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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen in diesem neuen Thema.

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
28.12.10, 14:03:12

VorphilaBayern

(Mitglied)

Liebe Sammlerfreunde,

folgenden Brief möchte ich zeigen:
Unfrankierten Brief aus Rauden (Preußen - Schlesien)
nach Castell in Bayern, leider ohne Jahr (der Halbkreis-
stempel HOF B.E. wurde lt. Feuser ab 1848 verwendet, somit
müßte der Brief von 1848, 1849 oder 1850 sein). In Hof
wurde siegelseitig der Halbkreisstempel HOF B.E. als
Durchgangsstempel, sowie auf der Adreßseite der Stempel
AUSLAGE HOF abgeschlagen. Nachdem der Brief 1 1/4 Loth
schwer war, fielen in Preußen bis Hof 10 Silbergroschen an,
dies waren 35 Kreuzer, die im Auslagestempel vermerkt
wurden. Dazu kamen in Bayern weitere 10 Kreuzer. Beim
Empfänger wurden dann 45 Kreuzer Porto kassiert.

Beste Grüße von VorphilaBayern
Dateianhang (verkleinert):

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28.12.10, 14:04:12

Altsax

(Mitglied)

Hallo VorphilaBayern,

interessant wäre es, den Speditionsweg zu kennen. Geographisch am kürzesten wäre die Leitung durch Sachsen gewesen. Dabei wären jedoch vor Abschluß des Postvereinsvertrages nicht unerhebliche Transitgebühren angefallen, sodaß diese Variante vermutlich entfiel.

Beste Grüße

Altsax
28.12.10, 14:30:32

VorphilaBayern

(Mitglied)

geändert von: VorphilaBayern - 29.12.10, 00:08:18

Hallo Altsax,

lt. Postvertrag Bayern - Preußen von 1834
wurde als Route 3 aufgeführt: von Görlitz
über Dresden, Plauen und Hof wöchentlich
dreimal durch Sächsische Briefposten. Von
Rauden bis Görlitz erfolgte die Beförderung
durch preußische Briefposten.
Im Postvertrag ist auch folgendes vermerkt:
"Für alle mit Hof verbundenen Brief - und
Fahrpostkartenschlüsse, gleichgültig auf
welcher Route die Expedition erfolgte,
waren preußische Postkarten und Frachtzettel
zu verwenden, bezog die preußische Postkasse
das Porto und Franko ungeteilt und war die
Anwendung des preußischen Gewichtes vorge-
schrieben".
Wie Preußen und Sachsen untereinander abrechnete,
steht sicherlich im Postvertrag "Preußen - Sachsen",
den ich nicht kenne.
Auf jeden Fall erfolgte bei diesen Brief der
Transport von Görlitz bis Hof mit der sächsischen Post.

Beste Grüße von VorphilaBayern
28.12.10, 20:37:30

Altsax

(Mitglied)

Hallo VorphilaBayern,

auf eine derartige Information hatte ich gehofft, vielen Dank dafür.

Die korrespondierende preußisch-sächsische Regelung kenne ich leider nicht, werde aber versuchen, sie zu bekommen.

Beste Grüße

Altsax
28.12.10, 22:35:53

VorphilaBayern

(Mitglied)

Liebe Sammlerfreunde,

folgenden Brief möchte ich zeigen:
Unfrankierten Brief von Halle (Preußen) nach Kirchheim-
bolanden (Bayern - Pfalz) vom 29. Juli 1821. Der Empfänger
bezahlte für den übergewichtigen Brief (Vermerk: Einliegend
Zwei Taufzeugnisse) 1 Gulden 2 Kreuzer Porto (Siegelseite
vermerkt). Anscheinend hatte man sich verrechnet, denn es
steht noch Adreßseitig mittig 7 Kr noch. So deute ich es
jedenfalls.

Beste Grüße,
VorphilaBayern
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29.12.10, 14:36:59

bayern klassisch

(Gast)

Lieber VorphilaBayern,

ein außergewöhnlicher Brief, den ich auch genommen hätte!

Handschriftlich "von halle" und mit Stempel Halle ist die Aufgabe klar. Er kostete 9 Ggr. bis ?

Über Bayern lief er meines Ermessens nicht, denn dort hätte er den Hofer oder Nürnberger Auslagestempel erhalten.

Weil der Absender "bey Mainz" geschrieben hatte, halte ich einen Transit über Taxis (Frankfurt - Mainz) für wahrscheinlich. Hierfür wären dann 12 + 6 = 18 Kr. angefallen, nachdem die 9 Ggr. in 36 Kr. reduziert wurden und die Summe von 54 Kr. mit Rötel vermerkt wurde.

Ab Bad Kreuznach (Auswechselpostamt Preußens zu Taxis und der Pfalz!) kamen weitere 6 Kr. (4 + 2 = 6 Kr.) für Bayern hinzu, so dass wir eine Postforderung von einem Gulden hatten.

Die Zustellung wurde durch einen Boten für weitere 2 Kr. bewirkt, so dass der "glückliche" Empfänger 1 fl. 2 xr. zahlen durfte, also etwa 20 Mittagessen. zunge raus

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
29.12.10, 16:49:06

VorphilaBayern

(Mitglied)

Lieber bayern klassisch,

herzlichen Dank für die umfassende
und ausführliche Beschreibung.

Liebe Grüße von VorphilaBayern
29.12.10, 17:16:10

Michael D

(Mitglied)

Lieber VorphilaBayern,

zwischendurch auch mal von mir einen herzlichen Dank für das Zeigen dieser interessanten Briefe !

Viele Grüße
Michael
29.12.10, 17:58:52

VorphilaBayern

(Mitglied)

Lieber Michael D,

ebenfalls vielen Dank.
nochmals zwei Briefe von Erfurt (Preußen) nach Gimmeldingen bei Neustadt an der Haardt (Bayern - Pfalz). Beim Brief vom 8. Mai 1846 steht ein Leitvermerk "über Frankfurt am Main". Ich glaube aber nicht, daß dieser Brief über Frankfurt gelaufen ist, denn dann wäre der Portobetrag sicherlich höher. Hier wurden 1 3/4 Sgr = 6 Kreuzer im Würzburger Auslage Stempel für Preußen vermerkt. Dazu kamen 18 Kreuzer für Bayern, so daß der Empfänger 24 Kreuzer Porto bezahlen mußte. Der Kantonsbote von Neustadt an der Haardt verlangte dazu noch 3 Kreuzer Botenlohn (Siegelseite vermerkt). Nun kostete der Brief 27 Kreuzer. Im zweiten Brief vom 3. Oktober 1840 wurden 2 3/4 Sgr. für Preußen angeschrieben. Dies waren 9 Kreuzer, die im Würzburger Auslage Stempel geschrieben wurden. Dazu kamen noch 14 Kreuzer für Bayern, so daß der Empfänger 23 Kreuzer Porto zahlen mußte. Dazu kamen noch die drei Kreuzer Botenlohn für den Kantonsboten (Siegelseite vermerkt). Der Brief kostete dann 26 Kreuzer für den Empfänger.

Beste Grüße von VorphilaBayern


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29.12.10, 19:00:14
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