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(Administrator)

Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen in diesem neuen Thema.

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
20.02.11, 18:44:33

carolinus

(Mitglied)

Hallo,

hier ein Portobrief von Lübeck nach Bordeaux. Der Empfänger hatte 15(?) Decimes zu zahlen. Der Brief zeigt einen Stempel des Thurn- und Taxisschen Postamts (Feuser 2117-32) vom 24. AUG 1846. Vorderseitig noch ein Grenzübergangsstempel Valenciennes, siegelseitig ein Ankunftstempel Bordeaux, wo der Brief am 31. 08. eintraf.

Gruß carolinus





Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
20.02.11, 18:45:33

bayern klassisch

(Gast)

Lieber carolinus,

15 Decimes ist richtig, also war es ein einfacher Brief.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
20.02.11, 20:12:40

carolinus

(Mitglied)

Lieber bayern klassisch,

vielen Dank für die Bestätigung. Neben der Thurn und Taxisschen Expedition gab es in Lübeck auch noch ein dänisches Postamt. Thurn und Taxis regelte sein Postwesen im weiteren Verlauf nach einem am 22.11.1851 geschlossenen Vertrag ab 01.01.1852.

Darin wurde auch festgelegt, für welche Staaten Lübeck und für welche Th & T zuständig sind. Frankreich gehörte zu den von Taxis versorgten Staaten.

Für diese Rechte zahlte die Thurn und Taxissche Postverwaltung an Lübeck jährlich 500 Th. preuß. Courant.

Vielleicht kann jemand Hinweise geben auf die Zeit vorher. Erwähnt wird der Vertrag aus 1819.

Viele Grüße,
carolinus

Hier Auszüge aus dem Vertrag von 1851



Quelle: Krötzsch, Handbuch der Postfreimarkenkunde IX - 1895

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
21.02.11, 12:39:17

Michael D

(Mitglied)

Zitat von carolinus:
...
Darin wurde auch festgelegt, für welche Staaten Lübeck und für welche Th & T zuständig sind. Frankreich gehörte zu den von Taxis versorgten Staaten.
...


Hallo carolinus,

hier muß man noch etwas differenzieren:
Briefe aus Russland nach Frankreich liefen über die preußische Post. Diese hatte ebenfalls ein Büro in Lübeck.

Viele Grüße
Michael
21.02.11, 13:21:35

carolinus

(Mitglied)

Hallo Michael,

danke für die Information.

Schön wäre es, wenn jemand einen solchen Brief zeigen könnte.

Viele Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
21.02.11, 18:21:59

Michael D

(Mitglied)

Hallo carolinus,

da kann ich helfen.
Anbei ein Brief aus dem Jahre 1857 von St. Petersburg nach Reims. Es handelte sich um die erste Fahrt des Dampfers Trave auf der Strecke Petersburg (Kronstadt) - Lübeck nach der Winterpause. Von Lübeck ging es mit der preußischen Post über die Bahnlinie Hamburg-Berlin nach Aachen und weiter über Valenciennes nach Paris. Die Laufzeit betrug 7 Tage.

Viele Grüße
Michael
Dateianhang (verkleinert):

 Petersburg Reims 1857.jpg (101.78 KByte | 11 mal heruntergeladen | 1.09 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Petersburg Reims 1857 rs.jpg (100.77 KByte | 8 mal heruntergeladen | 806.19 KByte Traffic)

21.02.11, 21:49:14

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

ein Brief vom 1. Mai 1835 von Lübeck nach Montpellier zeigt vier Stempel und einen Taxvermerk in Tinte.



Dazu zitiere ich aus dem "van der Linden" (abgeschrieben aus einem Buch! Kein Copy-and-Paste!) und das Buch kann bei mir bestellt werden aus einer Postverordnung vom 2. 4. 1829:

Paris, Direction des Postes ; «Timbre servant à indiquer sur les lettres non affranchies venant de l'étranger, le prix de remboursement à percevoir pour son compte: Il arrive trop souvent .../... que les lettres non affranchies, venant des Offices étrangers, sont frappées d'un timbre de rayon ... peu lisible ou des lettres qui ne portent point de timbre de cette nature ... Pour obvier à cet inconvénient, l'Administration vient de charger chaque bureau frontière d'échange de marquer les lettres bien ou mal timbrées qu'il transmet en passe d'un chiffre (depuis 1 à 13 inclusivement) .../... lequel sera apposé à l'angle gauche supérieur de chaque lettre, et indiquera le prix, en décimes, à percevoir par chaque lettre simple, pour prix de remboursement dû à l'office étranger, sus la faxe francaise du point frontière d'entrée au lieu de distribution. Chacun de ces chiffres désignera donc autant de décimes et répondra à une quantité equivalente, soit de kreutzers soit de groschens, soit de même décimes, suivant le pays d'où la lettre sera originaire ...» . La progression se fit par majoration des deux taxes : p.e. TTR4 par Forbach ä Macon : simple : 9 + 7 (interne) = 16, pesant 7 1/2 grammes : 1 1/2 port = 24 décimes.

Der Text ist einfach und lässt sich auch mit Programmen übersetzen. Der Text bezieht sich auf die unterstrichene 9. Der T.T.R.4 wird auch erwähnt.

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21.02.11, 23:39:05

carolinus

(Mitglied)

Hallo Michael,

ein sehr schöner Brief, Danke fürs Zeigen. Als Taxierung lese ich vorderseitig 11 Decimes Porto, was mir vergleichsweise sehr günstig erscheint. Was bedeutet die siegelseitige 3 (Sgr.?)? Ist das vielleicht der Anteil für Russland oder für Preußen?

Hallo Jürgen,

der gezeigte Portobrief kostete dem Empfänger wohl 19 Decimes. Der Lübecker Taxisstempel ist Feuser 2117-28. Hier einmal die drei verschiedenen Lübecker TT-Stempel:



Quelle: Feuser/Münzberg – Deutsche Vorphilatelie

Viele Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
22.02.11, 08:00:15

Postgeschichte

(Mitglied)

Hallo @ carolinus + Jürgen,
die Taxziffer auf Jügens Brief ist eine 14. Die französiche 9 sieht so aus wie unsere.

Viele Grüße
Postgeschichte
22.02.11, 09:27:59
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