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admin_j

(Mitglied)

Hallo liebe Helgolandfreunde und alle die es bald werden,

zum Thema Helgoland ist eine der wichtigen Fragen, wie kann ich erkennen, um welchen Druck es sich genau handelt?

Von vielen Ausgaben gibt es mehrere echte "Farben", eigentlich eben einfach Druckauflagen zu unterschiedlichen Zeiten und die gefürchteten Neudrucke, oft in zahlreichen Varianten.

Vorweg sei gesagt, am Original, die zu prüfende Briefmarke in der Hand, bekommt jeder - mit Hilfe einer Anleitung - heraus, um was es sich handelt. Oft versprochene, geheime Geheimzeichen an denen sich nun Originale und Neudrucke immer und sicher unterscheiden ließen, gibt es leider nicht.

Das macht aber nichts, denn jede Auflage unterscheidet sich in jedem Detail von den jeweils anderen Auflagen. Die Farbe ist dabei nur ein Punkt und wir betrachten die Farbe nur als zusätzliches Indiz. Die Farbe kann sich im Laufe der Zeit verändert haben, verfälscht worden sein oder auf einem Scan falsch wirken. Sie spielt zum Glück nur eine Nebenrolle.

Damit wir die vielen Auflagen auseinander halten können, brauchen wir typische Merkmale jeder Auflage und jeder Marke (Katalognummer). Am Scan kann man vieles nachvollziehen, aber ein paar korrekt zugeordnete Marken sollten wir schon besitzen. Ein Ziel ist es, nicht einfach zwischen echt oder falsch unterscheiden zu können, sondern Ausgabe und Feld sicher bestimmen zu können. Das Ergebnis wird dann einfach viel genauer sein.

Da wir zu dem Zweck hunderte von Marken vorstellen müssen, fange ich einfach mit einem Stück an, dass ich zufällig bei mir habe und das ich auf einem billigen "all in one" Gerät mit maximal 1200 DPI gescannt habe. Ich habe das Bild dann gerade gerichtet, beschnitten und geschärft und zweimal um 50% verkleinert. So entspricht der Scan in etwa 300 DPI und sieht nun doch ganz ordentlich aus.

Die Frage an Fortgeschrittene lautet: erzählt etwas zu der abgebildeten Marke. Ach ja, weil es auf die wirklichen Farben nicht ankommt, habe ich das Bild in 256 Graustufen gespeichert.








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28.09.08, 23:05:21

doktorstamp

(Neues Mitglied)

Da mit dem Stempel Typ I entwertet, ist auf Berliner ND zu schliessen. Obwohl Goldner welche Originale auch so behandelt hat. Echt gebraucht können sie nur mit Stempel Typ II vorkommen.

Der Druck der Berliner ND ist den Originalen sehr ähnlich, nur das verwendete Papier war anders, und eine weitere Indiz für den ND, ich kann keine Struktur im Papier erkennen, was wohl am Scan liegen mag.

mfG

Nigel
29.09.08, 00:45:49

admin_j

(Mitglied)

Hallo Nigel,

du hast Recht. Es ist der Stempel Type I im ersten Zustand. Das wichtigste Erkennungszeichen sind die breiten Buchstaben. Was hier zu bemerken ist, dieser echte Stempel wurde "gefälligkeitshalber" auf diesem Neudruck angebracht. Man kann davon ausgehen, dass zeitnah, im Sommer 1880, gestempelt wurde.

Das Datum vom November 1876 ist auch kein Zufall. Der Stempel wurde ab Februar 1876 nicht mehr zur Entwertung verwendet. Im Innendienst wurde er noch etwas länger weiter benutzt. Es wäre ja auch möglich, dass dieses Novemberdatum bis zum Sommer 1880 so eingestellt war. Eventuell können wir dazu noch einige Daten zusammentragen. Zur Überprüfung der These müssten wir schauen, mit welchen Daten Abschläge vom echten Stempel Typ I im ersten Zustand auf Neudrucken vorkommen und ob es eine Häufung dieses Novemberdatums gibt. Stempel außerhalb der Badesaison auf Helgoland sind ohnehin immer verdächtig.

Das Bild hatte ich noch aus einem zweiten Grund gewählt. Helgoland-Anfänger suchen immer verzweifelt nach eindeutigen Merkmalen, an denen Originale von Neudrucken unterschieden werden sollen. Die gibt es aber nicht. Sehr wohl gibt es aber Merkmale jeder einzelnen Auflage. Selbst Leipziger oder Hamburger Neudrucke kann man noch in verschiedene Auflagen einteilen. Manchmal nur im Bogen, eigentlich aber immer auch an losen Marken. Es gibt also immer eindeutige Unterschiede. Es sind nur immer andere Unterschiede. Bei der heutigen Nummer 17, also dieser grünen Marke mit dem Wappen statt dem Kopf in der Mitte, kann man bei genügend großen Scans, Originale alleine am Auftrag und den Pigmenten der grünen Farbe erkennen.

Die Marke oben im Bild zeigt eine andere Besonderheit. Das Rot im Wappen ist bei allen Auflagen, außer dem Neudruck Berlin, Juni 1880, Auflage 100.000 Stück, nicht deckend. Bei dem erwähnten Neudruck, Lemberger nennt die Farbe "hochrot", ist das Rot aber wie Plakafarbe und deckt sehr gut ab. Im Bild sieht man die schwarze Linie unter der roten Farbe viel schlechter. Die rote Farbe überdeckt die Linie zum größten Teil.

Deshalb ist dieser Neudruck am Schwarzweißbild zu erkennen. Hier aber noch ein Bild einer anderen Marke, ebenfalls eben der Berliner Neudruck aus 1880, an dem man schön sehen kann, dass rote Pigmente auf der schwarzen Linie sitzen, orange oder grüne jedoch unsichtbar bleiben.



Warum Lemberger die Farbe nicht wirklich treffend beschreiben konnte, liegt einfach daran, dass die Druckfarbe einerseits einen Farbton hat, andererseits eben eine unterschiedliche Deckkraft. Er meinte mit "Hochrot" also nicht "...rot, röter, am rötesten ..." sondern wollte die höhere Intensität, die höhere Deckkraft beschreiben.

Bei der Gelegenheit möchte ich noch ein Wort zu der leider geschlossenen Diskussion mit @helgophil aus dem BDPH Forum sagen. In der Zwischenzeit konnte ich auch "1867" zu dem Thema "andere Kopfform" bei Medaillonplatte I und II fragen. Genau wie jeder Andere, den @helgophil als Referenz für seine Fantasievorstellungen genannt hatte, konnte dieser einen generellen Unterschied nicht bestätigen.

Wie ich schon im BDPH-Forum wiederholt geschrieben hatte, gibt es selbstverständlich zwischen jeder Auflage, also jedem Einsatz der Platten, sichtbare Unterschiede. Die Platten wurden intensiv gereinigt, man kann auch sagen überarbeitet. Daher rühren die Unterschiede. Es gibt auch die These von Kennern der Materie und helgophil gehört nicht zu diesem Kreis, die behaupten, die Medaillonplatte II der Kopftype II wäre im Jahr 1882, bis dahin unbenutzt, an Goldner verkauft worden. Das würde bedeuten, es gäbe erstens keine Originale von der Platte und zweitens wären auch alle Neudrucke aus der Zeit davor, von der Medaillonplatte I gedruckt.

Ob das so ist, werde ich irgendwann aufdecken und auch nachvollziehbar belegen.

Was sicher ist, es gibt keinen generellen Unterschied in der Kopfform, der ermöglichen würde, ein Original von einem Neudruck daran immer unterscheiden zu können.

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16.10.08, 13:37:19

siegfried spiegel

(Mitglied)

Stimmen die Angaben im Michel spezial immer?
Ich habe hier 3 verschiedene Auflagen von der Nummer 14.
Nach meinem Ermessen handelt es sich bei der Marke auf der Ansichtskarte eindeutig um eine Nr.14d, da die Marke unter der Quarzlampe eindeutig zinnober leuchtet. Das kann aber laut Michel nicht sein, da die Marke erst 3.5.1889 erschienen ist, das Stempeldatum auf der Karte lautet aber August 1887. Folglich müsste die Karte eine Ganzfälschung sein, glaube ich aber nicht, da auch noch eine Ankunftstempel von Hamburg drauf ist und zudem ist die Karte noch Bildseitig tiefst geprüft H.Krause

Die gestempelte Marke hat eine Jahreszahl 1877 müsste demnach von der ersten Auflage sein, also eine 14a und schwärzlichkarminrot quarzen. Die Marke quarzt aber überhaupt nicht.

Die dritte Marke quarzt rot ist vermutlich eine 14e.

Nun meine Frage: Steht im Michel was verkehrtes, sind Fälschungen dabei oder bin ich nur zu doof für Helgoland?


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Dateianhang (verkleinert):

 Helgolandkarte.jpg (152.84 KByte | 12 mal heruntergeladen | 1.79 MByte Traffic)

14.01.09, 10:49:33

admin_j

(Mitglied)

Hallo Siegfried,

zu Deinen drei Marken. Die Marke auf Karte ist selbstverständlich eine 14c. Im Michel wurde schlicht vergessen zu erwähnen, wie die rote Farbe quarzt. Die Antwort: zinnober. Die nächste ist eine 14e und die lose gestempelte Marke eine 14a. "Schwärzliches quarzen heißt, dass man nichts sieht. freuen

betrachten wir die Nr. 14 genauer. Zunächst im Tageslicht:

Grob gesagt gibt es zwei Auflagen in eher Karmin. Das sind "a" und "b". Die "a" zeigt deutlich dunkleres Grün.

Drei Auflagen zeigen eher rosa Töne. Das sind die "c" - "d". Davon sind zwei eher gelbgrün, nämlich "c" und "d".

Oben ein Bild in Tageslicht, unten in UV-Licht. Unter UV-Licht musste ich aus der Hand fotografieren. Ich mache die Bilder später noch einmal schöner. Worauf es ankommt kann man aber deutlich sehen. Die Auflagen "c" und "d" quarzen gleich vom Farbton her. Die "c" quarzt aber dunkler. Insbesondere quarzt das grün der "c" auch wesentlich dunkler. Das kann man ohne Vergleichsstück daneben nur mit viel Erfahrung sehen. Die Marken quarzen umso heller, je näher sie an die Lichtquelle kommen. Deshalb muss man eine geprüfte "c" und eine geprüfte "d" bereit halten. Die Kombination der Farben und deren Helligkeit gibt aber gute Anhaltspunkte. Deine Karte ist natürlich echt.



Noch ein Wort zur Ähnlichkeit von "b" und "e". Im direkten Vergleich gibt es auch hier enorme Helligkeitsunterschiede. Die überarbeitete Medaillonplatte führt bei der "e" Auflage auch dazu, dass in der Regel (es gibt also Ausnahmen) rote Farbe senkrecht vor dem Haarknoten eingelaufen ist.

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14.01.09, 14:43:39

admin_j

(Mitglied)

Hier noch drei Marken, die im Michel mit 14e bezeichnet werden. Es sind deutliche Töne. In dem Spektrum kommen fast alle Helgolandmarken in Tönen vor. Die linke Marke könnte man fast für eine "b" halten. Diese Marke quarzt jedoch auch viel intensiver als eine "b", denn es ist schließlich auch eine "e"


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14.01.09, 15:43:28

siegfried spiegel

(Mitglied)

Jetzt kommt doch schon etwas Licht ins Dunkel :).
Nach meinen allerneuesten Erkenntnissen habe ich jetzt ein Quarzfoto geschossen und versucht die Marken zu bestimmen.
Besten Dank Jürgen.

Dateianhang (verkleinert):

 DSC03187 Kopie.jpg (123.45 KByte | 7 mal heruntergeladen | 864.12 KByte Traffic)

14.01.09, 16:52:41

admin_j

(Mitglied)

Hallo Siegfried,

die "b" ist im Tageslicht gut von der "e" abzugrenzen. Bei der "b" ist das rot ein deutliches karmin (also mit viel Blauanteil) und das grün dunkler. Hier noch ein besseres Bild von einer "b"


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14.01.09, 17:13:52

siegfried spiegel

(Mitglied)

Eine weitere für mich schwierige Marke ist die Nummer 6.
Zum einen zwei Papiersorten und dann auch noch jede Menge Farbvarianten der verschiedenen Auflagen.
Ich tippe bei meinen beiden auf 6x Papier ohne Struktur, von gegittert sehe ich jedenfalls nichts. Die eine ist rückseitig doppelt signiert S.M. ( See Mantow , die andere hat undefinierbare Zeichen und soll lt. Bleivermerk eine c sein.
Dateianhang (verkleinert):

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 Helgoland 2mal Nr.6 Rückseite.jpg (85.39 KByte | 6 mal heruntergeladen | 512.34 KByte Traffic)

16.01.09, 12:33:17

siegfried spiegel

(Mitglied)

Heute auf einem Tauschtag erworben. Die Händler kennen sich mit Helgoland zum großen Teil schlecht aus. Ich habe die Marken als 7c und 18b identifiziert. Ich hoffe ich liege nicht allzu sehr daneben. freuen
Dateianhang:

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Dateianhang (verkleinert):

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15.03.09, 14:45:16
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