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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema Auflagen und Druckdaten der vierten Freimarkenausgabe MiNr. 14 bis 19

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23.10.20, 10:01:17

stampsteddy

(Mitglied)

geändert von: stampsteddy - 23.10.20, 16:23:42

Hallo,

im Preussen-Handbuch von Bayer/Stautz sind, bezogen auf das Handbuch von Ohrt, übersichtlich acht verschiedene Auflagen, zu den Freimarken der vierten Ausgabe, und deren Druckdaten dargestellt.

Demnach wurde nicht jede Wertstufe in einer jeden Auflage gedruckt. Die Aufstellung der Auflagen und Druckdaten, zitiere ich aus dem Bayer/Stautz-Handbuch:

1. Auflage, August/September 1861

4 Pfg lebhaft bläulichgrün, von Ohrt später verbessert in hellwiesengrün.

6 Pfg ziegelrotorange, später verbessert in hellrotorange

1 Sgr. rosarot

2 Sgr. preußischblau, später verbessert in hellpreußischblau

3 Sgr. lebhaft hellbraun, später verbessert in hellbraun

Ohrt hat die Farbbezeichnungen für die 1. Auflage berichtigt, nachdem Ihm nach der Fertigstellung des Krötzsch-Handbuches, Teil Preußen, die von der preußischen Postverwaltung im Jahre 1861 nach Oldenburg gelieferten Mustermarken vorgelegt wurden (Ohrt in "Die Postmarke", 1930 S. 253).

2. Auflage, April 1862

4 Pfg lebhaft hellgrün

6 Pfg matt ziegelrotorange

1 Sgr. hellrosa

2 Sgr. lebhaft hellultramarin

3 Sgr. hellgelbbraun

3. Auflage, März 1863

1 Sgr. dunkelkarminrosa

2 Sgr. dunkelultramarin

4. Auflage, Januar 1864

4 Pfg. dunkelbläulichgrün

6 Pfg. gelborange

1 Sgr. dunkelkarminrosa, wie 3. Auflage

2 Sgr. dunkelultramarin, wie 3. Auflage

3 Sgr. dunkelbraun

5. Auflage, Dezember 1864

4 Pfg stark dunkelbläulichgrün

6 Pfg gelborange

1 Sgr. rosarot bis rosa

2 Sgr. lebhaft ultramarin

3 Sgr. graubraun

Zwischenauflage, Februar 1865, 1. Auflage des 3 Pfg-Wertes

3 Pfg hellbläulichgrauviolett (4,5 Millionen Stück nach Carl Lindenberg in DBZ Nr. 4/5 vom 10.5.1921).

6. Auflage, September 1865

4 Pfg lebhaft grün

6 Pfg hellgelborange bis gelborange

1 Sgr. rosarot bis rosa, wie 5. Auflage

2 Sgr. blaßultramarin

3 Sgr. gelbbraun bis hellbraun

Zwischenauflage, Januar 1866, 2. Auflage des 3 Pfg-Wertes

3 Pfg dunkelbläulichgrauviolett

7. Auflage, April 1866

2 Sgr. lebhaft ultramarin

8. Auflage, Dezember 1866

4 Pfg lebhaft grün

2 Sgr. grünlichultramarinblau

3 Pfg. lebhaftrötlichviolett.

Eine letzte Auflage im Jahre 1867 lässt sich nicht nachweisen.


Ob es sich bei der zuletzt genannten 3 Pfg-Marke um die MiNr. 19 b handelt, möchte ich mit einem deutlichen Fragezeichen versehen. Durchaus ist vorstellbar, dass die 8. Auflage solche Freimarken beinhaltet, die hauptsächlich in Postorten des annektiertem Königreichs Hannover verwendet wurden. Datierbares Material, lässt diese Hypothese zu.

Ebenso lässt datierbares Material die Hypothese zu, dass im Jahre 1867, für die ehemals von Thurn und Taxis bestellten Postorte, abermals die Druckmaschinen angeworfen wurden, um Freimarken für diese zu Drucken. Da die Preussische Staatsdruckerei ohnehin stark ausgelastet war, ist es auch denkbar, dass eine letzte Auflage bei Naumann in Frankfurt a.M. gedruckt und hierzu das Druckmaterial von Berlin nach Frankfurt versendet wurde. Abweichende, nur in den Taxis-Gebieten auffindbare Druckfarben, stützen diese These.

Um die einzelnen Angaben nachzuvollziehen, bedarf es natürlich datierbarem Material. Solches bin ich seit einigen Jahren am Scannen und bei der 4 Pfg-Marke bin ich nun jetzt schon recht weit vorangeschritten. Unter den Themengebieten, zu den einzelnen Michel-Nummern, werde ich von Zeit zu Zeit die eine oder andere Ausarbeitung vorstellen. Von der 4 Pfg-Marke wahrscheinlich noch heute.

Die von Ohrt gewählten Farbbezeichnungen, vor allem solche wie "lebhaft grün", könnten auch bedeuten, dass es sich um ein lebhaftgrün bis grün handelt und Grün auch nicht in jeder Auflage das exakt gleiche Grün gewesen sein muß. Dieser Eindruck erweckt sich mir, wenn ich datierbares Material ansehe und sortiere. Hinzu kommt, dass es zu der damaligen Zeit innerhalb einer Auflage in der Regel zu Teilauslieferungen gekommen ist und zieht sich der Druck einer Auflage über einen gewissen Zeitraum hin, so ist auch mit einem gewissen Variantenreichtum an Farbtönungen innerhalb einer Auflage zu rechnen. Das lässt sich zumindestens auch in anderen Sammelgebieten so beobachten.

Beste Grüße
Markus

23.10.20, 10:02:17
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