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Dienstheini

(Mitglied)

geändert von: Dienstheini - 17.11.09, 17:03:45

Hallo:
@Siegfried Spiegel.
Werde mal versuchen zu lösen.
Oberes Bild, Rechte Marke eindeutig eine Nr. 107Ia,
Links müste eine Kriegsdruck sein, den die 107Ib, hat einen besseren Druck, Farbe kommt aber fast hin.
Unteres Bild, gestempelt, eindeutig eine Kriegsdruck 107II,
Stempeldatum 1920 so lange hat wohl keiner seine Friedesdrucke aufgehoben.
Siehe unten eine 107Ib.
Gruß Dienstheini.
Dateianhang:

 Lud-107Ib.jpg (79.7 KByte | 26 mal heruntergeladen | 2.02 MByte Traffic)

17.11.09, 16:57:00

joerg arnold

(Mitglied)

hallo Dienstheini
Du hast noch nicht alle Fragen beantwortet. Von der Rückseite betrachtet, sieht man das bessere, undurchsichtige Papier. Da ist links 107 I, rechts 107 II
17.11.09, 20:59:44

joerg arnold

(Mitglied)

geändert von: joerg arnold - 17.11.09, 22:05:07

Die Erhöhung der Gebühren durch die ausserordentliche Reichsabgabe sah ein Postkartenporto von 7 anstatt 5 Pfg.vor. Um vorhandene Ganzsachen aufbrauchen zu können, wurde der Ergänzungswert von 2 Pfg.geschaffen. Die Reichsabgabe war aber höher, also wurden die Marken mit 2 1/2 überdruckt.Das neue Postkartenporto war 7 1/2 Pfennig.
17.11.09, 21:10:17

Dienstheini

(Mitglied)

Hallo:
Zusammen.
@Jörg Arnold.
Danke für deine Ausführungen über die Reichsabgabe, wegen der 2,1/2 Pfg Marke.
@Für Alle.
Es wurde bei der Kriegsausgabe der Ludwigmarken auch einige auf sogenanntem glasigem Zellstoffpapier gefertigt,ich zeige mal eine 20, Mark auf diesem Papier.
Kann jemand andere Werte zeigen, Danke !!!
mfg. Dienstheini.
Dateianhang:

 Lud-Pergament..jpg (116.52 KByte | 14 mal heruntergeladen | 1.59 MByte Traffic)

18.11.09, 12:19:59

siegfried spiegel

(Mitglied)

geändert von: siegfried spiegel - 18.11.09, 17:18:10

Ergänzungswerte und Provisorien

Die ungünstigen Rückwirkungen des ersten Weltkrieges auf die Reichsfinanzen führten zu dem Gebührengesetz vom 21. Juni 1916 über eine mit den Post- und Telegraphengebühren zu erhebende außerordentliche Reichsabgabe und zu den Änderungen vom 18. Juni 1917 und vom 26. Juli 1918. Dies ist die erste dem Postverkehr von Reichs wegen auferlegte Steuer. Sie wurde als Zuschlag zu den normalen Postgebühren erhoben und mit diesen in Postwertzeichen auf den Sendungen verrechnet.

In Wirklichkeit ergab sich also eine Erhöhung der Postgebühren, deren zusätzlicher Ertrag aber nicht in die Postkasse, sondern unmittelbar in die Reichskasse floss. Diese eigentümliche Einzugsform wurde gewählt, um den dringenden Geldbedarf des Reiches ohne langwierige Vorermittlungen für eine Posttarifreform durch die beteiligten drei Postverwaltungen (Reichspost, Bayern und Württemberg) schnellstens zu befriedigen. Die Reichabgabe fand ihr Ende durch das Gesetz über Postgebühren vom 8. September 1919.

Die Reichsabgabe war von allen porto- oder gebührenpflichtigen Sendungen im inneren Verkehr des Reichspostgebiets, im Verkehr mit Bayern und Württemberg sowie mit den Postanstalten im Generalgouvernement Warschau und im Postgebiet des Oberbefehlshabers Ost (Baltische Länder und Litauen) zu erheben.

In Bayern waren anfangs Ergänzungswerte zu 2Pf., zu 4Pf., zu 7Pf. und zu 15 Pfennig vorgesehen. Bis die Vorbereitungen dazu getroffen waren, ergab sich aber, daß man mit diesen Portostufen nicht auskommen würde, da die Reichsabgabe höher als zuerst vermutet angesetzt worden war. Es war also nur die vorbereitete 15Pf-Marke wie geplant zu übernehmen. Die 4Pf-Marke brauchte man gar nicht, hier konnte die bereits vorhandene 5Pf-Marke verwendet werden. Für die 2 1/2 und 7 1/2 Pfennig bereitete man nun Überdrucke anderer Werte vor. Hergestellt wurde jedoch letztlich nur die Überdruckmarke zu 2 1/2 Pfennig. Die 7 1/2 Pfennig wurde als reguläre Marke gedruckt.
Das führte zu der doch kuriosen Situation, dass die 2 1/2 Pfennig Überdruckmarke eher verausgabt wurde, als die 2 Pfennigmarke, auf die sie gedruckt wurde.



Dateianhang (verkleinert):

 Erg-werte.jpg (189.81 KByte | 11 mal heruntergeladen | 2.04 MByte Traffic)

18.11.09, 17:13:55

joerg arnold

(Mitglied)

geändert von: joerg arnold - 18.11.09, 21:50:07

Hallo Siegfried

Danke für deine korrekte Keschreibung der ausserordentlichen
Reichsabgabe und der Auswirkung auf die Frankaturwerte.
Dank Leuten wie z.B. Dienstheini, die solche Fragen auf den Tisch legen, kommt so ein Thema überhaupt erst in ein Forum.
Ich halte so etwas für wesentlich interessanter als die Frage, wie der 123. Punkt auf eine 3-Kreuzer-Marke kommt.

Beste Grüsse an alle
Jörg Arnold
18.11.09, 20:19:36

Dienstheini

(Mitglied)

Hallo:
Zusammen.
Mir ist jetzt schon klar wie das mit der 2,1/2 Pfg. Marke vorsichgegangen ist. Mich hat daran nur die Tatsache gewundert, das eine 7,1/2 Pfg Marke von Anfang an geplant wurde, siehe Ausgabedatum 1.8.1916 und bei der 2,1/2 Pfg, Wert nicht da wurde auf eine 2,Pfg. Marke gesetzt, die dann doch nicht ausreichte und Überdruckt werden muste. Auch wunderte mich die Tatsache das bei den Dienstmarken keine Marke zu 2,1/2 Pfg.aufgelegt wurde, obwohl sie zu gebrauchen gewesen wäre, Ergänzungswert zu den Marken und Ganzsachen!!! Da die Dienstpost ja dann immer um einen 1/2 Pfg. Überfrankiert war.
Gruß Dienstheini.
19.11.09, 11:34:47

joerg arnold

(Mitglied)

An Dienstheini ( Hallo Herbert)
Die 2-Pfennig-Marke ist wohl in einem "vorauseilendem Gehorsam" hergestellt worden.Im Ministerialblatt #51 vom 15.Juli 1916 stehen auf den Seiten 231-233 die entsprechenden Angaben der neuen Werte. Bei der 2-Pfennig-Ludwig hat man das vorhandenes Material überdruckt, die Dienstmarken wurden aber zu diesem Datum neu ausgegeben.Interessant ist ein Satz in dieser PV, dass bei ungeraden Beträgen nach oben aufzurunden ist. ( von 25 auf 28 Pfennig-mit einer 3-Pfennig-Marke). Diese müssen ja massenweise vorhanden gewesen sein, ich habe jede Menge Dienstbriefe, die nur mit diesen Marken bepflastert sind.
Wenn dich die Verordnungen bezüglich der Dienstmarken interessieren, ruf kurz an und Du bekommst sie per Mail.

Gruss aus den Bergen
Jörg
19.11.09, 18:11:10

siegfried spiegel

(Mitglied)

Die Ludwigmarken mit Aufdruck Volksstaat Bayern

Anfang November 1918 begann in Bayern die Revolution, die den Sturz des Königs und die Umgestaltung zum Volksstaat zur Folge hatte. Um der Forderung nach entsprechenden Marken nachzukommen, ordnete die Postverwaltung den Aufdruck „Volksstaat Bayern“ auf die bestehenden Freimarken an. Der zweizeilige schwarze Aufdruck kommt matt, glänzend und bei der 1-Mark auch in violettschwarz vor. Es sind verschiedenen Aufdruckstärken bekannt. Bei den 5-Mark bis 20- Markwerten wurde eine größere Aufdrucktype verwendet.

Überdruckt wurden folgende gezähnte Werte:

3 Pf. braun, schwarzbraun; 5 Pf. maigrün; 7 ½ Pf. dunkelgrün; 10 Pf. karmin, dunkelkarmin, lilarosa, 15 Pf. zinnober, karmin; 20 Pf. blau, dunkelblau; 25 Pf. grau, schwarzgrau; 30 Pf. orange; 35 Pf. orange; 40 Pf. oliv, helloliv, 50 Pf. rotbraun, schokoladen; 60 Pf. blaugrün; 75 Pf. rotbraun, lilabraun, schokoladen; 80 Pf. violett; 1 Mark braun, mattbraun; 2 Mark violett, dunkelviolett; 3 Mark rot, dunkelrot; 5 Mark grünblau; 10 Mark grün, gelbgrün; 20 Mark braun, schwarzbraun.


Dateianhang (verkleinert):

 Bungerz-ex-VMB-47.jpg (170.62 KByte | 11 mal heruntergeladen | 1.83 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Volksstaat.jpg (192.71 KByte | 10 mal heruntergeladen | 1.88 MByte Traffic)

22.11.09, 08:50:14

Dienstheini

(Mitglied)

Hallo:
@Siegfried Spiegel,
Danke fürs zeigen der Marken und vor allem der Verordnung.
@ An Alle.
Es soll ja auch eine Marke zu 2,Mark mit glänzendem Aufdruck Volksstaat geben ,wie auch der 40,Pfg. Wert.
2,Mark Michel Nr. 129IAb,im Katalog mit Platzhalter bewertet. Habe leider noch keine gefunden, kann vieleicht ein anderer Sammler eine zeigen????
Mit besten Sammlergrüssen ----
Dienstheini.
22.11.09, 13:25:46
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