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Altsax

(Mitglied)

Hallo Dieter,

mit dieser Erwartung bist Du nicht alleine!

Genau das erschwert die Leitwegfindung und damit die Taxerklärung. Genau darum geht es letztlich.

Beste Grüße

Altsax
08.03.21, 17:31:32

stampsteddy

(Gast)

Hallo,

könnte der Beleg über die Schweiz statt über Österreich befördert worden sein?

MfG
Markus

08.03.21, 18:07:24

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 09.03.21, 10:54:29

Zitat von stampsteddy:
könnte der Beleg über die Schweiz statt über Österreich befördert worden sein?


Das ist die einzig plausible Möglichkeit angesichts der Portobelastung von 5 Ngr.

Bei Spedition über Österreich wären zum Versandzeitpunkt die Postvereinsregeln zur Anwendung gekommen, also 3 Ngr. Francotarif zzgl. 1 Ngr. Portozuschlag.

Aus dem Jahre 1852 existierte ein auch für die Lombardei gültiger Tarif über Bayern und die Schweiz, der eine Transitgebühr für die Schweiz in Höhe von 3 Kr rh. beinhaltete.

Aus Sachsen in die Lombardei gesandte Briefe sind während deren Zugehörigkeit zu Österreich in relativ großer Zahl registriert. Auch die darunter über Bayern (Augsburg) spedierten sind aber ausnahmslos mit lediglich 3 Ngr. frankiert und ohne weitere Portobelastung zugestellt worden. Für ihre Spedition durch die Schweiz liegen keine Anhaltspunkte vor.

Möglicherweise liegt auch hier das von anderen teureren Speditionswegen bekannte Phänomen vor, daß sie nur bei Portobriefen genutzt worden sind, was dem sparsamen Absender die Wahl erleichterte.
09.03.21, 10:52:51

stampsteddy

(Gast)

Hallo,

der nachstehende Beleg hat einmal mir gehört.

Er ging von Hannover aus den teureren Weg über die Schweiz nach Nizza (zu der damaligen Zeit gehörte Nizza zu Sardinien).

Daher meine Intuition, zu dem gezeigten Beleg von Mailand nach Sachsen.

Beste Grüße
Markus
Dateianhang (verkleinert):

 HV-12-Nizza.jpg (756.79 KByte | 23 mal heruntergeladen | 17 MByte Traffic)


09.03.21, 11:59:10

Altsax

(Mitglied)

Zitat von stampsteddy:
Er ging von Hannover aus den teureren Weg über die Schweiz nach Nizza (zu der damaligen Zeit gehörte Nizza zu Sardinien).

Daher meine Intuition, zu dem gezeigten Beleg von Mailand nach Sachsen.


Sardinien unterlag zu keinem Zeitpunkt dem Postvereinstarif. Versand über die Schweiz dorthin war "normal" und keineswegs teurer.

09.03.21, 12:56:12

stampsteddy

(Gast)

Hallo,

es gab aber zwei Möglichkeiten, einen Brief von Hannover nach Nizza zu speditieren. Leider habe ich mir damals die exakte Portoerklärung aus Herrn Berger seinem Attest nicht eingescannt oder diesen Scan zwischenzeitlich seit 2013 bei einem Computercrash verloren.

An die genauen Details, welcher der beiden möglichen Wege, über Frankreich oder die Schweiz, der günstigere und welcher der in zeitlicher Hinsicht der längere war, kann ich mich nur noch dunkel und wahrscheinlich ungenau, aus dem persönlich geführten Gespräch mit Herrn Berger, erinnern.

In jedem Fall war das ein ganz wunderbarer Beleg, in Bezug Seltenheit und Qualität, über den Herrn Berger wohl auch bei einem ARGE-Treffen referierte. Zumindestens hatte er meine Zustimmung hierzu eingeholt und natürlich auch erhalten.

Der Ausrufpreis war damals Euro 6.000.- und der Zuschlag erfolgte mit Euro 5.405.- (selbst hatte ich gehofft, dass dieser seltene Beleg vielleicht bei Euro 8 - 9.000 im Zuschlag landet. Gekauft hat diesen ein Händler und kein Sammler)

Beste Grüße
Markus

09.03.21, 13:05:14

Altsax

(Mitglied)

Hallo zusammen,

der folgende Brief datiert vom 4.12.1856 und trägt rückseitig nur als Verschluß ein Notariatssiegel.

Worin besteht sein "Geheimnis"?

Viel spaß beim Knobeln wünscht Altsax

Dateianhang (verkleinert):

 Stadtpost Leipzig, 4.12.1856.jpg (1.7 MByte | 21 mal heruntergeladen | 35.62 MByte Traffic)

14.03.21, 13:42:29

palaiss

(Mitglied)

@ altsax

Der mit "frei" bezeichnete Brief eines Notars an eine Behörde hätte freigemacht werden müssen. Davon ist nichts zu erkennen.

Hat man den Brief als Dienstbrief angesehen? Wurde das Porto bar entrichtet?
14.03.21, 16:39:40

Klesammler

(Mitglied)

Gab es eventuell in Sachsen die Möglichkeit, mit der Stadtpost in Leipzig eine pauschale Abrechnung zu vereinbaren? Ein Notar war ja nicht irgendwer, sondern nahm wichtige Aufgaben wahr.

Dieter
14.03.21, 17:22:47

Altsax

(Mitglied)

Hallo Dieter,

Zitat von Klesammler:
Gab es eventuell in Sachsen die Möglichkeit, mit der Stadtpost in Leipzig eine pauschale Abrechnung zu vereinbaren?


nein, eine solche Möglichkeit gab es nicht.

Zitat von palaiss:
Der mit "frei" bezeichnete Brief eines Notars an eine Behörde hätte freigemacht werden müssen. Davon ist nichts zu erkennen.

Hat man den Brief als Dienstbrief angesehen? Wurde das Porto bar entrichtet?


Hallo palaiss,

Dienstbriefe waren ebenso wie portofreie Briefe entsprechend zu kennzeichnen.

Bei frei versandten Sendungen, die mit der Briefpost zu befördern waren, bestand grundsätzlich die Pflicht zur Markenverwendung. Die einzige Ausnahme waren Partiebriefe, also vom selben Absender gleichzeitig aufgegebene Stadtpostbriefe. Für sie bestand ein nach Menge gestaffelter Sondertarif. Da nicht für alle Tarifpositionen passende Markenwertstufen zur Verfügung standen, war Barfrankierung vorgeschrieben.
Vorliegend handelt es sich um einen solchen Partiebrief. Statt mit "frei" hätte er als stadtpostbrief allerdings mit "bezahlt" gekennzeichnet werden müssen.

Beste Grüße

Altsax

15.03.21, 10:08:06
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