Autor Nachricht

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

ich habe hier einen Vorphilabrief vom 17. April 1789. Er ging wohl an einen Herrn Nuola zum Orden St. Vinzent im Stift Lautern, heute wohl Kaiserslautern. Links unten stehen zwei Zeilen. Wofür sind die?



Oben ist der Einzeiler Immenstadt, Feuser Nr. 1607-1 und mit 1.000,- Euro notiert, Verwendungszeit ab 1790. Das dürfte ein neues Frühdatum sein. Das "s" sieht immer aus wie eine Klammer-Auf.

Liste der Sonderzeichen zum Einkopieren

Epson-Scanner-Standard-Einstellungen

Welche Sonderzeichen in Beiträgen können Veröffentlichung verhindern?

02.09.09, 19:29:37

Altsax

(Mitglied)

Zitat von admin_j:
Links unten stehen zwei Zeilen. Wofür sind die?


Hallo Herr Kraft,

der Zweizeiler könnte Bestandteil der Adresse sein und "Log(is) im Landhaus" heißen.

Beste Grüße

Altsax
02.09.09, 21:25:41

bayern klassisch

(Gast)

Hallo,

ich darf die Adresse etwas präzisieren:

Herrn Herrn Nicola zum Stein St. Vincent in Stifft Kemten

Logirt im Land Haus

Es war also ein Brief von Immenstadt nach Kempten, wo die Herren Zumstein (im 18. Jahrhundert noch zum Stein geschrieben und Nicolaus war ein großer in deren Reihe) Handel trieben.

Liebe Grüsse vom urmel
02.09.09, 21:26:50

admin_j

(Mitglied)

Hallo Altsax und Urmel,

herzlichen Dank. Dann ist ja alles geklärt. freuen

Liste der Sonderzeichen zum Einkopieren

Epson-Scanner-Standard-Einstellungen

Welche Sonderzeichen in Beiträgen können Veröffentlichung verhindern?

02.09.09, 22:22:01

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

Öhringen ist zwar nicht Bayern, dafür steht hier unten links ein Vermerk, der sicher nicht beschreibt, wo der Empfänger zu finden sein sollte. freuen

So ganz kann ich auch nicht entziffern, wie das hochlöbliche Amt nun genau heißt.


Liste der Sonderzeichen zum Einkopieren

Epson-Scanner-Standard-Einstellungen

Welche Sonderzeichen in Beiträgen können Veröffentlichung verhindern?

03.09.09, 12:49:15

bayern klassisch

(Gast)

Hallo Jürgen,

die Adresse lautet:

Wohllöbliches Stadtschultheißenamt in Hall - Armensache.

Der Brief war somit portofrei zu befördern. Schönes Stück übrigens. freuen

Liebe Grüsse vom urmel
03.09.09, 14:49:57

Schnulli

(Mitglied)

Ich habe hier ein Brief-Vorderteil von Aschaffenburg nach Bamberg an den Advocaten Dr von Hornthal als Charge Brief gegen Postschein. Den roten Fingerhutstempel habe ich im Buch von Peter Sem nicht gefunden. Der Charge-Stempel scheint aus einer Zeit zu sein, in der es bereits Marken gab. Oder läßt sich anhand des Fingerhutstempels eine Vorphilazeit belegen?
Dateianhang (verkleinert):

 A_BayBriefAschaffenburg_Bamberg.jpg (116.93 KByte | 6 mal heruntergeladen | 701.57 KByte Traffic)

24.12.10, 12:34:02

bayern klassisch

(Gast)

Hallo Schnulli,

eine schöne VS. Glückwunsch!

Nun zur Vorgehensweise bei Belegen, die keine Datierung aufweisen:

Stempel:

Aschaffenburg - Fingerhut - rot, bekannt bei Feuser 131-9 von 1835-1839.

Schriftduktus:

Passt in diese Zeit.

Porto oder Franko:

20 Kr. gab es in der Markenzeit nicht (3, 6, 9, 12 Kr. usw., aber keine 20 Kr..

Daher muss der Brief aus beiden Gründen in der VMZ abgesandt worden sein. Zwischen 1835 und 1839 galt das Briefpostregulativ vom 1.12.1810 in Bayern.

Prüfung der Entfernung:

120 km = ca. 16 Meilen. Bei Briefen über 12 - 18 Meilen, wie hier, war die einfache Gebühr (Franko wie Porto) 6 Kr. mit einer Steigerung je halbem Loth um die Hälfte dieser Gebühr.

Bis 1/2 Loth = 6 Kr., bis 1 Loth = 9 Kr., bis 1,5 Loth = 12 Kr., bis 2 Loth = 15 Kr., bis 2,5 Loth = 18 Kr. und bis 3 Loth = 21 Kr..

Da dein Brief mit 20 Kr. taxiert wurde, kann also etwas mit der Taxe nicht stimmen. Der Aschaffenburger war sich auch unsicher, denn er hat die falschen 20 später durch genauso falsche 20 Kr. ersetzt.

20 Kr. war aber das Porto für Briefe über 18 bis 24 Meilen über 1,5 bis 2 Loth! Da lag der Fehler! Falsche Spalte, falsche Taxe.

Hätte er korrekt gerechnet, hätte er ihn mit 15 Kr. taxieren müssen. Womit wir auch das Gewicht kennen, obwohl es nur eine Vorderseite ist (1,5 - 2 Loth inkl.).

Die Chargégebühr von 4 Kr. durfte nie in das Porto eingerechnet werden, da sie vom Absender zu zahlen war und somit dem Empfänger nie aufgebürdet werden durfte.

Der Chargéstempel ist typische für die 1830er Jahre, kommt aber auch noch in der Markenzeit vor.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
24.12.10, 13:22:58

Schnulli

(Mitglied)

Lieber BK,

vielen Dank für die erschöpfende Auskunft. Danke sehr und fohe Weihnachten wünsche ich.
24.12.10, 14:27:24

bayern klassisch

(Gast)

Lieber Schnulli,

die Antwort hast du dir verdient. freuen

Frohes Fest und liebe Grüsse von bayern klassisch
24.12.10, 14:56:43
Gehe zu:
Forum Regeln:

Es ist ihnen nicht erlaubt, neue Beiträge zu schreiben.
Es ist ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu erstellen.
Es ist ihnen nicht erlaubt, ihre Beiträge zu bearbeiten.
Es ist ihnen nicht erlaubt, ihre Beiträge zu löschen.


HTML Code ist AUS
Board Code ist AUS
Smilies sind AUS
Umfragen sind AUS

Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:
Archiv
Ausführzeit: 0.0331 sec. DB-Abfragen: 14
Powered by: phpMyForum 4.1.4 © Christoph Roeder
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste und erhöhen deinen Komfort. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden! Datenschutzerklärung