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Hallo liebe Teilnehmer,

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Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
19.03.11, 09:19:05

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 19.03.11, 10:30:09

Als sich die Philatelie noch auf das Sammeln von Briefmarken und Ganzsachen konzentrierte und die Postgeschichte nicht im Vordergrund stand, hatten auch Essays und Probedrucke eine größere Bedeutung als heutzutage.

Das rief natürlich auch die Fälscher auf den Plan.

Ein Produkt ihrer Bemühungen ist das nachfolgend gezeigte "Essay" des Wertstempels der 10 Ngr. Ganzsache. Es existiert in zahlreichen Farben und war sogar in einer Ausgabe des Grobe Altdeutschland Spezialkataloges angeführt.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie man denn überhaupt beurteilen kann und muß, ob irgend ein Druckerzeugnis wirklich als "Essay" der Postverwaltung vorgelegen hat oder seine Existenz lediglich der Phantasie seines Erzeugers verdankt.

Sicherheit bieten lediglich die Postakten. Da die in Sammlerhand geratenen Stücke aber gerade diesen entnommen worden sind und meist auf den Originalblättern geklebt hatten, sind diese Beweisstücke nahezu immer vernichtet worden.

Man muß sich folglich auf die (gedruckten) Berichte der Philatelisten verlassen, die diese Akten noch selbst in Händen hielten. Gibt es derartige "Sekundärdokumente" nicht, ist immer Skepsis angebracht.

Auf diese Weise ist auch die Einstufung des gezeigten Wertstempelkartons vorgenommen worden. Weder in den sächsischen Postakten, noch in denen der preußischen Staatsdruckerei wurde ein Hinweis auf die Existenz solcher Essays (oder Farbproben, als die sie teilweise bezeichnet wurden) gefunden. Es gibt nach wie vor Sammler, die an die Originalität dieser Stücke glauben. Ich gehöre nicht dazu.

Altsax

Dateianhang (verkleinert):

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19.03.11, 09:20:05

admin_j

(Mitglied)

Hallo Altsax,

ich kann nicht beurteilen, ob das Stück einmal als Essay eingereicht wurde, ich kann aber sagen, die Qualität die damals möglich war, sieht sehr viel besser aus. Werfen wir nur einen Blick auf die Buchstaben unten. Zwei völlig verschiedene "N", nicht einmal die Abstände der Buchstaben zueinander ergeben ein harmonisches Bild.

So einen Schrott hätte niemand als Essay abgeliefert. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Stück echt ist, tendiert alleine aufgrund der Qualität der Ausführung gegen Null.

Ich habe das Bild einmal verkleinert und gerade gedreht. Man achte auf die Schrift "SACHSEN" und "ZEHN NEUGROSCHEN".

Wer glaubt, dass nach Stand der Technik damals, solche krummen und schiefen Zeichen auf einem echten Essay zu finden wären, sollte sich ein anderes Hobby suchen.

Glaubt jemand, man hätte die beiden "10" nicht gerade eingravieren können? Der Fälscher hat sich gar nicht die Mühe gemacht, weil er nicht damit gerechnet haben dürfte, dass man das für echt halten könnte. Ganz unten die Schrift in echt. Mit Absicht klein gehalten. Das reicht nämlich schon aus.
Dateianhang:

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Dateianhang:

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19.03.11, 13:43:04

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 13.10.14, 22:48:18

Hallo zusammen,

in jüngerer Zeit sind Sammlungen über Aukltionen verkauft worden, in denen derartige "Essays" enthalten waren. Möglicherweise kommen sie bei deren Vereinzelung auf den Markt.

Beste Grüße

Altsax
13.10.14, 22:46:24

Altsax

(Mitglied)

Zitat von Altsax:
in jüngerer Zeit sind Sammlungen über Aukltionen verkauft worden, in denen derartige "Essays" enthalten waren. Möglicherweise kommen sie bei deren Vereinzelung auf den Markt.


Bei der letzten Köhler-Auktion erzielte ein rotes Exemplar 150 €.

Entgegen sonstiger Gewohnheiten dieses Auktionshauses wurde das Los trotz rechtzeitigen Fälschungshinweises anscheinend nicht zurückgezogen (es ist schwer vorstellbar, aber möglich, daß es trotz entsprechender Ansage als Fälschung 150 € erzielt hat).

Anscheinend hat die Provenienz "Sammlung Knapp" das Stück geadelt.
26.03.18, 19:50:34

MACKAS

(Mitglied)

geändert von: MACKAS - 26.03.18, 20:11:40

@ Altsax ...zumindest stand in der Beschreibung : "..die Herkunft des Stückes ist ungeklärt".

Man hätte es aber vlt. besser einfach zurückziehen sollen.

Da aber selbst das handgemalte Deckblatt der Sammlung versteigert wurde (Bei der Braunschweig-Sammlung), sehen wir mal mal einfach als weiteren "Kunstdruck". freuen

Gruss Marcus
26.03.18, 20:07:56

Altsax

(Mitglied)

Zitat von MACKAS:
...zumindest stand in der Beschreibung : "..die Herkunft des Stückes ist ungeklärt".


Das war die vollständige Losbeschreibung:

"1858, Wertstempel Johann 10 Neugroschen in ziegelrot auf kleinem Vorlagekarton, möglicherweise Probedruck der Preußischen Staatsdruckerei vom Dezember 1858. Die Farbe wurde wegen Verwechslungsgefahr mit dem Wert zu 1 Neugroschen verworfen und in grün festgelegt; nach kleiner Korrektur des Urstempels und Genehmigung des sächsischen Finanzministeriums lieferte die preußische Staatsdruckerei am 5.2.1859 den endgültigen Probedruck in Grün; die Herkunft dieses Stückes ist ungeklärt"

26.03.18, 20:16:34

MACKAS

(Mitglied)

Ja genau, so war es wohl.
Hatte eben den Wortlaut nur noch so ungefähr im Gedächtnis.

Aber ich hatte auch schon während der Auktion was im Hinterkopf, dass Du mal auf solche "orangen Drucke" hingewiesen hattest.

Allerdings war es für mich belanglos, da ich mich für keine Sachsenessays o.ä. interessiere.

Gruss Marcus
26.03.18, 20:21:19
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