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06.02.12, 11:32:16

vozimmer

(Mitglied)

Hallo Zusammen,

irgendwo habe ich aufgeschnappt, dass es einen Postvereinsbeschluß zur Angleichung der Farben für gleiche Portostufen gab.

Also z.B.:

Blau = Bayern 6 Kreuzer :=: Sachsen 10 Neugroschen :=: Preussen 2 Silbergroschen

Ich suche nun die entsprechende Verordnung, möglichst aus Bayern.

Wer kann sie mir nennen, möglichst mit einem Link?

Viele Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
06.02.12, 11:33:16

xg1651

(Mitglied)

Ich habe irgendwo gelesen das diese Farbcodierungen durch die UPU für alle angeschlossenen Staaten galten und auch für das deutsche Reich übernommen wurden.
Wenn ich die Quelle finde gebe ich Dir Bescheid.
06.02.12, 13:07:11

Hugo67

(Mitglied)

geändert von: Hugo67 - 06.02.12, 20:09:54

Beitrag nach Zensur (durch den Admin) gelöscht (vom Autor)
06.02.12, 13:17:23

admin_j

(Mitglied)

Hallo Volker,

das die Farben vereinheitlicht werden sollten steht in einem Postvertrag dessen Text ich hier später zeigen werde. Für was welche Farben festgelegt wurden erklärt sich aus dem genannten Vertrag aber nicht.

Ich suche einmal danach.

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06.02.12, 15:05:32

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

aus Bungerz, großes Lexikon der Philatelie von 1923:

Durch Abmachung vieler dem Weltpostverein angehörigen Staaten wurde als Farbenschema für die meist verwendeten Marken festgesetzt:

grün für den Wert zu 5 Pfennig, 5 Centimes, 1 Cent amerikanisch, 1/2 penny, 5 Öre, 5 Heller, 2 1/2 Cent niederl. usw.; rot für den doppelten, blau für den Wert zu 20 Pfennig, 25 Heller, 25 Centimes, 12 1/2 Cent, niederländisch, 5 Cent amerikanisch. usw.

Durch die Portoerhöhung der letzten Jahre haben die Wertstufen mehrfach gewechselt, doch blieb das Prinzip des Farbenschemas durchgängig bestehen.

Großbritannien nahm auf Anregung der Londoner Centralstelle für die meisten Kolonien ein neues Farbenschema an, das zum ersten Mal bei Britisch-Nyassaland 1908 zur Anwendung gelangte, man nennt dieses für die Marken in Buchdruck angenommenen Farben kurz Nyassafarben.

Bei der Farbfestsetzung selbst handelt es sich um eine Abmachung zwischen den Staaten, die so in einem Postvereinsvertrag wohl nicht steht.

Das dürfte so ab Ende 1860 zwischen vielen Postverwaltungen vereinbart worden sein. Die UPU gab es da noch nicht. Der erste Weltpostkongress fand am 15. 9. 1874 in Bern statt. Weitere Weltpostkongresse waren danach 1878 in Paris, 1885 in Lissabon, 1891 in Wien, 1897 in Washington, 1906 in Rom, 1920 in Madrid, 1924 in Stockholm, 1929 in London, 1934 in Kairo, 1939 in Buenos Aires, 1947 in Paris, 1952 in Brüssel, 1957 in Ottawa, 1964 in Wien, 1969 in Tokio, 1974 in Lausanne, 1979 in Rio de Janeiro, 1984 in Hamburg, 1989 in Washington, 1994 in Seoul, 1999 in Peking, 2004 in Bukarest und 2008 in Genf.

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06.02.12, 15:18:35

carolinus

(Mitglied)

Mit dem neuen Postvereinsvertrag zum 1.1.1861 sollten nach und nach die Farben der Standardwerte vereinheitlicht werden. Man sollte auf diese Weise schon auf den ersten Blick erkennen, welche Sendung man vor sich hatte.
Für Drucksachen (1/3 Sgr. bzw. 1 Kr.) sollte grün,
für einfache Briefe bis 10 Meilen (1 Sgr. bzw. 3 Kr.) rot,
für Briefe über 10 bis 20 Meilen (2 Sgr. bzw. 6 Kr.) blau und über 20 Meilen (3 Sgr. bzw. 9 Kr.) braun gewählt werden.

Diese Vorgabe war von Preußen gewünscht, bei vielen Staaten aber erst 1867 vollständig umgesetzt, wobei statt grün auch schwarz gewählt wurde. Bayern wählte die grüne Farbe erst mit der Wappenausgabe von 1867.

Bereits 1850 hatte Preußen für die 1 Sgr. rot und für die 2 Sgr. blau - jeweils als Papierfarbe gewählt. 1856 wurde mit 4 Pf. die Drucksachenmarke in grün und 1857 die 3 Sgr. in braun hergestellt.

Ob der Vorschlag zur Farbwahl überhaupt irgendwo steht, in Postvereinsverträgen habe ich es nicht gefunden.

Gruß carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
06.02.12, 15:33:28

vozimmer

(Mitglied)

geändert von: vozimmer - 06.02.12, 20:07:57

ich fasse das bisherige zusammen.

1. In den Verträgen steht es nicht.
2. es war wohl Preussen, das auf gleiche Farben für die Marken zu bestimmten Portostufen gedrängt hat.
3. Ich bin nicht zu blöd zum Suchen und lesen freuen (das habe ich natürlich vor meiner Anfrage gemacht.)

VG/Volker


Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
06.02.12, 17:37:28

****i********

(vom Nutzer beendet)

geändert von: ****i******** - 06.02.12, 19:46:07

vozimer,
auch mir ist nicht bekannt, dass hiervon etwas in den Vertraegen stuende. Wohl stimmt es, dass das Ganze auf Druck Preussens bestand. Ich zitiere hier mal aus dem Ganzsachenteil meiner Sachsen-Sammlung:

"In einem Schreiben vom 15. August 1861 schlug die Preußische Staatsdruckerei der Oberpostdirektion Leipzig vor, die Wertstempel der Ganzsachenumschläge künftig rechts statt wie bisher links anbringen zu lassen. Zum einen würde dies auch in Preußen neuerdings so gehalten (mit Ausgabe der Ganzsachenserie im neuen Motiv “Staatswappen” von 1861), zum anderen wäre es—im Falle der sächsischen Ganzsachen—auch heraldisch richtiger, das nach links blickende Königsportrait in das freie Feld des Umschlags schauen zu lassen, anstatt, wie bisher, über den Rand hinaus ins Nichts. Schließlich werde das Entwerten und Stempeln der Umschläge durch die Umplatzierung des Wertstempels wesentlich erleichtert, weil so die linke Hand des Postbeamten die Briefe behandeln konnte, während die rechte Hand den Stempelschlag führte. Der preußische Vorschlag wurde von der OPD an das sächsische Finanzministerium weitergeleitet, und am 9. Januar 1862 meldete die OPD der Preußischen Staatsdruckerei dessen Einverständnis.

Im gleichen Schreiben vom 15. August 1861 machte die Preußische Staatsdruckerei auch den Vorschlag, die Farbe des 3 Neugroschen-Umschlags von gelb auf braun umzustellen. Mit dieser Initiative wollte Preußen eine Beteiligung Sachsens an der Vereinheitlichung des Farbschemas für die gebräuchlichsten Frankostufen innerhalb des Deutsch-Österreichischen Postvereins erwirken.

Das rot-blau-braune Schema war zu diesem Zeitpunkt außer in Preußen auch in Hannover und Thurn und Taxis in Gebrauch, nachdem man dort eine ähnliche Farbänderung durchgesetzt hatte. Die Oberpostdirektion Leipzig regte darauf beim Sächsischen Finanzministerium an, die 3 Neugroschen-Umschläge künftig in hellbraun, und die 5 Neugroschen-Umschläge in gelb herstellen zu lassen. Das Finanzministerium lehnte dies jedoch ab, mit der Begründung, daß man sich mit der Idee eines neuen Motivs für die sächsischen Ganzsachen trüge, und man eine Farbänderung bis zur Einführung des neuen Musters zurückstellen wolle. So blieb bei den Farben der Wertstempel im Vergleich zur Ausgabe vom 1. Juli 1859 also zunächst alles beim Alten."

Gruss,
****i********

P.S. Bzgl. Deines ersten Postings, 6 Kreuzer = 2 Neugroschen, nicht 10 Neugroschen.
06.02.12, 19:45:20

vozimmer

(Mitglied)

Hallo ****i********,

vielen Dank für den Hinweis aus dem zitierten Brief.
Hast Du dazu noch eine Quelle?

BG/Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
13.02.12, 11:44:30
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