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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen in diesem neuen Thema.

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
22.11.11, 15:15:38

Postgeschichte

(Mitglied)

Hallo zusammen,
das Thema der Postformulare ist innerhalb der Philatelie sicherlich ein Randgebiet. Auf die Gründe will ich hier nicht eingehen. Post- und Zeitungscheine sind wohl die bekanntesten Vertreter dieses Gebietes. Nicht so bekannt sind m.E. die Reisescheine.
Zu Beginn der Personenbeförderung war es vorgeschrieben die Reisenden mit Namen und ggf. Anschrift in einem Sammel-Verzeichnis anzugeben. Nachstehend ist die Vorderseite eines Personen-Zettels der Braunschweigischen Post abgebildet



Später ging man zu Einzelfahrscheinen über. Dies geschah als erstes 1760 bei der Kaiserlichen Reichspost. In Hannover, Braunschweig, etc. vollzog sich diese Änderung erst in der Franzosenzeit.



Kgr. 1862 Einzelfahrschein für eine Reise nach Rehburg

Für diese Reisescheine gibt es sogar einen Katalog. Vielleicht tauchen ja noch weitere Scheine auf, damit die Informationen des Kataloges auch visuell unterlegt werden können

Viele Grüße
Postgeschichte

Dateianhang:

 DSCN2048.JPG (108.9 KByte | 1 mal heruntergeladen | 108.9 KByte Traffic)

22.11.11, 15:16:38

Postgeschichte

(Mitglied)

Hallo zusammen,
um das Thema mal wieder nach oben zu holen nachstehend eine Quittung für eine Reise aus Celle nach Bergen aus 1846. Gesamtkosten: 4 Thaler 4 Ggr. 9 Pfg. inklusive 4 ggr. Schmiergeld freuen



Viele Grüße
Postgeschichte
28.05.14, 12:42:21

Nordseegold

(Mitglied)

geändert von: Nordseegold - 29.05.14, 18:29:49

Moin,

hier zwei Scheine aus meiner Heimatsammlung --> einmal eine Extrapostenquittung von Bremervörde nach Stade über sieben Gutegroschen und eine Extrapostenquittung für eine Fahrt von Bremervörde nach Bremerhaven über 4 Gutegroschen. Diese Formulare sind recht selten.

Grüße
Michael
Dateianhang (verkleinert):

 Extraposten-Quittung Bremervörde nach Stade.jpg (494.74 KByte | 3 mal heruntergeladen | 1.45 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Extraposten-Quittung Bremervörde nach Bremerhaven.jpg (453.46 KByte | 5 mal heruntergeladen | 2.21 MByte Traffic)


Tschüss Michael Suche immer alles von Bremervörde, Selsingen, Kuhstedt
28.05.14, 20:42:01

yellowstamp

(Mitglied)

Hallo Postgeschichte und Nordseegold,

die Ausdrücke waren anscheinend schon damals "eindeutig zweideutig":
Bagage (~ Gesindel)
Schmiergeld (~ Bestechung)

War das Chaussee-Geld dann so etwas wie Wegezoll und waren die Barrieren vergleichbar mit heutigen Mautstationen?

Vielen Dank für das Vorstellen eurer Belege!
Stellt sich nur die Frage, ob das nun Post- oder Sprachgeschichte ist zwinkern .

Viele Grüße, Gabi
(Irgendwie hat sich ausser der technischen Entwicklung nicht so viel geändert ...
... Trinkgeld gibt es auch schon seit mindestens dem Mittelalter)

yellowstamp

28.05.14, 23:14:28

Klesammler

(Mitglied)

Hallo Gabi,

die Zweideutigkeit wird von dir hineininterpretiert. Das Wort 'Bagage' für Gepäck war damals gebräuchlich und in der frühen Zeit der Eisenbahn wurde der Waggon zur Beförderung von Packstücken 'Bagagewagen' genannt (Im Kölner Karneval übrigens immer noch). 30 - 40 Jahre nach Abzug der Franzosen waren noch viele französische Ausdrücke üblich. In manchen Gegenden im Rheinland heute noch. Da ist ein Regenschirm ein Parapluie oder der Bürgersteig ein Trottoir.
Vor 175 Jahren waren Fahrzeuge noch nicht mit Lagern ausgestattet. Da liefen die Räder direkt auf der Nabe und mußten zur Reduzierung der Reibung und des Verschleißes regelmäßig geschmiert werden. Bei fremden Fahrzeugen wurde das dann mit der Position 'Schmiergeld' berechnet.

liebe Grüße

Dieter
29.05.14, 00:20:32

yellowstamp

(Mitglied)

@Postgeschichte, @Nordseegold:
Es tut mir leid, dass ich dieses wirklich interessante Thema "offtopic" belaste, meine Beiträge durfen sehr gerne ins Nirwana verschoben werden!

Hallo Klesammler(Dieter),

Deine Maßregelung akzeptiere ich NICHT und Deine Beispiele gelten nicht nur im Rheinland.
Im Nordschwarzwald z.B. gibt es eine nette Geschichte zur Entstehung des Wortes "Fisimatenten (visitez ma tente -> besuche mein Zelt)"
Hier meine "Wiki-lastigen" Verweise, so etwas wird hier im Forum als Nachweis oft und gerne verwendet:
Bagage
Schmiergeld
Trinkgeld

Nun schau ich zum "plafond" und überlege mir ernsthaft, was ich in diesem Briefmarkenforum verloren habe ...

Freundliche Grüße, Gabi
@Klesammler: betrachte dies bitte nicht als persönlichen Angriff von mir gegen Dich, es ist nur ein Angriff gegen das "althergebrachte Wissen" ...
Es macht mir keinen Spaß jede Betrachtung minutieuse belegen zu müssen. Wahrscheinlich bin ich wirklich keine "Briefmarkensammlerin".
Meine Antwort zu dieser seltsamen Uhrzeit liegt einfach nur daran, dass mir das keine Ruhe gelassen hat und ich nicht schlafen konnte mit Augen rollen

yellowstamp

29.05.14, 03:54:09

Postgeschichte

(Mitglied)

geändert von: Postgeschichte - 29.05.14, 08:58:17

Hallo Gabi,
du belastest gar nichts. Ich hatte noch gar nicht darüber nachgedacht ob der Begriff Schmiergeld bereits damals zweideutig war.
Die beiden Begriffe hast du richtig interpretiert. Auch damals
gab es Finanzierungsschwierigkeiten beim Neubau + Unterhalt des Straßennetzes.

Viele Grüße
Postgeschichte
29.05.14, 08:46:20

Postgeschichte

(Mitglied)

Hallo zusammen,
Nordseegold hat natürlich recht. Diese Formulare sind selten. Sehr selten sind komplett erhaltene Reisescheine. Die Quittungen für Extraposten und Couriere wurden mit dem Cicular Nr. 91 zum 1.1. 1835 eingeführt.



Es sind Quittungen für das gesetzliche Chaussegeld (Maut). Erhoben wurde dieses Chaussegeld jeweils an den Relaisstationen. Es gibt verschiedene Formular Typen. Die Quittung für die Reise von Bergen nach Celle ist wohl der erste Typ und wurde zum 1.1. 1835 eingeführt.

Viele Grüße
Postgeschichte
29.05.14, 10:05:49

Nordseegold

(Mitglied)

geändert von: Nordseegold - 29.05.14, 18:28:59

Moin,

die 1/2 Barrieren kommen zustande, da die Wege nicht durchgängig gepflastert / befestigt waren und somit nicht das volle Entgelt berechnet werden konnte.

@yellowstamp: wofür entschuldigst Du Dich? Es handelt sich hier um ein Forum, indem das Fragenstellen gewünscht ist.

Grüße
Michael

Tschüss Michael Suche immer alles von Bremervörde, Selsingen, Kuhstedt
29.05.14, 18:04:36
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