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admin_j

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Zitat von Guiso:
... Noch was zur Gummiriffelung. Es gibt Sammler die behaupten felsenfest, dass die Gummiriffelung immer entgegengesetzt der Laufrichtung vom Papier ist, damit sich die Briefmarke nicht in Laufrichtung des Papiers einrollt. ... oder ist das einfach nur dummes Gerede?


Hallo,

zwei Dinge: erstens wird bei der Herstellung von Maschinenpapier das Wasserzeichen von Siebwalzen mit aufgelöteten Metallteilen beim Transport der noch feuchten und formbaren Papiermasse ins Papier geprägt. Laufrichtung ist die Ausrichtung der Papierfasern, die am trockenen Papier durch die Wölbung sichtbar wird. Weder die Form des Wasserzeichens noch die Laufrichtung kann am trockenen Papier verändert werden.

Zweitens ist die Behauptung, die sichtbare Gummiriffelung wäre um 90° zur Laufrichtung verschoben ist dummes Geschwätz. Geriffelt wird mit Walzen, auf denen die Noppen, Punkte oder Waben die Oberfläche bilden. Ganz egal, wie du die Muster anordnest, die Walze kann sich nur in einer Richtung drehen, nämlich in die Richtung in der das Papier durch die Walzen läuft. Das ist die Laufrichtung. Um quer zur Marke zu riffeln, müsste man die Papierrolle in Bogen zerschneiden und dann einzelne Bogen riffeln. Mir ist keine Marke bekannt, die so hergestellt wurde. Allerdings gibt es jede Menge geistiger Tiefflieger, die Marken mit falschem Gummi beschmieren und dann mittels einer Handwalze eine viel zu eingeprägte Riffelung anbringen. Das zerstört oft das Papier sichtbar und riffelt auch die Vorderseite tief ein. Diese Idiotenfälschungen sind bereits leicht von der Bildseite her erkennbar.

Falls das Wasserzeichen aus geometrischen Mustern besteht, zum Beispiel aus Rauten, kann man die natürlich auch so auflöten, dass die Rauten quer zur Laufrichtung zu sehen sind. Man macht sie einfach breiter als hoch. Gesehen habe ich so etwas bewusst noch nicht.

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16.09.20, 23:54:49

admin_j

(Mitglied)

Zitat von stampsteddy:
...
Durchaus kommen Marken vor, die sich außerhalb der holen Hand waager. rollen, aber in der holen Hand senkrecht. Warum auch immer....
Markus

Hallo,

das geht ganz einfach. Man legt die Marke auf eine nicht zu harte Pappe, legt eine Pergamintüte darüber und "bügelt" mit einer langen, halbrunden Pinzette solange in einer Richtung, bis sich die Marke im Freien eben in der gebügelten Richtung wölbt, auch gerne stark wölbt. Da ist das Papier mechanisch verbogen worden. Solange sich die Luftfeuchtigkeit vorne und hinten an der Marke nicht einseitig verändert, bleibt die Marke verbogen. Führt man nur von einer Seite Luftfeuchtigkeit zu, biegt sich die Marke nach kurzer Wirkdauer wieder in der Laufrichtung der Fasern.

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16.09.20, 23:59:27

diogenes

(Mitglied)

Was mich aber auch wundert, ist, dass es bei der Gummiriffelung nicht so eine Art Regelmäßigkeit gibt, was das Markenformat angeht. Bei Marken mit Wasserzeichen ist es ja sehr oft so, dass kleine und große Marken eine bestimmte Richtung des Wasserzeichen haben, oder Marken im Querformat vs. Hochformat. Bei der Riffelung gibt es aber auch innerhalb einer Ausgabe diese Regelmäßigkeit nicht. Beispiele:
Mi. 540 nur senkrecht geriffelt
Mi. 541 nur waagrecht geriffelt

Beide Marken also gleiche Ausgabe und gleiches Markenformat. Konnte man in den 1930er Jahren das Papier also um 90 Grad gedreht verwenden (technisch)? Bzw. wann kam die Riffelung nochmal genau dran, und war dies immer so?

Andere Beispiele:
Mi. 569 und 570 - beide Richtungen oft vorhanden

Mi. 565 bis 568 - keine Angabe in Michel, daher nur eine Richtung vorhanden?

All dies scheint mir nicht nach einem System zu gehen - muss es ja auch nicht, wenn es technisch möglich war. Aber dann müsste es ja viel mehr Ausreißer geben und viel detailliertere Auflistungen in Michel.
17.09.20, 09:43:57

Guiso

(Mitglied)

Zitat:
Geriffelt wird mit Walzen, auf denen die Noppen, Punkte oder Waben die Oberfläche bilden. Ganz egal, wie du die Muster anordnest, die Walze kann sich nur in einer Richtung drehen, nämlich in die Richtung in der das Papier durch die Walzen läuft. Das ist die Laufrichtung. Um quer zur Marke zu riffeln, müsste man die Papierrolle in Bogen zerschneiden und dann einzelne Bogen riffeln.


Super erklärt Jürgen. Wichtiger Punkt der mir nie klar war, dass das Papier immer in Laufrichtung durch die Walze der Gummiriffelung geht. Bei der Gummiriffelung Waben sind es ja die vielen auf der Briefmarke verschobenen kleinen waagrechten Linien bei stehendem WZ resp. vertikale Laufrichtung des Papiers, die das Einrollen des Papiers in Laufrichtung verhindern. Dies kleine Linien bilden aber nie eine ganze Linie auf der Briefmarke und führen zu irrtümlichen Trugschlüssen dass dies die Laufrichtung des Papiers ist.)
15.10.20, 02:32:11
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