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Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
05.03.10, 10:59:39

infladab

(Mitglied)

In diesem Thema möchte ich einige Belege meines Sammelgebietes vorstellen.
Die Ganzsachen der deutschen Inflation vom Kriegsende bis zum 30.9.1923.
Hier handelt es sich meist nicht um sehr teure Stücke sonder um schöne Bedarfsbelege.
Die ersten Belege drei Belege zeigen den Aufbrauch der kleinen Wertstufen:
1.P89I: Fernpostkarte vom 1.9.1920 von Bretzfeld nach Mauer. Die Ganzsache wurde seit 1910 für Drucksachen herausgegeben. Bei dieser Verwendung wurden die 3Pf Germania Briefmarken (Mi Nr. 84II) aufgebraucht. Die kleineren Germania Wertstufen sollten 1921 außer Kurs gesetzt werden.(Wurde später verlängert)

2.P96:Postkarte vom 4.10.1921 von Dobern(Mecklenburg) nach Arnstadt. Hier wurde eine Ganzsache von 1914 aufgebraucht. Sie war als Fernpostkarte herausgegeben worden und bis 1916 dafür zu verwenden. Mit 7 Wert- und Motivgleichen Germania Briefmarken (Mi Nr.140) wurde sie auf das notwendige Porto von 40Pf. Aufgewertet. Die Farbe der 5Pf Germania änderte sich mit der Ausgabe von 1920 von grün auf braun.

3.DP7/01: Dienstfernpostkarte der Landwirtschaftsstelle Passau vom 8.6.1922 nach Meißen. Sowohl die Ganzsache als auch die zufrankierten Briefmarken (MI Nr. 119,121,124) sind Aufbrauchaufgaben. Dies bedeutet, dass bayrische Postwertzeichen mit „Deutsches Reich“ überdruckt wurden um weiter frankaturgültig zu sein. Hier handelt es sich durchweg um die sogenannte Abschiedsausgabe.
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05.03.10, 11:00:39

infladab

(Mitglied)

Teil2:
1.P140: Postkarte vom 21.10.1922 von Darmstadt nach Frankfurt. Es handelt sich nicht um eine Fernpostkarte, sondern um eine Nebenortpostkarte. Für diese reicht aber das Porto für Ortpostkarten. Die Ganzsache wurde 1921 als Ortpostkarte herausgegeben. 1922, nur 2 Jahre später, mussten 120Pf (400% des Wertstempels) zusätzlich frankiert werden.
2.DP12: Dienstortpostkarte in Leutkirch vom 3.1.1923. Die Ganzsache gilt als Ganzsache des deutschen Reiches, die Marken jedoch als Marken Württembergs. Keinerlei Überdruck wurde auf den Wertzeichen angebracht. Dem Beamten fehlte offenbar eine passende 5Pf Dienstmarke, daher benutzte er eine normale (Mi Nr.158).
Hier mussten 4,70M (1567% des Werteindrucks) zusätzlich aufgeklebt werden.
3.P121: Postkarte von Augsburg nach München vom 28.12.1922. Die Ganzsache wurde 1920 als Auslandpostkarte herausgegeben. Interessanterweise waren zwar die Germania Briefmarken seit dem 1.11.1922 außer Kurs gesetzt worden, aber nicht die Ganzsachen. Einige kleinere Wertstufen wurden hier aufgebraucht (4*Mi Nr.160). Die Zusatzfrankatur beträgt 14,60M (3650 % des Werteindrucks).
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05.03.10, 11:06:58

infladab

(Mitglied)

Teil 3:
1. P142: Postkarte vom 6.2.1923 von Dessau nach Cöthen. Die Ganzsache wurde 1921 als Auslandpostkarte herausgegeben. Jetzt mussten 24,20M zusätzlich frankiert werden, also den mehr als 30-fachen Wert der Grundkarte, um das nötige Fernporto aufzubringen.

2. P153: Fernpostkarte von Eisenach nach Marburg vom 10.7.1923. Anfang 1922 wurden diese Ganzsachen mit Rosettenbeidruck herausgegeben um der Portoerhöhung auf 1,25M. zu begegnen und die Ganzsachen zu 40Pf verwerten zu können. Obwohl der Platz auf der Karte etwas eng wurde, wurden exakt 118,75 M. als zusätzliche Frankatur aufgebracht. Ein Jahr zuvor hätten 1,25M. Porto ausgereicht, also ein hundertstel.

3. P150: Fernpostkarte von Bückeburg nach Hannover vom 24.8.1923. Der erste Tag der neuen Portoperiode. Es handelt sich um den prozentual größten Sprung eines Tarifs der Inflation (400M. -> 8000M. = 2000%). Die benutzte 3M Postkarte war als Fernpostkarte noch vor 11 Monaten ausreichend gewesen. Der Absender musste 15 Mar¬ken in sieben Arten in der Höhe von 7997M. (Das ca. 2500 fache des Grundwertes) zufrankieren.
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05.03.10, 11:18:13

infladab

(Mitglied)

Ich bitte herzlich alle anderen Teilnehmer des Forums sich an dem Thema zu beteiligen.
Ich werde Versuchen in Zukunft einen "Beleg des Monats" einzustellen. Dies ist idealer weise ein Beleg der in genau diesem Monat den Weg in meine Sammlung "gefunden" hat.
Also werden noch zwei weitere Folgen

infladab
05.03.10, 11:21:46

wuerttemberger

(Mitglied)

Zitat von infladab:
In diesem Thema möchte ich einige Belege meines Sammelgebietes vorstellen.
Die Ganzsachen der deutschen Inflation vom Kriegsende bis zum 30.9.1923.
Hier handelt es sich meist nicht um sehr teure Stücke sonder um schöne Bedarfsbelege.
Die ersten Belege drei Belege zeigen den Aufbrauch der kleinen Wertstufen:
1.P89I: Fernpostkarte vom 1.9.1920 von Bretzfeld nach Mauer. Die Ganzsache wurde seit 1910 für Drucksachen herausgegeben. Bei dieser Verwendung wurden die 3Pf Germania Briefmarken (Mi Nr. 84II) aufgebraucht. Die kleineren Germania Wertstufen sollten 1921 außer Kurs gesetzt werden.(Wurde später verlängert)


Bei der Ganzsache handelt es sich um eine württembergische Ganzsache für den Orts-, Nachbarorts- und Oberamtsverkehr. Diese wurde nur von der württembergischen Postverwaltung ausgegeben und auch üblicherweise in Württemberg verwendet. Mit Zusatzfrankatur kommt diese Karte auch hin und wieder im Reich verwendet vor.

Zitat von infladab:
2.DP12: Dienstortpostkarte in Leutkirch vom 3.1.1923. Die Ganzsache gilt als Ganzsache des deutschen Reiches, die Marken jedoch als Marken Württembergs. Keinerlei Überdruck wurde auf den Wertzeichen angebracht. Dem Beamten fehlte offenbar eine passende 5Pf Dienstmarke, daher benutzte er eine normale (Mi Nr.158).
Hier mussten 4,70M (1567% des Werteindrucks) zusätzlich aufgeklebt werden.


Gratulation zu diesem schönen Stück. Die Verwirrung bezüglich der unterschiedlichen Katalogisierung von Marken und bildgleicher Ganzsache ist nicht nur unter Sammlern verbreitet, sondern auch in der zuständigen Redaktion des Schwanebergerverlags. lachen
Mischfrankaturen zwischen württembergischen Dienstmarken und regulären Freimarken ist dem zuständigen Prüfer sicherlich einen Befund (wenn nicht gar Attest) wert.

Gruß

wuerttemberger
05.03.10, 12:10:16

infladab

(Mitglied)

Beleg des Monats Januar 2010:
P140 mit als Fernpostkarte vom 1.10.1922 von Breslau nach Flensburg. Es handelt sich um den ersten Tag der Portostufe, allerdings nicht die erste Leerung des Tages (3-4N). Daher unterfrankiert und mit Nachporto von 3,60 M und rotem Portostempel (schwach) versehen. So schon ein ansehnlicher Beleg freuen .
Aber: Minr 181 2mal und Mi Nr 179 sind in der Zusatzfrankatur, daher Fotoattest Winkler.
So was konnte ich nicht liegen lassen, zwinkern auch wenn es deutlich mehr kostete als meine sonstigen Belege
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05.03.10, 16:14:32

infladab

(Mitglied)

geändert von: infladab - 05.03.10, 16:42:29

Der Beleg des Monats Februar 2010 steht unter dem Thread Altprüfungen:
https://www.stampsx.com/forum/topic.php?id=1570&page=2𞢻
Er wurde tatsächlich erst Ende Februar gekauft.
Falls es eine einfachere Art gibt zu verlinken, klärt mich bitte auf. verwirrt
05.03.10, 16:40:42

Benjamin

(Mitglied)

Hallo infladab,

herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Beleg, ich hatte ihn auch beobachtet, wirklich sehr schön, nur leider außerhalb meiner Reichweite.
05.03.10, 18:38:14

Dresdner

(Mitglied)

geändert von: Dresdner - 06.03.10, 17:04:22

Hallo infladab,
ich muss gratulieren. Auch zur Karte mit der 179 und 181, aber die kann man für etwas mehr Geld schon finden. Der Sammler kann viel Geld einstecken haben, aber auf einer Börse oder beim Händler eine auffrankierte Ganzsache ( wo die Ganzsache in das Porto eingerechnet ist!!!) aus der Portoperiode 16 ( 24.8.23-31.8.23)zu finden, ist fast aussichtslos.
Ich habe einmal solch späte Ganzsachen versucht zu sammeln
(leider alle nach Tasmanien!! verkauft), hätte ich die aus Bückeburg besessen, hätte ich sie noch. So eine habe ich bis jetzt allerdings noch nie gesehen. Mein alter Michel-Ganzsachen-Katalog kennt sie auch nicht. Ein herrliches Stück.
Danke fürs zeigen
Bernd
06.03.10, 16:47:20
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