Autor Nachricht

Administrator

(Administrator)

Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen in diesem neuen Thema.

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
09.03.10, 20:51:08

lehrling

(Mitglied)

Hallo, bei nachfolgendem Brief würden mich Laufweg und Erklärung der Taxen interessieren - wer was weiß, darf gern was schreiben. Rückseitig ist ein Ankunftsstempel von Verona vom 10 Dez.
Dateianhang (verkleinert):

 sa leipzig-verona taxen.jpg (123.09 KByte | 12 mal heruntergeladen | 1.44 MByte Traffic)

09.03.10, 20:52:08

Altsax

(Mitglied)

Hallo lehrling,

Briefe von Sachsen nach Verona wurden üblicherweise über Prag spediert, konnten ab 1842 aber auf Wunsch des Absenders auch über Augsburg geleitet werden, was 1 bis 2 Tage Zeitersparnis ausmachte. In letzterem Falle erfolgte der Versand ab Hof bis (in diesem Falle) Verona im geschlossenen Paket.

Die Taxe betrug ab März 1843 12 Kr. zzgl. 6 Kr bayr. Transit sowie für die Recommandation sächsich 3 Kr. zzgl. 6 Kr. für Österreich.

Anscheinend wurde die österr. Taxe später auf 4 Kr. reduziert, zumindest legt diese Annahme der Taxbaum auf Deinem Brief nahe. Darüber habe ich aber keine Unterlagen finden können.

Beste Grüße

Altsax
10.03.10, 22:34:02

lehrling

(Mitglied)

Hallo Altsax,
im Postvertrag Österreich-Bayern von 1842 gibt es eine Passage, nach der Bayern für Transite 4 kr berechnen durfte, falls ich richtig übersetzt habe, habe den Text leider nur französich gefunden.
Im Vertrag Sachsen -Österreich ist aufgeführt, das die sächsische Post für Briefe aus Leipzig einen Zuschlag
von 4 kr erhob.
Ist der Brief um 4 kr zu niedrig taxiert oder spricht die Laufzeit von 7 Tagen dafür, das er nicht über Bayern lief ?

Gruß lehrling
15.04.14, 22:44:41

bayern klassisch

(Gast)

geändert von: bayern klassisch - 16.04.14, 10:03:42

Liebe Sammlerfreunde,

mit liegen 2 Briefe eines Absenders aus Leipzig nach Verona vor.

Der 2. vom 1.9.1846 zeigt einen Gebührenbaum 12/6/4, die sich m. E. wie folgt aufschlüsseln:

12x CM für Österreich und Sachsen als Gemeinschaftsporto,
4x CM als Zuschlag für den 2. Rayon und
6x CM für Bayerns geschlossenen Transit über Augsburg.


Der 1. und m. E. weit interessantere ist ein kuvertierter Brief vom 18.3.1831 an Gerhard Kalb, einen bekannten Forwarder in Nürnberg, der ihn am 22.3.1831 unter Recommandation der Nürnberger Post aufgab.

Hierfür zahlte er 18x rh. als Teilfranko bis zur Ö. - Grenze und 4x Recommandationsgebühr. Forwarded Briefe unter Recommandation sind m. E. große Seltenheiten.

Der Empfänger zahlte 40x CM nach dem PV Bayerns mit Ö.
vom 1.5.1819.

Hier kann man schön erkennen, wie günstig innerhalb von ein paar Jahren die Postporti wurden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
16.04.14, 10:03:06

lehrling

(Mitglied)

Hallo bayern klassisch,
vielen Dank für das Zeigen deiner schönen Briefe.
Wenn auch der erste postgeschichtlich interessanter und bedeutender ist, so interessiert mich doch im Moment der zweite mehr:
Kannst du sagen, wann der Brief in Verona ankam ?
Die Taxierung 12/4/6 ist ja recht eindeutig, auch Altsax hatte für den Transit durch Bayern 6x CM im Sinn.
Kannst du dafür eine Quelle nennen ?
Ich habe nur den PV vom 30.7.42 Österreich /Bayern gefunden,
dort heißt es im vierten Absatz:
Pour compenser les taxes du port,..., il sera percu,...,par ceux bureaux où se fait le paiement de l`affranchissement ou du port, pour les lettres destinées aux endroit ou venant des endroit du royaume de Bavière, situés en dedans des deux rayons indiqués ci-apres, un port additionel de 4 Kreutzers, argent convention, au profit de la caisse royal bavaroise des postes.
Demnach müsste es eine Änderung des PV gegeben haben und der von mir gezeigte Brief wäre nicht um 4 sondern um 6x CM zu niedrig taxiert,
Gruß lehrling
16.04.14, 12:14:46

bayern klassisch

(Gast)

geändert von: bayern klassisch - 16.04.14, 12:56:50

Hallo lehrling,

ich freue mich, wenn sie dir gefallen. freuen

Das Ankunftsdatum steht rechts am Rande: Angekommen am 10. d. M., also 10.9..

Als PVe gelten die zwischen Sachsen und Bayern vom 1.4.1835 und der von Sachsen mit Österreich von 1843, den glaube ich schon einer angesprochen hat.

Eine vertragliche Änderung ist mir nicht bekannt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
16.04.14, 12:37:43

lehrling

(Mitglied)

Hallo bayern klassisch,
aufgrund der Laufzeit ist anzunehmen, dass der Brief tatsächlich wie gewünscht über Bayern spediert wurde.
Nun lassen mir die fehlenden 6x keine Ruhe und ich habe mir die entsprechenden Verträge nochmals angesehen, zu der Recogebühr heißt es im Vertrag:

...ist die Gebühr in Österreich mit sechs, und in Sachsen mit drei Kreuzern festgesetzt, und dieselbe entweder bei der Aufgabe oder bei der Bestellung zu entrichten, je nachdem die Sendung frankiert oder mit Porto belegt abzusenden ist.

Bisher hatte ich diesen Absatz so verstanden, wie er auch in Taxdeutung von Altsax erscheint, nämlich das 6x + 3x Reco - Gebühr anfielen.
Nun habe ich in "Die Postverfassung des Königreichs Sachsen" von Hüttner folgenden Absatz für die Porto-Tax-Bestimmungen mit Österreich gefunden:

Recommandierte Briefe, in Sachsen aufgegeben, bezahlen 3 Kr als Recommandationsgebühr für Sachsen, in Österreich aufgegeben, 6 Kr für Österreich. Dieselbe wird in Franko-Fällen als Franko, in Portofällen als Porto erhoben.

Den Absatz verstehe ich so, dass nur die Gebühr im Aufgabeland anfallen würde, mein Brief wäre also richtig behandelt worden.

Verständnisschwierigkeiten habe ich mit den widersprüchlichen Postverträgen bezüglich der Transitvergütung für Bayern.
Offensichtlich kam der mit Sachsen zur Anwendung, aber warum ?
Gibt es da irgendwelche Regeln, oder spielte der Vertrag mit Österreich dann in der internen Verrechnung eine Rolle ?

Gruß lehrling
16.04.14, 16:52:44

bayern klassisch

(Gast)

Hallo lehrling,

2 der 3 gezeigten Briefe waren unrekommandiert - daher kam auf sie keine Recogebühr zu. Der eine (meiner) hatte keine vertragliche Regelung Sachsen - Österreich, daher war die Recommandation nur Relevanz zwischen Bayern und Österreich (im Verlustfalle hatte die Postanstalt 25 Gulden rheinisch bzw. 21 Gulden CM an den Absender zu zahlen).

Zur Lösung deiner letzten Fragen kann ich leider nichts beitragen, denn dergleichen Briefe sind nicht sehr häufig und die, die ich kenne, wurden alle nach meinem Muster taxiert, daher schließe ich eine Fehltaxierung aus.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
16.04.14, 17:05:16
Gehe zu:
Forum Regeln:

Es ist ihnen nicht erlaubt, neue Beiträge zu schreiben.
Es ist ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu erstellen.
Es ist ihnen nicht erlaubt, ihre Beiträge zu bearbeiten.
Es ist ihnen nicht erlaubt, ihre Beiträge zu löschen.


HTML Code ist AUS
Board Code ist AUS
Smilies sind AUS
Umfragen sind AUS

Benutzer in diesem Thema
Es lesen 1 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:
Archiv
Ausführzeit: 0.0419 sec. DB-Abfragen: 14
Powered by: phpMyForum 4.1.4 © Christoph Roeder
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste und erhöhen deinen Komfort. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden! Datenschutzerklärung