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Michael D

(Mitglied)

Hallo Altsax,

diese 4 Ngr. bei aus Sachsen kommenden Briefen können mit dem englisch-preußischen PV nicht erklärt werden.
Gab es vielleicht einen noch gültigen sächsisch-preußischen PV, in dem dies vereinbart worden war ? (mir leider nicht bekannt)

Viele Grüße
Michael
16.12.10, 21:22:48

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 16.12.10, 21:28:23

Zitat von Michael D:
Gab es vielleicht einen noch gültigen sächsisch-preußischen PV, in dem dies vereinbart worden war ? (mir leider nicht bekannt)


Hallo Michael,

eben nicht. Die entsprechende sächsische Postverordnung bezieht sich ausdrücklich auf den frisch geschlossenen preußisch-britischen Vertrag.

Wie sehen denn preußische Briefe aus der Zeit aus?

Beste Grüße

Altsax
16.12.10, 21:27:58

Michael D

(Mitglied)

Hallo Altsax,

Zitat:
Wie sehen denn preußische Briefe aus der Zeit aus?

was soll ich sagen ? Vertragskonform.

Viele Grüße
Michael
Dateianhang:

 Elberfeld London 1857.jpg (56.69 KByte | 12 mal heruntergeladen | 680.32 KByte Traffic)

16.12.10, 21:42:02

Altsax

(Mitglied)

Zitat von Michael D:
Vertragskonform.


????

Hallo Michael,

wenn Preußen 3,5 Sgr. Fremdgebühr abführte und als Vereinsanteil den Rest, nämlich 3,5 Sgr., kassierte, hat das zwar den preußisch-britischen Vertrag nicht berührt, wohl aber den Postvereinsvertrag, der für den einfachen Brief der höchsten Entfernungszone maximal 3 Sgr. vorsah. Irgend etwas scheinen wir zu übersehen.

Beste Grüße

Altsax
16.12.10, 22:21:05

Michael D

(Mitglied)

Hallo Altsax,

mit vertragskonform bezog ich mich auf den englisch-preußischen PV.
Ich müsste nachschauen, aber nach dem Postvereinsvertrag waren doch abweichende Taxen eingeräumt worden, wenn konkrete Verträge mit Drittländern dies so vorgaben.

Davon abgesehen, stimme ich dir bei, dass die von Sachsen an Preußen abgeführten 4 Ngr. etwas verwunderlich sind.
In Unkenntnis der diesbezüglichen sächsisch-preußischen Vereinbarungen, kann ich aber nichts weiter dazu sagen.

Viele Grüße
Michael
16.12.10, 22:43:40

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 17.12.10, 14:18:25

Zitat von Michael D:

Ich müsste nachschauen, aber nach dem Postvereinsvertrag waren doch abweichende Taxen eingeräumt worden, wenn konkrete Verträge mit Drittländern dies so vorgaben.


Hallo Michael,

für den Vereinsanteil galten definitiv die Vereinstaxen, Abweichungen waren nur nach unten möglich und kamen m.W. erst in späteren Verträgen vor, beispielsweise die 2 Sgr. für USA-Korrespondenz.

Die auf den sächsischen Francobriefen vermerkte Aufteilung 3/4 (Ngr.) entspricht dem ja auch. Preußen erhielt den Fremdanteil von 4 Ngr., Sachsen vereinnahmte die Vereinstaxe von 3 Ngr. Wenn Preußen tatsächlich nur 3 1/2 Sgr. abführte, verblieb ein Überschuß.

Beste Grüße

Altsax
17.12.10, 09:35:00

carolinus

(Mitglied)

Hallo Michael und Altsax,

da hat sich eine interessante Diskussion ergeben, zu der ich leider nichts beitragen kann. Besten Dank dafür. freuen

Nachdem es mir nun gelungen ist, die erste Seite zu lesen, kann ich auch Eindrücke vom Inhalt schildern. Es geht in erster Linie um Musik. Der Schreiber des Briefs war häufiger Besucher von Konzerten in Lübeck und spart in seinen Schilderungen davon nicht mit niederschmetternden Kommentaren über Interpreten und Komponisten. Robert Schumanns Manfred Ouvertüre wird als „grauenvolle Ouvertüre … moderne Musik … musikalischer Unsinn … so schwülstig künstlich wie nur irgend möglich“ bezeichnet. Schumann lebte 1853 übrigens noch.

Viele Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
17.12.10, 14:13:59

Michael D

(Mitglied)

Hallo Altsax,

anscheinend verhielt sich Preußen gegenüber den anderen Postvereinsstaaten hier so, wie z.B. zeitweise die süddeutschen Staaten gegenüber ihren Postkunden, indem sie 7 Kreuzer Postvereinsanteil (statt regulär 6 Kr.) ansetzten (wurde kürzlich in einem anderen Thread in einem anderen Forum diskutiert).
Interessant, dass die anderen Postvereinsländer dies akzeptieren (mussten ?), oder kannten sie nicht die Vertragstexte ?

Immer wieder interessante Detailfragen zu dem Postverein.
Danke für die interessanten Beiträge.

Viele Grüße
Michael
17.12.10, 14:54:05

bayern klassisch

(Gast)

geändert von: bayern klassisch - 17.12.10, 16:24:53

Hallo,

der vertragsschließende Teil des DÖPV gab weiter, was man als für die anderen günstig erachtete. Da in den 3 Hauptwährungen im Verein gerechnet wurde, blieb viel Spiel für "Schwankungen".

Preußen war sicher kein Freund von Taxis und Österreich.
Dafür stand man mit den Hansestädten und Baden gut.

Hierbei erinnere ich an den zweiten Postverein, den Österreich mit den italienischen Staaten 1851 abgeschlossen hatte (ÖIPV).

Mit diesem Vertragswerk gab man, im Gegensatz zu Preußen, seine Vorteile, die man mit den italienischen Postverwaltungen ausgehandelt hatte, nicht an die DÖPV - Länder weiter, wiewohl man jedoch durch die Verträge Preußens an deren günstig ausgehandelten Tarifen partizipierte.

Wenn der Postverein einfach wäre, hätten wir ihn alle verstanden. lachen

Liebe Grüsse von bayern klassisch
17.12.10, 16:23:12

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 17.12.10, 19:18:08

Zitat von Michael D:
anscheinend verhielt sich Preußen gegenüber den anderen Postvereinsstaaten hier so, wie z.B. zeitweise die süddeutschen Staaten gegenüber ihren Postkunden, indem sie 7 Kreuzer Postvereinsanteil (statt regulär 6 Kr.) ansetzten (wurde kürzlich in einem anderen Thread in einem anderen Forum diskutiert).


Hallo Michael,

das Problem bezieht sich nicht ausschließlich auf die anderen Postvereinsstaaten, sondern auch auf die aus Preußen stammende Korrespondenz. Der preußisch-britische Postvertrag sah eine Gesamtgebühr von 7 Sgr. für aus dem Postverein incl. Preußen stammende Francobriefe vor, von denen die britische und die belgische Post 3 1/2 Sgr. erhielten. Preußen kassierte demnach auch von den eigenen Untertanen mehr als die im Postvereinsvertrag festgeschriebene Taxe.

Beste Grüße

Altsax
17.12.10, 17:45:15
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