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Hallo liebe Teilnehmer,

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07.06.11, 14:37:03

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 07.06.11, 15:02:30

Mit Wirkung auch für die übrigen Postvereinsmitglieder schlossen Baden, Bayern, Österreich und Württemberg im Jahre 1852 Postverträge. Theoretisch hätten folglich die Vereinsmitglieder Korrespondenz über jeden dieser Staaten in die Schweiz spedieren können. Die scheizer. Taxe war jeweils abhängig davon, welche Entfernung der Bestimmungsort zum Grenztaxpunkt hatte. Es konnten sich folglich je nach Leitweg beim selben Bestimmungsort unterschiedliche schweiz. Taxen ergeben

Sachsen beschränkte diese Möglichkeiten in einer Postverordnung auf die Leitwege Baden (Basel) und Bayern (Lindau), wobei für jeden schweiz. Postort sogar der Leitweg vorgegeben war. Abweichungen kamen jedoch vor, wobei es sich überwiegend um Bestimmungsorte in der Nordwestschweiz handelte, deren Leitweg über Bayern zwar teurer, aber für grenznahe sächsische Orte auch schneller war.

Erstmalig begegnet ist mir mit dem nachfolgend gezeigten Beleg ein solcher mit Bestimmungsort in der Nordostschweiz, der über Baden gekeitet worden ist. Der schweiz. Frankaturanteil hätte bei der üblichen Leitung über Basel 2 Ngr. (6 Kr.) betragen müssen. Verklebt war aber nur 1 Ngr., was über Lindau korrekt gewesen wäre.

Leider kann ich den in Bezug auf den Leitweg wahrscheinlich Aufschluß gebenden schweiz. Eingangsstempel nicht entziffern. Denkbar sind drei Varianten:

a) Spedition über Basel - Zürich, Taxdifferenz blieb unbemerkt
b) Spedition über Bruchsal bzw. Karlsruhe - Stuttgart - Ulm - Friedrichshafen - Romanshorn
c) Spedition über Stuttgart - Augsburg - Lindau

Kann jemand helfen?

Altsax
Dateianhang (verkleinert):

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Dateianhang (verkleinert):

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 Dresden - Arbon, 27.11.1867, rs, ausschn.jpg (141.25 KByte | 12 mal heruntergeladen | 1.66 MByte Traffic)

07.06.11, 14:38:03

bayern klassisch

(Gast)

Lieber Altsax,

ich werde morgen meine badische Bahnpostliteratur wälzen müssen, um hinter sein Geheimnis zu kommen.

Der Laufweg über Lindau scheidet aus - ein badischer Bahnpoststempel käme dabei nicht auf den Brief.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
07.06.11, 17:20:26

Altsax

(Mitglied)

Zitat von bayern klassisch:
Der Laufweg über Lindau scheidet aus - ein badischer Bahnpoststempel käme dabei nicht auf den Brief.


Lieber bk,

so sicher bin ich mir in diesem Punkte nicht. Sofern die Badener die Unterfrankatur überhaupt bemerkt und darauf reagiert haben, dürfte der Brief in Bruchsal oder Karlsruhe Richtung Stuttgart spediert worden sein. Ob er dann über Ulm - Friedrichshafen oder Augsburg - Lindau lief, hing vermutlich von der günstigeren Zug (+ Schiffs-)Verbindung ab. Möglich war sicherlich das eine wie das andere.

Liebe Grüße

Altsax
07.06.11, 17:36:21

bayern klassisch

(Gast)

Lieber Altsax,

ich habe noch nie einen Brief von Preußen oder Sachsen gesehen, der einen badischen Stempel trug, aber über Lindau ausgetauscht worden wäre.

Um sicher zu sein, werde ich aber morgen die Literatur wälzen und den Bahnpoststempel entschlüsseln, dann wissen wir beide mehr.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
07.06.11, 19:20:20

bayern klassisch

(Gast)

Lieber Altsax,

die Nuss ist geknackt.

Der Brief lief mit dem Zug Nr. 9 am 28.6.1867 von Karlsruhe über Offenburg nach Basel (7.00 Uhr Abfahrt in Karlsruhe, 9.24 Uhr Abfahrt in Offenburg, Ankunft in Basel um 13.38). Daher auch die schweizerischen Stempel vom selben Tag, weil es noch recht früh war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

(Literatur: Bundesarbeitsgemeinschaft Bahnpost e. V. im BDPh e. V. - Schriftenreihe Bahnpost, Heft 4 aus 2007 "Bahnpostwesen in Baden", S. 57 oben).
08.06.11, 16:14:09

Altsax

(Mitglied)

Lieber bk,

vielen Dank für Deine Bemühungen. Ich habe versucht, Deine Schlußfolgerungen an Hand der Bahnpost-Broschüre nachzuvollziehen, bin aber daran gescheitert. Die Zugnummer im Bahnpoststempel läßt sich m.E. auch als "19" lesen. Das paßte wegen des Abgangsortes Heidelberg auch besser. Ob der Brief allerdings bis Basel auf dieser Strecke befördert worden ist, läßt sich nach meiner Überzeugung nur an Hand des unleserlichen Stempels zwischen den beiden Bahnpostabschlägen verifizieren oder widerlegen. Ich fürchte, daß wir ohne dessen Identifizierung nicht weiterkommen.

Liebe Grüße

Altsax
08.06.11, 16:46:48

philetalia

(Mitglied)

Hallo zusammen,

ich habe einmal in meinem alten Andres/Emmenegger nach Schweizer Stempeln in der Gruppe 115 (Einkreis-Stempel mit Angabe der Tageszeit mit Stundenzahl und Anfangsbuchstabe, Ortsname in Elzvir-Schrift) gesucht, die passen könnten, wobei ich nach Orten mit "...ETO.." oder "...FTO.." oder ähnlichen Buchstabenkombinationen gesucht habe, war aber erfolglos.

Dann habe ich mir überlegt, dass der besagte Ort (a) ein größerer sein müsste, wenn er über ein Postamt verfügen sollte, dass um 10 Uhr abends noch in Betrieb war (ich lese unter dem Datum "10 A" und denke, das müsste "10 Uhr abends" heissen), (b) ein ganzes Stück von Basel entfernt sein dürfte, da der Zug dort ja bereits um 13:38 angekommmen sein sollte, (c) aber auf dem Weg von Basel nach Arbon liegen müsste, da der Brief dort dann ja erst am nächsten Tag eintraf und (d) evtl. 6 Buchstaben aufweisen könnte, wenn man von den vorhandenen Fragmenten und der stempelfreien Zone zwischen der ansonsten klar abgeschlagenen "67" und der Kreislinie ausgeht.

Ein Blick auf die Landkarte hat mir dann gezeigt, dass Zürich auf halbem Weg zwischen Basel und Arbon liegt! Damit könnte der Stempel von Zürich sein (vermutlich lfd. Nr. 5046 o. 5047 nach Andres/Emmenegger). Das "Z" könnte andeutungsweise links oberhalb von "NOV" sein, vom "Ü" ist wohl nur ein Teil des rechten Aufstrichs zu sehen, vom "R" fehlt der rechte Teil des Bauchs und der rechte Abstrich, vom "I" ist nur der obere Teil mit den Serifen zu sehen, das "C" wird durch etwas überlagert, was es wie ein unrundes "O" aussehen lässt und das "H" wird auch durch etwas überlagert. Unten im Stempel kann man dann noch den rechten Teil des Schweizerkreuzes schemenhaft erkennen.

Wieder einmal viel Spekulation von meiner Seite, aber vielleicht hilft es ja weiter.

Herzliche Grüße
Bernhard
09.06.11, 15:59:06

rostigeschiene

(Mitglied)

geändert von: rostigeschiene - 09.06.11, 16:26:56

Ich habe einmal etwas mit dem Stempel gespielt. Vielleicht hilft es.

Werner

Edit: das Bild war zu groß.
Dateianhang:

 Dresden-Arbon27.11.1867rsausschn[1].jpg (51.11 KByte | 8 mal heruntergeladen | 408.86 KByte Traffic)

09.06.11, 16:23:24

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 10.06.11, 10:56:00

Zitat von philetalia:
Damit könnte der Stempel von Zürich sein (vermutlich lfd. Nr. 5046 o. 5047 nach Andres/Emmenegger).


Hallo Bernhard,

wenn der Brief tatsächlich über Basel gelaufen ist (was ich wegen der dann unbemerkt gebliebenen Unterfrankatur für zweifelhaft halte), wäre der Kartierungsstempel von Zürich wahrscheinlich. Der nachfolgend gezeigte Brief ist so gelaufen und enthält einen Zürcher Stempel. Soweit ich das erkennen kann, stammen die beiden Abschläge aber nicht vom selben Gerät. Vielleicht kann das jemand prüfen, der das Übereinanderlegen am Rechner beherrscht.

Liebe Grüße

Altsax
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 Dresden - Chur, 9.7.1867.jpg (327.98 KByte | 3 mal heruntergeladen | 983.94 KByte Traffic)

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10.06.11, 10:49:36
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