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(Administrator)

Hallo liebe Teilnehmer,

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10.08.11, 14:47:33

carolinus

(Mitglied)

Hallo zusammen,

einen zunächst unscheinbaren aber doch recht interessanten Brief möchte ich heute zeigen.




Der Postvereinsbrief mit vollständigem Inhalt aus 1861 lief ins hannoversche Bentheim, heute Bad Bentheim. Hätte der Absender den Brief mit einer Marke frankiert, hätten für die Strecke über 20 Meilen 3 Sgr. gereicht. Der Empfänger musste nun aber für den unfrankierten Brief 4 Sgr. bezahlen.

Die rechtliche Grundlage findet sich in der Gesetz- und Verordnungssammlung No. 44 vom 30.12.1860.

Art.21.
Unfrankirte und ungenügend frankirte Briefe.

Unfrankirte Briefe sollen zwar abgesendet werden, unterliegen jedoch einem Zuschlage von 1 Silbergroschen oder 5 Neukreuzern Oesterr. Währ. oder 3 Kreuzern Südd. Währ. für jeden einfachen Portosatz.

Viele Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
10.08.11, 14:48:33

bayern klassisch

(Gast)

Lieber carolinus,

in den vielen Jahren, in denen ich den Poststücken des Postvereins gesteigerte Aufmerksamkeit widme, sind mir nicht viele Portobriefe von und nach Braunschweig unter die Finger gekommen, weswegen ich annehme, dass sie per se schon selten sind.

Dieser hier ist hübsch und mit der braunschweigischen und hannöverschen Taxe von 4 Sgr. (war nur eine Wiederholung, ergab also keine 8 Sgr.) eine kleine Zierde.

Vom 2. größten Postgebiet Altdeutschland, Bayern, ist bis heute 1 (EIN) Portobrief nach Braunschweig bekannt geworden; häufig ist da etwas anderes. lachen

Liebe Grüsse von bayern klassisch
10.08.11, 16:10:48

Postgeschichte

(Mitglied)

Hallo,
nachstehend ein Reco-Portobrief in den Postverein - Gesamttaxe 6 Sgr. Die Taxe entfällt auf 3 Sgr. für die Entfernung, 2 Sgr. Reco-Gebühr und 1 Sgr. Zuschlagsporto für unfrankirte Sendungen
Viele Grüße
Dateianhang:

 recounfrankiert.jpg (93.98 KByte | 11 mal heruntergeladen | 1.01 MByte Traffic)

10.08.11, 18:09:00

carolinus

(Mitglied)

Hallo zusammen,

heute zeige ich einen Portobrief von Preußen nach Braunschweig vom 16. Dezember 1862.



Ein einfacher Brief zwischen 10 und 20 Meilen im Postverein kostete 2 Silbergroschen, allerdings nur, wenn er frankiert worden wäre. Unfrankierte oder auch unzureichend frankierte Briefe unterlagen einem Zuschlag von 1 Groschen für jeden einfachen Portosatz. Somit wurden 3 Groschen Porto notiert.

Siegelseitig ist dokumentiert, dass der Empfänger am 17.12. zu den 3 Groschen Porto auch das obl. Bestellgeld von 3 Pfennig zu zahlen hatte. – Zwei Wochen später wurde das Bestellgeld in Braunschweig übrigens aufgehoben.



Viele Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
22.09.12, 10:04:24

carolinus

(Mitglied)

Hallo zusammen,

einen Portobrief von Braunschweig nach Württemberg vom 5. Februar 1865 kann ich heute zeigen.

Im Francofall waren im Postverein 3 Silbergroschen/9 Kreuzer für die Entfernung über 20 Meilen zu zahlen. Unfrankiert erfolgte ein Zuschlag von 1 Sgr./3 Kreuzer.
Der Empfänger in Alpirsbach musste beim Empfang also 12 Kreuzer entrichten.



Siegelseitig ein Zugstempel vom K.WÜRTT. FAHREND. POSTAMT und der Ankunftsstempel Alpirsbach vom 7.2.65, beides Doppelkreisstempel mit Kreis.



Viele Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
08.01.13, 14:26:43

bayern klassisch

(Gast)

Lieber carolinus,

da ich seit über 15 Jahren einen Portobrief von BS nach Bayern vergeblich suche, unterstelle ich mal, dass dieser hier eine Seltenheit ist.

Bei 462 km Wegstrecke Luftlinie verlief ein gerüttelter Teil davon über taxischen Postgebiet, so dass die interne Portoteilung wie folgt war:

12x kassierte Württemberg vom Empfänger und hatte diese komplett an Braunschweig zu vergüten. BS musste für den Transit über taxisches Postgebiet davon 7 Silberpfennige = ca. 2x an die fürstliche Cassa zu entrichten, so dass BS netto 9x verblieben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
08.01.13, 17:19:26

carolinus

(Mitglied)

Lieber bayern klassisch,

danke für deine Anmerkungen zu den Transitgebühren. Im 2. Postvereinsvertrag von 1860 finde ich:

Art. 15 - Transitgebühr. Zur Regulierung des Bezuges der Transitgebühren treten, insofern zwischen den betheiligten Postverwaltungen nicht besondere Vereinbarungen getroffen sind oder künftig getroffen werden, folgende Bestimmungen ein:
a) die Transitgebühr wird sowohl bei der in geschlossenen Packeten als stückweise transitirenden Correspondenz mit 1/3 Silberpf. pro Meile bis zu einem Maximum von 7 Pf. oder dem entsprechenden Betrag in der Landesmünze pro Loth netto bemessen.


Wenn Taxis den Maximalbetrag von 7 Pfennig an Transitgebühr erhielt, müsste die Strecke durch Taxis mehr als 21 Meilen betragen haben. Ist das soweit richtig gedacht - wie wurde diese Strecke gemessen?

Weiß man welchen Weg das Stück genommen hat? Über Kassel und Frankfurt? Auch Hannover und Baden bzw. Bayern lagen auf der Route. Die gingen leer aus?

Beste Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
08.01.13, 18:15:15

bayern klassisch

(Gast)

Lieber carolinus,

die Routen waren zu dem Zeitpunkt vereinbart worden, als man im Postverein seine Verträge abschloss. Mit dem Eintritt in den DÖPV waren also Verträge mit allen Postverwaltungen auszuhandeln, an die das eigene Territorium grenzte.

Diese Routen waren ausgemittelt und wurden - unabhängig von der tatsächlichen Beförderungsstrecke - für die Festsetzung des inneren Transitportos heran gezogen.

Meistens wurden sie im Vertrag unter der Fahrpost veröffentlicht, auch wenn es sich natürlich um Briefpostsendungen handelte, aber da in diesem Fall die Fahrpostregelungen wichtiger waren, als die der Briefpost, publizierte man es halt dort, wo es am wichtigsten erschien.

Auf Grund der besonderen Situation (territorial wie politisch) dürfte Taxis allein den Transport von braunschweigischer Post nach Württemberg übernommen haben, zumal letzteres ja bis Mitte 1851 von Taxis selbst noch postalisch komplett versorgt wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
10.01.13, 13:32:45

carolinus

(Mitglied)

Lieber bayern klassisch,

besten Dank für deine Erläuterungen. freuen

Viele Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
10.01.13, 15:07:06
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