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admin_j

(Mitglied)

Hallo,

zu dem nachfolgend gezeigten Preußenbrief



wurde folgende Frage gestellt:

Hallo,

teilen Sie mir bitte das Verwendungsjahr mit. Der Brief weist unten links einen handschriftlichen Vermerk "das Porto ist dort zu notieren" auf. Dieser Vermerk deutet darauf hin, dass dieser Brief nach 1867 verwendet worden ist, zur Preußenzeit wäre das ungewöhnlich!

Mit freundl. Gruß


Ich vermute, der Schreiber meint, der Brief könne nicht zur Preußenzeit, sondern erst danach, also zur Zeit des NDP oder des Deutschen Reiches so beschriftet worden sein.

Hier kann der Inhalt herunter geladen werden: https://www.stampsx.com/0/k6074i-v500.jpg (1.6 MB) Innen ist das Jahr 1845 mindestens drei mal erwähnt. Auch ist der große K2 ein Stempel, der bereits zur Markenzeit, also nach 1850, nicht mehr verwendet wurde.

Was könnte den Schreiber zu der falschen Vermutung verleitet haben, der Brief müsse nach 1867 befördert worden sein? Nur als Hinweis, der Rahmenstempel mit dem Text "BRANDENBURG" ist kein Ortsstempel, sondern ein "Beamtenstempel" der die Portofreiheit anzeigen soll. Normalerweise steht der unten links. Da ist aber der ominöse Vermerk. Sollte der Vermerk einfach bedeuten, dass der Empfänger das Porto zahlen sollte?

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19.04.10, 23:13:56

bayern klassisch

(Gast)

Hallo Jürgen,

der Brief wurde vom Portoansatz frei belassen, weil man ihn als Dienstbrief ansah. Der Vermerk unten links bedeutete, dass er sportelfrei war und auch so abgegeben werden sollte.

Wer den Terminus (Plural) Sporteln nicht kennt, dem hilft Wikipedia ( http://de.wikipedia.org/wiki/Sporteln ).

Der Inhaber des Briefes weiß offensichtlich nicht, dass es nach der Preußenzeit ab 1868 immer weniger Portofreiheiten gab, weil diese oft ausuferten (in Preußen und anderswo).

Beamtenstempel kenne ich von Preußen aus der Markenzeit keine, schon gar keine aus der Zeit danach. Insofern ist 1845 sicher richtig.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
20.04.10, 06:48:27

Magdeburger

(Mitglied)

Hallo Jürgen

ich würde den Brief auch 1845 zuordnen.
Wann der Beamte "Brandenburg" tätig war konnte ich noch nicht herausfinden. Anfrage läuft noch.

Hallo Bayern Klassisch

Beamtenstempel gibt es in Unmengen während der Markenzeit. Die meisten dieser Stempel dürften aus dieser Zeit sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
20.04.10, 10:31:28

Michael D

(Mitglied)

Hallo,

der Hinweis "Porto dort zu notieren" ist zwar nicht häufig, aber ich habe ein paar Briefe aus der Vormarkenzeit damit. Diese liefen als Dienstbriefe innerhalb Preußens.

Viele Grüße
Michael
20.04.10, 13:23:41

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 20.04.10, 15:36:47

Hallo Michael,

wie ist denn dieser Vermerk zu interpretieren? Wurde das Porto ggf. für die Verwaltung (Gerichtsamt o.ä.) nicht fällig, wohl aber für deren "Kunden"?

Beste Grüße

Altsax
20.04.10, 13:45:57

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

wer den Inhalt ansieht (Link oben) sieht ja das Jahr. Es geht in dem Brief um eine Hypothek und es wird auch noch Bezug auf Jahre vor 1845 genommen.

Lieber Bayern Klassisch, was steht denn genau hinter "sportelnfrei"? Kassen ... und eine Abkürzung?

An der Echtheit des Briefes, aller Daten und Stempel gibt es keinerlei Zweifel. Es geht einfach darum, ob diese Behandlung der Normalfall war oder irgendwie außergewöhnlich.

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20.04.10, 14:52:42

nitram

(Mitglied)

Zitat von admin_j:

was steht denn genau hinter "sportelnfrei"? Kassen ... und eine Abkürzung?


Ich will den Fachleuten nur ungerne vorgreifen, aber für meines Erachtens steht da "Sportelfreie Kassensache".
20.04.10, 15:25:25

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

danke nitram. Ich glaube auch es heißt sportelnfreie Kassensache. Das könnte ein Hinweis sein, der mit den Beförderungskosten der Post nichts zu tun hat. "Porto hier zu notieren" wurde ja offenbar mit der selben Handschrift notiert. Taxvermerke gibt es keine und der Beamtenstempel signalisiert die Portofreiheit.

Weshalb könnte "Porto hier zu notieren" vermerkt worden sein?

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20.04.10, 15:34:27

Michael D

(Mitglied)

geändert von: Michael D - 20.04.10, 23:39:21

Zitat von Altsax:
Hallo Michael,

wie ist denn dieser Vermerk zu interpretieren? Wurde das Porto ggf. für die Verwaltung (Gerichtsamt o.ä.) nicht fällig, wohl aber für deren "Kunden"?

Beste Grüße

Altsax


Hallo Altsax,

vorneweg: Ich habe keinerlei Verordnungen o.ä., in dem diese Vorgehensweise beschrieben wird. Ebenso konnte mir bis jetzt niemand etwas verbindliches hierzu sagen.

Auf dem anhängenden Paketbegleitbrief steht der fragliche Vermerk links unten, aber ebenso auf der Briefinnenseite (2. Scan) rechts oben.

Es scheint sich um postalische Vermerke zu handeln, obwohl es sich bei den mir bekannten Briefen um portobefreite Dienstsachen handelt.
Diese Briefe tragen häufig einen Rötelvermerk, der aber nicht die Portotaxe für den Brief bzw. die Pakete beschreibt, sondern möglicherweise das Bestellgeld (?).
Es ist plausibel davon auszugehen, dass diese Gebühren dann einer Partei in Rechnung gestellt wurden. Auf reinen Verwaltungsbriefen habe ich diesen Vermerk noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Michael
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20.04.10, 23:08:56

fmatze

(Mitglied)

Hallo,

ich bekam gerade einen ähnlichen Brief aus KALAU, wie Michael ihn gezeigt hat. Es ist ein Riesen-Format, schwer und sieht irgendwie wie ein Auszug aus dem Grundbuch aus. Er ist von 1833. Wie sollte man das 'Chaos' der Vermerke deuten? Gruss, Frank
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04.01.13, 19:06:20
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