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vozimmer

(Mitglied)

Hallo Zusammen,

hier ein weiterer Beleg, der mir ein paar Fragen aufgibt.

Ist da eine mit Rötelstift entwertete Marke ein weiteres mal verwendet worden, nachdem der Rötelstrich abgeschwächt wurde, oder ist hier etwas für den Sammler gebastelt worden?

Der blaue Stempel befindet sich neben dem HK von Kaiserslautern auf der Rückseite, den kenne ich auch nicht.

unter verschiedenen Lichtverhältnissen untersucht ist keine Prägung vom Mühlradstempel zu erkennen, von HK Otterberg aber auch nicht. Bei einer harten Unterlage kann das ja passieren.
Sicher ist, dass de Brief nicht gewaschen ist und auch keine Marke mal an einer anderen Stelle geklebt hat.

Beste Grüße, Volker
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Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
19.03.11, 20:35:46

bayern klassisch

(Gast)

Lieber Volker,

dein Brief mit einer 2. Platte ist in allen Teilen echt.

Otterberg sandte seine Post direkt nach Kaiserslautern, wie hier geschehen. Eine Vorschrift, bereits mit Mühlradstempeln entwertete Marken mit einem Federzug zusätzlich zu entwerten, gab es nicht. Einen Kontrollstrich, wie er in Nürnberg vorkam, gab es in der Pfalz nicht.

Wäre die Marke zuvor im Einsatz gewesen, hätte man sie hier mit Wachs oder Leim aufkleben müssen. Wenn du siegelseitig den Brief durchleuchtest, wirst du weder Wachs noch Leim sehen, weil beides bei hellblauen Marken Spuren hinterlässt. Die Marke haftet also originär auf dem Brief.

Wenn der Strich über den Stempel geht, hat jemand ihn später angebracht.

Der siegelseitige blaue Stempel scheint der eines Gemeindesamtes zu sein. Weil der Inhalt nicht rein dienstlich war, konnte keine Portofreiheit angesprochen werden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
19.03.11, 21:13:10

Schnulli

(Mitglied)

@vorzimmer

Gibt es ein Datum im Brief? Der Brief hat damit ein Rätsel, warum bei einer Marke 2 II Pl 2 der Mühlrasstempel der 2. Verteilung 377 Otterberg auf die Marke kommt. Marken sind evtl. von Postbeamten früher einmal als liegenbleiber mit Rötelstift entwerdet worden, vielleicht zu Verrechnungszweck?

Der Rötelstift wurde abgeschwächt und dann viel später als die Marke am Schalter kam, mit dem Mühlradstempel der 2. Verteilung entwertet. Das könnte eine Zweitverwendung zum Schaden der Post sein. Hier kann vielleicht Bayern Klassisch etwas mehr dazu beitragen.
19.03.11, 21:17:04

philnum

(Mitglied)

Hallo,

zwar bezweifle ich die Zugehörigkeit der gewöhnlichen Marke zu dem einfachen Brief nicht, aber zu einer vollständigen Beurteilung interessiert sicher auch viele andere eine Antwort auf die von Schnulli aufgeworfene Frage zur Verwendung einer MiNr. 2 II Pl. 2 aus den frühen 1850er Jahren erst ab Dezember 1856 und noch zu zwei weiteren Punkten. Eine Schubladenmarke?

Zitat von bayern klassisch:
Wenn der Strich über den Stempel geht, hat jemand ihn später angebracht.
Dagegen spricht der fehlende Übergang des kräftigen Rötelstrichs auf die Briefhülle am rechten Markenrand.

Zitat von bayern klassisch:
Der siegelseitige blaue Stempel scheint der eines Gemeindesamtes zu sein. Weil der Inhalt nicht rein dienstlich war, konnte keine Portofreiheit angesprochen werden.
Der Absender war die "VERWALTUNG DER LANDGEMEINDE SCHALLODENBACH" und der Brief war an einen Notar in Kaiserslautern gerichtet. Woher weiß man denn, dass der Inhalt nicht rein dienstlich war, ohne den Inhalt zu kennen?

Beste Grüße

philnum
Dateianhang:

 Otterberg_377.jpg (97.04 KByte | 6 mal heruntergeladen | 582.25 KByte Traffic)

19.03.11, 22:26:24

bayern klassisch

(Gast)

Hallo philnum,

zu deiner Frage:

Zitat:
Woher weiß man denn, dass der Inhalt nicht rein dienstlich war, ohne den Inhalt zu kennen?


Wäre der Inhalt rein dienstlich gewesen, hätte es keiner Marke bedurft.

Eine 2. Platte ab Dez. 1856 wäre zwar sehr selten, aber nicht ausgeschlossen. Ich habe dergleichen mehrfach gesehen.

Der Frankovermerk ist aus der Zeit, daher muss sich eine Marke auf dem Brief befunden haben. Wäre der Frankovermerk konstruiert, müsste er eine Taxe von 6 Kr. oder einem vielfachen davon aufweisen (mit Tinte oder blauem Stift). Dies ist offensichtlich nicht der Fall.

Wenn die Marke ausgetauscht worden wäre, daher sprach ich ja von der Durchsicht, müsste ein künstliches Haftmittel aufgetragen worden sein, welches nicht dem Originalgummi entspräche. Das ist üblicherweise zu sehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
20.03.11, 00:03:55

vozimmer

(Mitglied)

Hallo Zusammen,

ich werde heute das Mikroskop bemühen um festzustellen, ob der Rötelstrich unter dem Stempel liegt. Ergebnis folgt.

Beste Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
20.03.11, 09:04:02

vozimmer

(Mitglied)

geändert von: vozimmer - 20.03.11, 20:06:45

Hallo Zusammen,

Das Ergebnis der Mikroskopie ist eindeutig. Der Stempel liegt über dem Rötelstrich!

Live unter dem Stereomikroskop ist das noch deutlich besser als auf den beiden angehängten Bildern zu erkennen.

Ich werden den Beleg beschreiben als:

Brief von Otterberg nach Kaiserslautern mit liegen gebliebener Marke der 2. Platte aus 185o, verwendet nach der zweiten Verteilung der Mühlradstempel im Dezember 1856. Die späte Verwendung zeigt sich an der '377' des Mühlradstempels, Otterberg hatte bis 1856 die Nummer '254'. Der Rötelstrich auf der Marke wurde vor dem Aufkleben auf dem Brief aufgebracht und liegt klar unter dem Stempel.

Gibt es Einwände?

Beste Grüße, Volker
Dateianhang (verkleinert):

 By 2 II 2 oid503 pic7 dpiMIC.jpg (399.79 KByte | 4 mal heruntergeladen | 1.56 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 By 2 II 2 oid503 pic8 dpiMIC.jpg (369.13 KByte | 4 mal heruntergeladen | 1.44 MByte Traffic)


Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
20.03.11, 15:08:29

untermeister

(Mitglied)

geändert von: untermeister - 20.03.11, 17:13:16

Hallo


Der letzte Satz ist nicht richtig.

>> Der Rötelstrich wurde vor dem Aufkleben der Marke auf dem Brief aufgebracht und liegt klar unter dem Stempel. <<


Nicht so?


>> Der Rötelstrich wurde vor dem Aufkleben der Marke auf der Marke aufgebracht und liegt klar unter dem Stempel. <<

Uwe
20.03.11, 17:11:01

fiera

(Gast)

Hallo Sammlerfreunde

Also da ist wohl noch nicht alles Top. Oder ein satter Postbetrug.

Viele Grüsse
Europasammler

20.03.11, 18:16:08

vozimmer

(Mitglied)

geändert von: vozimmer - 20.03.11, 18:53:56

Hallo Uwe,

stimmt, wird geändert.

Besten Dank, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
20.03.11, 18:53:29
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