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Hallo liebe Teilnehmer,

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14.09.10, 11:31:47

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 14.09.10, 11:35:11

Der nachfolgend gezeigte Brief wurde am 16.7.1851 in Würzburg aufgegeben und erhielt am 18.7. den Coursstempel des Fahrenden Postamtes der Strecke Hof - Leipzig.

Angesichts der relativ geringen Entfernung zwischen Würzburg und Hof stellt sich die Frage, warum deren Überbrückung so lange dauerte.

Kennt jemand den damaligen exakten Beförderungsweg nebst Mitteln (Reitpost, Fahrpost, Eisenbahn...)?

Altsax

PS: Der Brief ist trotz seiner mäßigen Erhaltung sammelwürdig, weil das Fahrende Postamt Nr 1 erst am 16.7.1851 seinen Betrieb aufnahm, es sich also um einen sehr frühen Beleg handelt.
Dateianhang (verkleinert):

 Würzburg - Lengenfeld, 16.7.1851.jpg (123.96 KByte | 4 mal heruntergeladen | 495.82 KByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Würzburg - Lengenfeld, 16.7.1851, rs.jpg (82.94 KByte | 3 mal heruntergeladen | 248.82 KByte Traffic)

14.09.10, 11:32:47

Magdeburger

(Mitglied)

Lieber Altsax

wenn ich den Würzburg-Stempel unten richtig entziffere, steht als Uhrzeit VII - VIII. Meiner Meinung nach, ist es die Zeit zwischen 19 - 20 Uhr.
Scheinbar wurden in Würzburg nach jeder Stunde die Stempel gewechselt, da auch hier die Vermutung naheliegt, dass dort Stundenstempel in Gebrauch waren.

Damit gäbe es für mich zwei Möglichkeiten:
Möglicherweise wurde in Würzburg der Stempel vom "Vortag" genutzt, das Datum wurde noch nicht getauscht.

Der Steckenstempel ist die erste Rücktour. Vielleicht ist hier das Datum falsch gesteckt worden?

Tendieren würde ich zu ersterem.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
14.09.10, 11:47:23

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 14.09.10, 12:08:22

Zitat von Magdeburger:
wenn ich den Würzburg-Stempel unten richtig entziffere, steht als Uhrzeit VII - VIII. Meiner Meinung nach, ist es die Zeit zwischen 19 - 20 Uhr.


Lieber Ulf,

VII - VIII könnte stimmen. In Sachsen bedeuteten römische Ziffern bei der Uhrzeit die Vormittagsstunden. War das in Bayern umgekehrt?

An einen Datumsfehler beim sächsischen Coursstempel glaube ich nicht. Es ist zwar noch nicht geklärt, ob es für T(our) und R(etour) unterschiedliche Stempel gab oder Einsätze getauscht wurden, in beidem Fällen wäre aber ein Vergessen des Datumswechsels unplausibel, weil mindestens die Fahrtnummer umgesteckt hätte werden müssen.

Liebe Grüße

Altsax

Dateianhang:

 Würzburg - Lengenfeld, 16.7.1851, Ortsaufgabestempel.jpg (93.63 KByte | 2 mal heruntergeladen | 187.25 KByte Traffic)

14.09.10, 11:59:17

Magdeburger

(Mitglied)

Lieber Altsax,

alle mir zur Verfügung gestellten "Würzburg-Stempel" legen die Vermutung sehr nahe, dass es die Abendstunden sind. Alle anderen Stundenangaben sind arabisch. Dort gibt es ebenfalls die Stunde "7 - 8".

Ich tendiere deshalb eher, dass der Brief erst am 17. abgegeben wurde und nicht am 16. wie der Stempel zeigt. Läßt sich nachweisen, dass stündlich die Stempel gewechselt wurden, die Tages- und Monatseinsätze austauschbar waren, könnte ein vergessen des Austauschen des Tageseinsatzes die Lösung sein.

Selbst wenn der alle Datumsangaben richtig sind, könnte ein "Vergessen" des Absendens von Würzburg nicht ausgeschlossen werden.
Denkbar ist hier vieles und bleibt somit meine reine Spekulation.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
14.09.10, 12:12:56

Altsax

(Mitglied)

Lieber Ulf,

wenn die römischen Ziffern tatsächlich den Abendstunden zuzuordnen sind, kann es möglicherweise dahingestellt bleiben, ob ein Steckfehler vorliegt oder nicht. Entscheidend ist, ob in den Abendstunden überhaupt noch Postabgang in die betreffende Richtung stattfand.

Liebe Grüße

Altsax
14.09.10, 12:20:48

bayern klassisch

(Gast)

Lieber Altsax,

vom Büro aus kann ich den Weg "mittelmäßig" nicht ganz sicher aufschlüsseln, werde das aber später versuchen.

Die römischen Stundenangaben sollten eigentlich für den Vormittag, die arabischen für den Nachmittag eingestellt werden.

Soweit die Theorie - da ich die Dienstzeiten der Beschäftigten kenne, kann ich ausschließen, dass obige oder irgend eine andere Regel allgemein gültig gewesen sein kann.

Lieber Magdeburger,

die Stempel waren aber sicher nicht im Dutzend je Poststelle vorhanden, sondern wurden nach vollendeter Stunde neu gesteckt. Diese Zweikreisstempel waren sehr teuer und hielten entsprechend lange (München 1850-1859!) Ich meine, der Preis betrug 5 Gulden, also etwa 150 Euro. Da wäre es viel zu teuer gewesen, für die Hauptbriefpostexpeditionen am Sitz der OPÄ Hunderte dieser Stempel anzuschaffen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
14.09.10, 12:23:11

Magdeburger

(Mitglied)

geändert von: Magdeburger - 14.09.10, 12:56:12

Lieber Altsax
Lieber Bayern Klassisch,

hier ein Grobvergleich von Würzburg-Stempeln.
Leider habe ich nur einen von 1851 und der ist noch schlecht abgeschlagen, einen besseren aus dem Jahr 1852 mit der gleichen Stundenangabe wie beim Brief.

Grob würde ich behaupten, dass es drei verschiedene Stempel sind.

Lieber Bayern Klassisch

ich glaube eigentlich, dass es wahrscheinlich 13 verschiedene Stempel für einen Tag in Würzburg gab. Dies weißt in die gleiche Richtung wie ich versuche es für Magdeburg herauszufinden.

In der Arbeit des "Verein für Kölner Postgeschichte e.V." werden hier die Stempel genauso geführt. Dort gab es sogar noch mehr Stundenangaben, da sogar teilweise halbstündlich der Stempel gewechselt wurde. Anders ausgedrückt, sind nur die Tages- und Monatsangaben auswechselbar gewesen.

Sicherlich muss es so in Bayern nicht gewesen sein, nur was spricht dagegen?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
Dateianhang (verkleinert):

 Würzburg_A.jpg (138.3 KByte | 3 mal heruntergeladen | 414.9 KByte Traffic)

14.09.10, 12:55:34

Altsax

(Mitglied)

Zitat von Magdeburger:
ich glaube eigentlich, dass es wahrscheinlich 13 verschiedene Stempel für einen Tag in Würzburg gab.


Lieber Ulf,

aus der Beobachtung, daß es mehrere Stempelwerkzeuge dieses Würzburger Typs gab, darf man nicht schließen, daß die Uhrzeit das Unterscheidungsmerkmal und fest graviert war. Es dürfte in Würzburg mehrere stempelführende Schalter gegeben haben.

Wenn es Würzburger Heimatsammler gibt, ist wahrscheinlich von ihnen Auskunft darüber zu bekommen. Der örtliche Verein kann sicherlich den Kontakt vermitteln.

Liebe Grüße

Altsax
14.09.10, 13:34:54

Schnulli

(Mitglied)

@Altsax

Nur ein kleiner Hinweis von mir: Im Philaforum gibt es den Luitpold, den ich als Würzburg-Experte kenne. Vielleicht hilft es, den Brief und die Fragen dort zu stellen.
14.09.10, 13:55:47
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