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rizzo2105

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Mich stört an den Briefen noch etwas anderes an der Adresse. Das ist die Anrede. Für Angehörige der Streitkräfte, egal ob Wehrmacht, RAD, Volkssturm oder andere, sollte die korrekte Anrede doch lauten

An Dienstgrad Name und nicht An Herr Dienstgrad Name.

17.08.23, 19:58:25

Otjikururume

(Mitglied)

Zitat von rizzo2105:
Mich stört an den Briefen noch etwas anderes an der Adresse. Das ist die Anrede. Für Angehörige der Streitkräfte, egal ob Wehrmacht, RAD, Volkssturm oder andere, sollte die korrekte Anrede doch lauten

An Dienstgrad Name und nicht An Herr Dienstgrad Name.



Da all diese Anschriften, mit Ausnahme von "An Herrn Führer Hiedler, Reichskanzlei" frei erfunden sind, spielt auch das keine Rolle mehr.
Gruß O.
18.08.23, 07:27:53

bernhard

(Mitglied)

Zitat von stampsteddy:
Hallo Bernhard,

es gibt unterschiedliche Angaben, wann der letzte Fliegerangriff der West-Alliierten auf Berlin stattfand. Das kann bereits daran liegen, weil Berlin in der Fläche sehr groß ist und es auch unterschiedlich große Luftangriffe gab, die vielleicht am anderen Ende von Berlin nicht wahrgenommen oder im wahrsten Sinne des Wortes verschlafen wurden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_der_Alliierten_auf_Berlin

Zitat: April 1945

Der letzte große Tagesangriff der USAAF begann am 10. April 1945 um 14:30 Uhr und endete um 14:55 Uhr. 1232 Flugzeuge nahmen daran teil; dies war die größte Anzahl jemals zugleich über Berlin eingesetzter Maschinen.

Der letzte britische Luftangriff auf Berlin war am 19. April 1945


Es gilt auch zwischen Tages- und Nachtangriffen zu unterscheiden.

Soll bedeuten: der Postamtsvorsteher hat hier vermutlich den Tag angegeben, an dem er selbst zuletzt einen Nachtangriff mitbekommen hat. Daraus ergibt sich nicht zwingend, dass er sich irrt oder bei den anderen Daten irren würde. Möglich ist natürlich, dass ein Grossversender, der am 23.04.1945 mit seinen tausenden von Großbriefsendungen vor der Tür des PA Wilmersdorf 1 stand, dort auch noch seine Sendungen quasi hat ablegen können, die dann aber nicht mehr weitergeleitet wurden und später am 9.7.1945 ihren Zurückstempel erhielten. Vielleicht war es aber auch nur eine Handvoll von Sendungen, welche die Reichsversicherungsanstalt für Angestellte am 23.4.1945 hat versenden wollen und der Angestellte stand beim Postamt vor verschlossenen Türen und warf die Sendungen ganz einfach in den Briefkasten, wo sie später sichergestellt wurden. Wie auch immer, das alles spricht dann aber noch nicht, egal ob eine Handvoll oder tausende von Senndungen mit AFS, für einen geregelten Schalterdienst am 23.4.1945 oder gar an den darauffolgenden Tagen.

Die Berliner wußten eigentlich schon spätestens am 20. April 1945, dass die Sowjets vor den Toren der Reichshauptstadt standen, wenn man sich den Titel der Zeitung "Der Angriff vereinigt mit Berliner Illustrierte Nachtausgabe", vom 20. April 1945, vergegenwärtigt und einen Tag später sind dann schon die Granaten der sowj. Artillerie in Berlin eingeschlagen.

Der damals in Berlin-Grunewald wohnende Verleger Kurt Cowall schrieb u.a. in sein Tagebuch:

24. April

Es ist 15 Uhr. Hanni und ich waren wieder einkaufen auf Marken. Die Kanonen dröhnen in und um Berlin. An der Halenseer Brücke war kurz vorher eine Granate in eine Schlange von einkaufenden Frauen eingeschlagen. Ich selbst habe die Toten gesehen. Es waren 7-8 Frauen. Nun warten ihre Kinder zuhause auf die Mutter, die nie wiederkehrt u. wer weiß, ob Mann und Kinder je erfahren, was mit der Mutter geschehen ist.


27. April

Seit 4 Uhr größtes Kampfgelärm um uns. Die Russen sind überall vorwärtsgekommen. Sie sind oben in der Delbrückstraße, also 500 m von hier, vorn nach Halensee zu wird gekämpft und besonders schon in Wilmersdorf, sodass sie in Kürze auf dem Kurfürstendamm sein werden. Dort nehmen sie die Panzersperren von der Seite, die für den Alten Fritzen gebaut sind. – Ja, was würde wohl der Alte Fritz dazu sagen? [gemeint ist Preußen-König Friedrich der Große] – Es ist nun ganz klar, dass die Russen am 1. Mai ihre große Siegesparade in Berlin feiern können. Stalin spricht dann vom Balkon der Reichskanzlei ... Verflucht – kracht das hier um unser Haus. Wir sind hier so richtig eingekesselt.


"und besonders schon in Wilmersdorf" gibt maximal Auskunft darüber, dass die Sowjets spätestens am 27. April 1945 in Wilmersdorf kämpften. Wann sie genau vor den Toren Wilmersdorf oder gar in Wilmersdorf standen, ergeht hieraus nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in der Woche ab Montag dem 23.04.1945 an soetwas wie ein "normales" Leben in Wilmersdorf zu denken war.

MfG
Markus


Berlin-Wilmersdorf

Ja, im Internet kann man auch unvollständige und sogar falsche Angaben finden. Für Berlin ist jeder Luftangriff, ja sogar jeder Luftalarm, mit Uhrzeiten usw. bis ins kleinste belegt, z.B. auch der 19. April. Diese Geburtstagsgrüße vom 20. und in der Nacht vom 20. auf den 21. April sind in der Geschichtsschreibung eindeutig belegt und dieses Datum kannst du auch bei Strobel/Walch nachlesen.

Wilmersdorf: Ich habe den 27.April genannt. Willst du mit deinen Zitaten (ebenfalls 27. April) den Eindruck erwecken, die Rote Armee wäre schon um Tage früher in Wilmersdorf gewesen? Dieser Tag (27. April) steht auch in Chroniken, welche nur von Berlin-Wilmersdorf handeln.

Aus den Ausführungen und Begründungen im ersten Absatz der postgeschichtlichen Aufzeichnung kann man m.E. den unmittelbaren Zusammenhang und die direkte Abfolge Luftangriff zu Artilleriebeschuss herauslesen. Da waren keine 4 Tage Pause dazwischen.

Die Berliner hatten schon lange zuvor kein „normales“ Leben mehr, dies war inzwischen aber die neue Normalität.

Dein grundsätzlicher Fehler ist immer der gleiche. Du versuchst Fälschungen und dubioses Material in Bezug auf reale Vorgänge zu setzen. Fälschungen sind ein eigenständiges Thema.
Ich blende solche Belege erst mal komplett aus (das gilt auch für „Gerüchte“), lasse mich weder dadurch beinfußen, noch ziehe ich irgendwelche Rückschlüsse auf die Realität. So ist das in der Forschung üblich. Erst ganz zum Schluss kann man diese Belege für eine Verifizierung der Ergebnisse mit einbeziehen.

Um zu etwas anderes als über Fälschungen zu reden, fehlen dir noch einige Regalmeter an Literatur. Gemeint ist nur dieses Thema und Berlin 1945.

Ich sag’s mal so: Du bist hier fast nackt angetreten, während ich angezogen und bis an die Zähne bewaffnet bin!

Aber zumindest machst du schon Fortschritte. Du rüstest nach und empfiehlst jetzt sogar schon Literatur um sich ein besseres Bild machen zu können. Außerdem hast du inzwischen begriffen, dass Hans Wieland nicht für alles verantwortlich ist.

Im Anhang eine postamtliche Auskunft von 1972, welche nach m.E. sicher weit weg von irgendeiner Beeinflussung ist. Dieser Durchschlag eines amtlichen Schreibens wurde seinerzeit von Dr. Röbke im Museum für Kommunikation in Berlin aufgefunden.

In diesem Schreiben ist natürlich keine Schalterschließung angegeben, nur der Postdienst bis zum 25. April 1945. Aus der Angabe „einigermaßen geregelter Dienst“ könnte man sogar einen Schalterdienst ableiten. Aber zumindest verstärkt dieses Schreiben alles bisher gesagte und legt sehr nahe, dass Strobel/Walch in diesem Punkt falsch lagen.

Dateianhang:

 Berlin-Wilmersdorf Postauskunft 1972.PNG (148.16 KByte | 14 mal heruntergeladen | 2.03 MByte Traffic)

18.08.23, 10:13:58

stampsteddy

(Mitglied)

Zitat von bernhard:
Wilmersdorf: Ich habe den 27.April genannt. Willst du mit deinen Zitaten (ebenfalls 27. April) den Eindruck erwecken, die Rote Armee wäre schon um Tage früher in Wilmersdorf gewesen? Dieser Tag (27. April) steht auch in Chroniken, welche nur von Berlin-Wilmersdorf handeln.

@ bernhard

Es kommt doch nicht alleine darauf an, wann die Rote Armee direkt in Wilmersdorf gekämpft hat sondern ab wann sie vor den Toren von Wilmersdorf stand.

Du scheinst keine Vorstellung davon zu haben, was es bedeutet, wenn eine Armee z.B. 10 Km vor der Ortsgrenze steht.

Du verstehst ganz einfach meine Ausführungen nicht. Der Amtsvorsteher muß von diesen Luftangriffen am 20/21. nichts mitbekommen haben und hat das Ihm bekannte Datum eingetragen. Dieses Datum ist vollkommen irrelevant.

Das Schreiben weist andere Daten, als die Postamtschronik aus. Es wird aber auch betont, dass es sich um einen einigermaßen geregelten Dienst durchführen konnte. Was das genau bedeuten soll, weiß keiner, auch nicht, auf welche Quellen der auskunftgebenede zurückgegriffen hat. Das Schreiben würde ich nicht überbewerten. Es ist nicht belegbar, dass Wilmersdorf in diesen Tagen Marken hatte und die bekannten Briefe sind als Fälschungen überführbar.

18.08.23, 11:22:44

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

das Thema bleibt jetzt geschlossen. Wer einen Beitrag dafür hat, kann diesen an kontakt@stampsx.com senden.

In diesem Thema geht es ausschließlich darum, dass nicht nur echte Postgeräte zur Fälschung von Belegen und "gestempelten" Marken verwendet wurden, sondern auch viele Stempelimitationen und andere Verfälschungen im Einsatz waren.

Wo welche Sirene heulte, ist völlig egal, weil es keine MiNr. 909/910 im April 1945 in Berlin gab. Da die Marken letztlich nicht verausgabt wurden, sind auch die Machwerke als "Lokalausgaben" nur zum Schaden der Sammler. Wer will, kann dafür beliebig Geld verbrennen, aber hier nicht den Schwurbelbödsinn verbreiten.

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18.08.23, 12:19:30
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