man ihn üblicherweise definiert, statistisch gesprochen der Median aller aktuellen Transaktionen. Bei Briefmarken stellt sich hier in den meisten Fällen, gerade bei teureren Werten, das prinzipielle Problem, dass es für eine gescheite Statistik gar keine ausreichende Zahl von Transaktionen gibt. Ausnahme ist vielleicht gerade zur Zeit die relativ große Zahl von versteigerten Sachsen-Dreiern und sicherlich klassischerweise der postfrische Posthornsatz.

Ein weiterer Unterschied ist, dass viele Hobbysammler das Durchsuchen auch von vielmals eher abschreckenden Angeboten, z. B. bei ebay, nicht als Arbeit empfinden und daher die so verwendete Zeit nicht in einen Stundenlohn umrechnen.
Was den Michel und seine Preisangaben betrifft, haben diese mit Marktpreisen im oben beschriebenen Sinn nichts zu tun. Ein Michel-Euro ist eben ein Michel-Euro und fast nie ein echter Euro. Die wenigen Fälle, in denen für Briefmarken mehr als 100 % Michel gezahlt werden, fallen statistisch nicht ins Gewicht. Das ist halt jahrzehntelang geübte Politik des Michel-Verlags.
Gerade wegen all dieser genannten, leicht unterschiedlichen Sichtweisen möchte ich betonen, wie sehr ich Ihre Beiträge aufgrund Ihrer profunden Kenntnisse sowie der dauernden Bereitschaft, sie weiterzugeben, schätze. Vielen Dank und weiter so !
08.12.09, 23:29:48

Altsax

(Mitglied)

Zitat von eagle:

Zitat von Altsax:
- Daten und ggf. Uhrzeitangabe der konkret genutzten Vergleichsstücke

Bitte erläutern, was meinst Du damit?


Hallo eagle,

in einer aussagefähigen Stempel-Vergleichssammlung befinden sich echte Abschläge aus dem gesamten Zeitraum der Verwendungszeit zur Dokumentation im Zeitablauf eingetretener Veränderungen am Stempelgerät und in Bezug auf die verwendete Stempelfarbe.

Wie dicht diese Abschläge aufeinander folgen, hängt vom verfügbaren Material ab, das wiederum abhängig ist von der Größe und Bedeutung der stempelführenden Stelle.

Im Idealfalle kann man jeden Tag dokumentieren, bisweilen sogar jeden Tageszeitwechsel. Bei manchen Stempeln wird man froh sein, einen Beleg aus jedem Quartal zu besitzen.

Die Sicherheit in der Beurteilung eines Prüfstückes ist selbstverständlich stark beeinflußt davon, wie dicht, sofern überhaupt datierbar, sein Verwendungsdatum bei dem des Vergleichsstückes liegt. Deswegen ist diese Angabe so wichtig für die Einschätzung der Prüfsicherheit.

Um ein Beispiel zu geben:

Der Prüfer hat in seiner Vergleichssammlung je einen Abschlag vom Januar und April eines Jahres. Beide weisen sehr ähnliche Stempelfarbe auf. Das Prüfstück stammt vom März. Sein Stempelabschlag hat eine signifikant andere Stempelfarbe, die aber für die Zeit bei anderen Postanstalten nicht unüblich ist. Es liegt im Ermessen des Prüfers, ob er sich um weitere Abschläge (von Sammlern) bemüht, die Prüfung ablehnt, oder das Prüfstück als "echt" einstuft. Die Sicherheit seines Urteils ist in diesem Falle geringer, als sie bei Verfügbarkeit zeitnaher Vergleichsstücke hätte sein können. Darüber sollte der Prüfkunde informiert sein.

Man wird einwenden, daß solche Angaben nur "den Markt verunsichern". Damit attestiert man den Sammlern Unmündigkeit!

Beste Grüße

Altsax

09.12.09, 08:14:36

eagle

(Mitglied)

Hallo Altsax,

besten Dank für die Erläuterung.
Jetzt habe ich es verstanden. mit Augen rollen

Grüße von eagle (D.)
09.12.09, 11:39:01

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

um die Frage zu beantworten, wie die Marktlage für so eine Württemberg 240Y mit Attest aussieht, hier das Ergebnis der Auktion. Die Marke wurde nicht mehrfach angeboten, sondern nach Entdeckung attestiert, einmal angeboten und verkauft. Der Erlös inkl. Aufgeld war 15.150,- Euro. Im Michel 2009 wird die Marke mit 18.000,- notiert. Ich denke die Notierung ist korrekt.

Liste der Sonderzeichen zum Einkopieren

Epson-Scanner-Standard-Einstellungen

Welche Sonderzeichen in Beiträgen können Veröffentlichung verhindern?

09.01.10, 10:59:36

pesch

(Mitglied)

Hallo und guten Abend,

habe ich hier eine Rarität gefunden oder handelt es sich um eine sehr gute Fälschung.
Ich bin auf eure Meinung gespannt, vielen Dank
Gruß
Peter
Dateianhang (verkleinert):

 Württ_240y_VS 001.jpg (815.22 KByte | 44 mal heruntergeladen | 35.03 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Württ 240y_RS 001.jpg (618.63 KByte | 8 mal heruntergeladen | 4.83 MByte Traffic)

Dateianhang:

 Württ 240y_Ausschnitt 001.jpg (55.22 KByte | 23 mal heruntergeladen | 1.24 MByte Traffic)

18.10.16, 18:22:45

tokahai

(Mitglied)

Nur wenn die Marke kein Wasserzeichen hat. Könnte auch eine 240X sein.
18.10.16, 18:41:25

briefmarken-raschke

(Mitglied)

hat oben schon jemand die Ecke gelöst + nach WZ geschaut
ist anscheinend das billige,gibt auch Farbunterschied der Marke dar ja 2 vers Urmarken.
19.10.16, 14:26:15
Gehe zu:
Forum Regeln:

Es ist ihnen nicht erlaubt, neue Beiträge zu schreiben.
Es ist ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu erstellen.
Es ist ihnen nicht erlaubt, ihre Beiträge zu bearbeiten.
Es ist ihnen nicht erlaubt, ihre Beiträge zu löschen.


HTML Code ist AUS
Board Code ist AUS
Smilies sind AUS
Umfragen sind AUS

Benutzer in diesem Thema
Es lesen 1 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:
Archiv
Ausführzeit: 0.0816 sec. DB-Abfragen: 14
Powered by: phpMyForum 4.1.4 © Christoph Roeder
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste und erhöhen deinen Komfort. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden! Datenschutzerklärung