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Hallo liebe Teilnehmer,

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16.01.11, 20:02:03

1870/71

(Mitglied)

Liebe Bayernfreunde,

anbei ein Brief, der mich in den letzten Tagen beschäftigt hat. Absender ist der Freiherr von Poellnitz, dessen fast 4-seitige Sauklaue mit Geduld zu (üb)ertragen war.

Von Poellnitz weilte im Winter 1845 im abwechslungsreichen Würzburg und beauftragte seinen Guts- und Schlossverwalter auf Frankenberg mit der Lieferung von Scheitholz, Haber, Butter und Eiern, usw. und gab Anweisungen bzgl. der Öffnung von Wassergräben usw.. Er hatte es eilig, denn das Wetter ging ab, es taute und er befürchtete, dass die Schlitten nicht mehr durchkämen.

Auf der Briefvorderseite notierte er "Sollte bis Montag Nachmittag kein Frankenberger Bothe nach Possenheim kommen, so wird die k. Postexpedition dortselbst ersucht diesen Brief sogleich p. Expessen zu befördern".

Am Montag Morgen den 17.3.1845 gab er seinen Brief auf, der Possenheim am Nachmittag erreichte. Der Expeditor schickte daraufhin jedoch keinen Expreßboten mehr nach Schloß Frankenberg (Entfernung etwa 9 km), sondern wartete den darauf folgenden Tag ab. Dem Eingangsvermerk "Erhalten am 18. Abends 9 Uhr" nach, ist darauf zu schliessen, dass der Frankenberger Bote den Brief am 18. beförderte.

Gruss
1870771
Dateianhang:

 von Poellnitz.jpg (171.22 KByte | 8 mal heruntergeladen | 1.34 MByte Traffic)

16.01.11, 20:03:03

bayern klassisch

(Gast)

Lieber 1870/71,

ein außergewöhnlicher Brief, den ich auch genommen hätte. zwinkern

Das Expressbotenwesen war in Bayern noch nicht geregelt - im Prinzip muss in dieser Zeit jeder Brief individuell beurteilt werden.

Ein durch konzessioniterten Boten verhinderter Postexpressbrief hat aber sicher nicht jeder.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
16.01.11, 20:12:55

fiera

(Gast)

Hallo 1870/71

Klasse Brief, danke fürs Zeigen.

Besten Gruß
16.01.11, 20:19:29

bayern-kreuzer

(Mitglied)

Lieber 1870/71

vielen Dank für das Zeigen deines sehr interessanten Briefes.

Auch wenn mein Brief in diesen Thread "KEIN Expressbrief" nicht richtig hineingehört, möchte ich ihn aber trotzdem zeigen, weil er zu dem von Dir gezeigten Brief ganz gut passt.

Der Brief lief 1834 als Portobrief (über 1/2 Loth bis 1 Loth) von München nach Weisendorf bei Emskirchen. Geschrieben wurde er von Herrn Guttenberg. G. vermerkte unten links auf dem Brief
"über Nürnberg und Emskirchen; von Emskirchen sogleich per Express nach Weisendorf zu besorgen"

Obwohl es kein Chargébrief ist, müsste es sich doch um einen Expressbiref handeln. Aber die Einschreibung war zu dieser Zeit für Expressbriefe ja auch nicht vorgeschrieben.

Einen Vermerk über den gezahlten Botenlohn für den Expressboten enthält der Brief leider nicht. (Ich meine, bayern klassisch hätte einen ähnlichen Brief,bei dem auch der Botenlohn vermerkt ist.)

Zum Schluss schreibt von Guttenberg: "Lieber Raab, ich hatte nie gehofft so glücklich zu werden - Wie schön hat Gott alles gefügt - er wird auch ferner sorgen - Ich grüße Ihre Frau und küsse die Kinder, Ihr immer dankbarer Guttenberg - Schicken Sie mir keinen Spargel mehr, die kommen, wohl wegen der Hitze, verdorben an.."

Viele Grüße
bayern-kreuzer
Dateianhang (verkleinert):

 Wi 8a - München Expressbrief.jpg (352.04 KByte | 12 mal heruntergeladen | 4.13 MByte Traffic)

17.01.11, 13:36:42

bayern klassisch

(Gast)

Hallo bayern-kreuzer,

Zitat:
Einen Vermerk über den gezahlten Botenlohn für den Expressboten enthält der Brief leider nicht. (Ich meine, bayern klassisch hätte einen ähnlichen Brief,bei dem auch der Botenlohn vermerkt ist.)


Fürwahr, er hat!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
17.01.11, 14:37:33

1870/71

(Mitglied)

Lieber bayern klassisch,

dann zeig uns doch mal Dein Pendant!

Gruss
1870/71
17.01.11, 16:24:30

bayern klassisch

(Gast)

... damit das Gequängel endlich aufhört, hier die Seite mit den beiden Expressbriefen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

17.01.11, 16:59:38
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