Betrachten wir die Nummer 8. Der Stempel sieht aus, als gäbe es mehrere Typen. Es ist jedoch immer dasselbe Gerät, dass sich im laufe der Zeit stärker abgenutzt hat. An den drei folgenden Bilder sieht man sehr schön, wie mit späteren Markenausgaben die Balken immer breiter werden. Genau genommen fing es als "Strich" an und wurde erst zum "Balken".



Diese Braunschweiger Stempeltype wird auch recht unterschiedlich benannt. Ich las gerade "Balken-Nummernstempel", Michel schreib einfach "Nummernstempel" und das ist auch zutreffend! Betrachtet man den Stempel bei gerade stehender Nummer, könnte man auch Rautenstempel sagen.

Noch zwei generelle Anmerkungen. Die Stempel haben immer 16 Balken oder Striche. Bei vielen Abschlägen sieht man jedoch nur 14 davon. Die kleinen "Eckwinkel" waren erhöhtem Druck ausgesetzt und lagen schnell tiefer als der Rest des Stempels. Nur bei sehr gerade aufgesetztem und tief eingedrücktem Stempel sind alle 16 Linien sichtbar. Es gibt also keine Typen mit nur 14 Linien.

In der Philatelistenzeitung von 1917, Nr. 6/7, Seite 49 wird angemerkt, dass es die Nummer 50 in echt nicht gibt. In den Akten hätten sich keine Hinweise gefunden und alle Abschläge davon wären unter Umständen falsch.

Hallo Carolinus,

eine tolle Abbildung. Ohne Wertung stelle ich fest, eine lose Marke wäre bei der Seltenheit wahrscheinlicher, als Beispiel gezeigt werden zu können. Der Stempelschneider hat der "5" im Bild ein neckisches Fähnchen verpasst. Wollte er etwas besonders originelles für die Nummer 50 schaffen? Der Punkt hinter der 50 ist kleiner als bei den anderen Stempeln und die Balken sehen ziemlich abgenutzt aus, obwohl der Stempel so gut wie nie verwendet worden sein soll, falls es ihn überhaupt gab. Wenn der Stempel nicht von vorneherein mitbestellt wurde, könnten die Abweichungen in den Formen natürlich in einer geänderten Mode begründet sein oder, weil ein anderer Stempelschneider am Werk war.

Ich habe mit Peter Feuser darüber gesprochen, der schätzt, dass es gut ein Dutzend loser Marken mit dem Stempel gibt. Die von dir gezeigte Ganzsache zeigt auch eine abweichende Type beim Ortstempel. Das kann natürlich dafür sprechen, dass der Brief einfach Mache ist. Andererseits kann es auch sein, dass die beiden Stempel kurze Zeit zum Beispiel im Postamt des Bahnhofs, verwendet wurden. Auf jeden Fall spricht das gegen die Bezeichnung "Notstempel" für diese Nummer 50. Wenn es ihn wirklich gab, dann wurde er nicht mit den ersten 49 Stempeln geliefert, sondern später. Weshalb nicht darüber in den Akten (Lieferschein, Rechnung dafür) zu finden ist, bleibt offen.

Vielleicht können wir ja hier noch weitere Argumente für und wieder diesen Stempel finden. Ein Argument für die Echtheit habe ich auch schon, der Stempel soll auf Nr. 11 vorliegen, die ungebraucht viel teurer ist als gestempelt. Sie soll so nicht mit einem Stempelaufschlag verkauft worden sein.

Mit dem Stempel "7" von Schnulli wollte ich doch warten, bis er selbst darauf kommt Als Überbringer von schlechten Nachrichten habe ich mich schon zu oft unbeliebt gemacht.

Ich habe auch schon darüber nachgedacht eine 51 zu machen. Da ist mir aber jemand zuvor gekommen

Wir sollten uns auf die sechziger konzentrieren

Nummernstempel 6: Börßum



Börßum hatte 1846 nur 527 Einwohner. Das Dorf bekam am 1. Mai dieses Jahres eine Bahnhofspostexpedition als die Eisenbahnstrecke Braunschweig-Wolfenbüttel bis nach Harzburg erweitert wurde.

Nummernstempel 30: Langelsheim