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Michael D

(Mitglied)

Zitat von carolinus:
...
Als Taxierung lese ich vorderseitig 11 Decimes Porto, was mir vergleichsweise sehr günstig erscheint. Was bedeutet die siegelseitige 3 (Sgr.?)? Ist das vielleicht der Anteil für Russland oder für Preußen?
...


Hallo carolinus,

rückseitig ist dir russische Forderung von 3 Sgr. notiert.
Preußen bekam ebenfalls 3 Sgr.
Zusammen mit dem französischen Inlandsporto von 3 Dec. entsteht die Gesamttaxe für den einfach schweren Brief (bis 7,5 Gr.) von 11 Dec.

Viele Grüße
Michael
22.02.11, 18:07:40

carolinus

(Mitglied)

Hallo zusammen,

zwei Briefe der Taxisschen Postexpedition in Lübeck zeige ich heute. Der erste aus 1853 ging nach Gera, Residenzstadt des Fürstentums Reuß jüngerer Linie. Der Stempel ist Feuser 2117.32.

Von den Hansestädten in taxische Gebiete galt die Postvereinstaxe. Da der Brief unfrankiert war und die Entfernung über 20 Meilen betrug, musste der Empfänger 4 Sgr. bezahlen.



Dieser Portobrief aus 1843 mit dem Stempel Feuser 2117.27 ging nach Basel.






Der Brief enthält vier Satin-Stoffproben. Der Empfänger durfte 34 Rappen bezahlen. Vielleicht kann jemand diesen Betrag erläutern?

Viele Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
18.03.11, 20:15:44

bayern klassisch

(Gast)

geändert von: bayern klassisch - 18.03.11, 21:37:02

Lieber carolinus,

ein herrlicher Brief, um den man dich nur beneiden kann. freuen

TT erhielt von Basel (nicht der Schweiz!) 32 Kreuzer bis zur CH - Grenze. Darin waren auch Transitkosten für norddeutsche und das badische Postgebiet enthalten (geschlossener Transit).

Als einfacher Brief kamen für Basel 2 weitere Kreuzer dazu, so dass der Empfänger 34 Schweizer Kreuzer zahlen durfte. Eine Abrechnung der Auslandsbriefe auf Rappen und Centimes - Basis erfolgte erst mit Gründung der Bundespost in der Schweiz.

Briefe mit Stoffproben sind selten - i. d. R. wurden sie den Briefen entnommen und später, wenn die Ware kam, vernichtet. Ich finde es prima, dass sich heute noch solch historische Stoffe erhalten haben.

Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
18.03.11, 21:36:01

kibitz

(Mitglied)

Zitat von Postgeschichte:
Hallo @ carolinus + Jürgen,
die Taxziffer auf Jügens Brief ist eine 14. Die französiche 9 sieht so aus wie unsere.

Viele Grüße
Postgeschichte


Hallo Postgeschichte,

eine 4 wurde von "oben" geschrieben,
es ist eine 9.

Beste Grüße

kibitz
18.03.11, 22:19:57

carolinus

(Mitglied)

Lieber bayern klassisch,

danke für die Informationen zu Währung und Taxierung.

Hier noch ein späterer Brief der Taxisschen Postexpedition nach Bordeaux. Der am 4. Januar 1860 aufgegebene Brief zeigt vorderseitig neben dem Aufgabestempel einen blauen Grenzübergangsstempel Valenciennes und einen Taxstempel „6“, siegelseitig Durchgangsstempel von Hamburg TH&T, Paris, einen Zugstempel? Paris-Bordeaux, sowie einen Ankunftstempel Bordeaux, wo er am 7. Januar eintraf. Ich wette, heute dauert der Transport länger. Vielleicht kann jemand den Stempel unten links noch erklären?

Liebe Grüße,
carolinus



Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
19.03.11, 09:40:52

bayern klassisch

(Gast)

Lieber carolinus,

mit deiner Vermutung nach der Bahnpost Paris - Bordeaux hast du natürlich Recht. Das ging sehr schnell in Frankreich, dafür waren die Gebühren hoch.

Meinst du mit dem Stempel den Abklatsch des frontseitigen 6 Decimes - Stempel, der hinten auftrug? Da lagen mehrere Briefe übereinander, daher die spiegelverkehrte 6 auf der Siegelseite.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
19.03.11, 09:52:01

carolinus

(Mitglied)

Lieber bayern klassisch,

danke, natürlich, es ist ein Abklatsch. freuen

Liebe Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
19.03.11, 09:58:10

Posthörnchen

(Mitglied)

Hallo zusammen

Auch ich will hier einen Brief der Taxisschen Postexpedition in Lübeck zeigen. Es handelt sich wohl um einen einfachen Portobrief aus Lübeck nach Tonnere vom 26. Sept 1839 (15 Decimes). Neben dem Stempel des Thurn- und Taxisschen Postamts (Feuser 2117-32) zeigt sich außerdem der von Jürgen erwähnte T.T.R.4 sowie ein Grenzübergangsstempel aus Givet. Rückseitig befindet sich ein Ankuftsstempel vom 3. Oktober, sodass der Brief 8 Tage unterwegs war.




Ursprünglich scheint der Brief jedoch aus St.Petersburg zu stammen.
Das zeigt der Inhalt des Briefes (datiert 21.Juli 1839 ???). Jetzt ist nur die Frage wie der Brief von Russland nach Lübeck gekommen ist. Hatte der Brief ursprünglich eine Hülle, bzw war er mit mehreren Briefen zusammen nach Lübeck gekommen, dort entpackt und weiter befördert worden? Wie kam er nach Lübeck, per Schiff oder per Landweg?



Ein Beleg für die Weiterversendung ist meines Erachtens eine mir unbekannte Unterschrift auf der Rückseite einer Seite. Neben der Unterschrift steht außerdem der Absender, Absendedatum und Ort. Die Handschrift ist eindeutig eine andere.

Würde mich über eine Diskussion oder sogar Antworten sehr freuen

Gruß posthörnchen

31.03.11, 16:02:11

Michael D

(Mitglied)

Hallo posthörnchen,

ein schöner Beleg!
Dein Brief wurde aus Petersburg per Schiff nach Lübeck forwarded - ob einem anderen Biref beigepackt oder evtl. mit einer Warensendung läßt sich, wenn überhaupt, evtl. dem Briefinhalt entnehmen.
Das Forwarding speziell auf dieser Linie Petersburg-Lübeck ist immer wieder zu belegen. So sparte man immerhin das preußische Transitporto (teilweise, da der Taxisanteil dafür hinzukam).

Das Petersburger Datum ist im julianischen Datumsformat angegeben, es entspricht unserem 2. August.

Viele Grüße
Michael
31.03.11, 18:29:40

Posthörnchen

(Mitglied)

Hallo Michael

Danke für deine vielen Antworten! Leider lässt sich aus dem Inhalt diesbezüglich nichts entnehmen, allerdings hätte ich jetzt noch gerne gewusst wie viel Geld gespart wurde freuen
Was mich außerdem leicht stutzig macht ist die sehr lange Zeitspanne zwischen Schreiben des Briefs in Petersburg und Absenden des Briefs in Lübeck. Im Philaforum hattest du selbst einen Brief vom 16. August 1833 gezeigt der nicht einmal eine Woche für diese Strecke benötigt hat(hab ich eben erst entdeckt).
Man müsste einmal versuchen herauszubekommen mit welchem Schiff der Brief zuvor aus Russland gekommen ist, das dürfte aber schwerlich gelingen.

Nochmal Danke für deine Hilfe

Gruß posthörnchen

01.04.11, 08:02:51
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