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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema Briefmarken nur gestempelt Normalität - auf Brief Rarität

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
12.06.20, 12:54:23

diogenes

(Mitglied)

geändert von: diogenes - 12.06.20, 12:59:48

Hallo zusammen,

in den meisten Katalogen, v.a. für die frühen Briefmarken, gibt es nur je eine Bewertung für Postfrisch und eine für Gestempelt. Das ist z.B. bei Michel (Standard) Europa und Übersee der Fall, oder auch Scott Classic, Michel Klassik Übersee oder bei vielen Yvert- oder SG-Standardkatalogen. Die Bewertung auf Umschlag scheint also für die meisten Katalognutzer (und damit Sammler) gar nicht so sehr stattzufinden. Dabei gibt es natürlich Marken, die "nur" gestempelt eine ganz normale Sache sind, aber auf Umschlag (Brief) eine Rarität. Da es hier ja auch immer viel um Stempel geht, ist das vielleicht ein interessantes Thema.

Ich habe nicht für alle Regionen einen Spezialkatalog (wo vermutlich die Brief-Bewertungen dann doch überall dabei sind). Aber nenne ich einmal ein Beispiel aus dem Michel Klassik Europa. Natürlich sind alte Marken auf Brief immer teurer, mir geht es wirklich um diese großen Unterschiede.

Italien Portomarke 1874 zu 5L.
Bewertung gestempelt: 25 EUR
Bewertung auf Brief: 18.000 EUR.

Das wäre also ein Multiplikator von ca. 700fach.

Auch gut natürlich:
Italien Briefmarke 1889 zu 5L.
Bewertung gestempelt: 600 EUR
Bewertung auf Brief: 122.000 EUR.

Immerhin noch 200fach.

Gibt es ähnliche Beispiele aus anderen Ländern, mit solchen oder noch höheren Werten?

(und nebenbei: was führt zu solchen Raritäten, einfach die Tatsache, dass die Verwendung auf Brief so selten ist - aber wieso so selten?)

Und dies natürlich nur für "normale" Briefe, also nicht besondere Frankaturen (Mischfrankaturen), Auslandsverwendung oder -ziele, besondere Routen, Einschreiben, FDC etc. Nur die einfache normale Brief-Bewertung im Katalog.

12.06.20, 12:55:23

Lippe865

(Mitglied)

Zitat von diogenes:

....
Italien Portomarke 1874 zu 5L.
Bewertung gestempelt: 25 EUR
Bewertung auf Brief: 18.000 EUR.
....
Italien Briefmarke 1889 zu 5L.
Bewertung gestempelt: 600 EUR
Bewertung auf Brief: 122.000 EUR.
....
Und dies natürlich nur für "normale" Briefe, also nicht besondere Frankaturen (Mischfrankaturen), Auslandsverwendung oder -ziele, besondere Routen, Einschreiben, FDC etc. Nur die einfache normale Brief-Bewertung im Katalog.


Hallo Diogenes,

5-Lire-Frankaturen der Jahre 1874 und 1889 in Italien sind niemals "normale" Frankaturen, das sind immer besondere Frankaturen. "Normale" Frankaturen waren damals 10- oder 20-Centesimi-Frankaturen.

Sonnige Grüße aus Westfalen in das Land, wo die Zitronen blühen, und anderswohin,

Hans Rummenie
12.06.20, 13:15:07

Klesammler

(Mitglied)

Hallo diogenes,

mein 2016er Sassone, Antichi Stati nennt für die 5 Lire-Marke aus 1889 die Werte von 2.000,- und 325.000,- € bei schlechter Zentrierung. Gute Zentrierung bedingt erhebliche Aufschläge.
Für die 5 Lire Porto-Marke werden 45,- und 50.000,- € genannt. Ähnliches gilt für die 10 Lire Porto-Marke aus 1890 mit 10,- und 13.000,- €.

beste Grüße

Dieter
12.06.20, 15:50:02

diogenes

(Mitglied)

Danke euch. Die neuen Bewertungen sind ja noch etwas höher. Ja, mit "normal" meinte ich eben "normal" bis auf die Briefmarke. Also keine anderen besonderen Umstände, zumindest werden diese ja nicht im Katalog genannt. Natürlich sind alte Marken ab einem bestimmten Nennwert auf Brief immer selten, aber das ist ja auch bei vielen anderen Marken so, ohne dass so ein riesiger Unterschied zwischen "gestempelt" und "auf Brief" besteht. Daher würden mich einfach andere Beispiele interessieren von Sammlern andere Länder. Gerne gebe ich noch ein Beispiel aus den frühen US-Marken.

90c 1869
gestempelt: 2.100 USD
auf Brief: 430.000 USD

(200fach)
12.06.20, 16:30:01

el-zet

(Mitglied)

Meinst Du grundsätzlich auf Brief oder als Einzelfrankatur?
12.06.20, 16:38:33

diogenes

(Mitglied)

Ich meinte den einfachsten Fall von der Bewertung her, also ohne andere wertsteigernde Dinge. Ob da nun noch eine andere Marke mit auf dem Brief ist oder nicht, wäre dafür dann ja zweitrangig, so lange es den Brief nicht dadurch an sich schon zu einer Besonderheit macht.

Ich bin von den Katalogen ausgegangen, weil mir eben auffiel, dass viele Kataloge die Brief-Bewertung vollkommen weglassen. Und für solche Fälle wie die genannten italienischen Marken wäre doch wenigstens ein kleiner Hinweis unter der Marke sinnvoll à la "selten auf Brief" oder "auf Brief nur in wenigen Exemplaren bekannt". Ein Nutzer eines normalen Michel, SG, Yvert, Scott würde das ja gar nicht bemerken, wenn er eine solche Brief-Rarität hat (ok, er würde vermutlich ohnehin recherchieren, aber das machen vielleicht auch nicht alle).

Daher der Gedanke, hier einmal auch andere Beispiele zu finden aus anderen Ländern als Italien und USA mit Brief-Bewertungen, die 200fach oder 500fach oder noch mehr über der "gestempelt" Bewertung liegen. Ich denke, so viele dürfte es da gar nicht geben, aber ich habe wie erwähnt auch nicht alle Kataloge der Welt.
12.06.20, 16:56:54

Altsax

(Mitglied)

Zitat von diogenes:
Daher würden mich einfach andere Beispiele interessieren von Sammlern andere Länder.


Bewertungsverhältnisse von Brief zu gestempelter loser Marke von 100:1 oder höher sind mit "normalen" statistischen Vorkommensverhältnissen nicht zu erklären.

In der überwiegenden Zahl aller Fälle dürften Probleme bei der Stempelprüfung von losen Marken die Ursache sein.

Musterbeispiee für solche Probleme sind die Taxis Mi.Nr. 45 und 46 mit Stempel Bremen Th & T. Entwertungen mit diesem Stempel auf losen Marken meiden Kenner wie der Teufel das Weihwasser. Briefe hingegen werden mit Aufpreisen gegenüber anderen Entwertungen gehandelt. Die katalogbewertungen drücken das zwar durch relativ unspektakuläre Abwertungen und Aufschläge aus. Das spiegelt aber lediglich die Tatsache, daß viele Käufer sich keine Gedanken über die Hintergründe machen und so entwertete Marken unkritisch kaufen.

12.06.20, 16:58:56

palaiss

(Mitglied)

@ altsax

Vor langer Zeit habe ich mich intensiv mit einigen Prüfern über diese Bremen-Abstempelungen auf Taxis 1/4 und 1/3 Sgr. unterhalten, auf anderen Werten kommen sie ja kaum vor, ganz selten noch auf 1/2 Sgr.

Ähnlich wie die Hufeisenstempel des Venloer Bahnhofs (Hamburg L.E.) wurden in Bremen massenhaft Auslandsdrucksachen per Streifband verschickt, die mit dem fraglichen Stempel entwertet wurden. Es gibt sie begreiflicherweise genauso wenig wie die wohl zehntausendfach verschickten Hamburger Lotteriedrucksachen vom Venloer Bahnhof im Handel (lose Marken und Briefstücke, meist mit Scherentrennung wegen der Massenabfertigung, sind dagegen noch relativ häufig zu finden.

Die K1 vom Taxis-Postamt Bremen sind nach Meinung aller damaligen Experten echt und zeitgerecht verwendet worden.

Florian Berger vertrat eine ebenso mutige wie theoretisch denkbare These:

Ähnlich wie bei der Oldenburg Nr. 9, die mit blauem K2 OLDENBURG relativ häufig lose, aber kaum auf Brief vorkommt, könnte es auch bei den Taxis Nr. 46 und 46 mit Bremen-K1 sein, dass bereits damals tätige Briefmarkenhändler sich diese kleinen Werte, die aus normaler Korrespondenz gestempelt schwer erhältlich waren, während der Kurszeit haben abstempeln lassen (stellt sich die Frage, warum diese Briefmarkenhändler das gleiche nicht mit den Strelitz-Marken getan haben….?).
12.06.20, 18:54:11

xg1651

(Mitglied)

Zitat von palaiss:
@ altsax

(stellt sich die Frage, warum diese Briefmarkenhändler das gleiche nicht mit den Strelitz-Marken getan haben….?).


Das könnte daran liegen, daß man sich nicht in seinen Benz setzen konnte und nachmittags wieder zu Hause war...
12.06.20, 19:57:54
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