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Simrock

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geändert von: Simrock - 18.02.17, 10:56:43

Hallo: besonderen Dank an Jürgen. Ja, der Stempel macht schon Sorgen, aber ich habe einen Stempel vom Postamt Prag 17 gefunden, der hat das gleiche runde "G" und auch die Stemelfarbe. Ich will es genau wissen und schicke sie zur Prüfung und informiere vom Ergebnis.
Aber eines muß ich noch loswerden: Warum ist im Michel die Bewertung für gestempelt und Postfrisch gleich, wenn es so wenig echtgestempelte Marken gibt. Da macht es ja gar keinen Sinn "nachträglich" bzw. falsch zu entwerten. Oder geht der Michel von Gefälligkeitsentwertungen aller Art aus? - einen schönen Sonntag! .
18.02.17, 10:56:00

stampsteddy

(Mitglied)

Wofür bekommt Jürgen einen besonderen Dank?

18.02.17, 11:15:33

stampsteddy

(Mitglied)

geändert von: stampsteddy - 18.02.17, 16:46:48

Hallo,

PRAG 66, R-Brief Dezember 1943

scheint aber ein anderes Stempelgerät zu sein.

Problem ist die unleserliche UB des Stempels auf der hinterfragten Marke, insgeheim gehe ich aber von einer zeitgerechten Entwertung aus. Herr Pfeiffer ist aber hierfür der richtige Ansprechpartner.

MfG
Markus
Dateianhang (verkleinert):

 Prag-66-1943_001_ebay-192023922346.jpg (307.26 KByte | 4 mal heruntergeladen | 1.2 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Prag-66-1943_002_ebay-192023922346.jpg (222.31 KByte | 2 mal heruntergeladen | 444.61 KByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Prag-66-1943_003_ebay-192023922346.jpg (101.44 KByte | 3 mal heruntergeladen | 304.31 KByte Traffic)


18.02.17, 12:16:17

stampsteddy

(Mitglied)

Zitat von Simrock:
Da macht es ja gar keinen Sinn "nachträglich" bzw. falsch zu entwerten.

Gemäß Vorschrift, war die Zulassungsmarke auf das Paket zu kleben und auf diesem mit Tagesstempel zu entwerten. Auf Paketen entwertete Marken, tragen oftmals verschmierte Stempelabschläge. Es kam aber auch dazu, dass die Zulassungsmarke mit Tintenstrich(en) entwertet wurde. Falschstempel kommen vor allem auf solchen Marken vor, bei denen der Tintenstrich entfernt wurde.

Ferner gibt es Zulassungsmarken, welche anstatt auf das Paket, auf die Paketkarte geklebt und auf dieser mit Tagesstempel entwertet wurde.

Dies als zusätzliche Informationen, warum Falschstempel (rückdatierte echte Stempel, als auch Stempelimitate) auf echten Zulassungsmarken vorkommen. Daneben gibt es noch zahlreiche andere Varianten von Verfälschungen, die mit aus den sogen. Rot-Kreuz-Blocks ausgeschnittenen, als auch aus Makulaturbeständen stammenden Marken gefertigt wurden.

MfG
Markus

18.02.17, 14:28:24

Taschentuch

(Mitglied)

Vielen Dank für die Informationen Markus, sehr interessant.

Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
18.02.17, 14:31:15

admin_j

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Hallo,

ich komme gerne noch einmal auf den Stempel zurück.

Ein paar Fragen dazu.

1. wurde hier auf einem weichen Paket gestempelt?

Antwort: nein, das Datum mit ... VII. 44 19 ist gut lesbar, Sehnen und Kreise zeigen keine wirklichen Unterbrechungen oder unterschiedliche Linienbreiten. Es wurde also auf einer ebenen Unterlage gestempelt.

2. kann der sichtbare Abschlag von einem echten Gerät stammen?

Antwort: möglich ist alles, solange wir das Gerät nicht eindeutig identifiziert haben. Was können wir sehen? Sehnen und Innenkreis sind schmaler als bei dem Vergleichsstück aus dem selben Postamt. Die Stempelfarbe weicht gravierend ab. Statt Quetschrändern sehen wir Kleckslinien. Die Farbe ist bläulicher als Vergleichsabschläge.

3. Gibt es prinzipielle Merkmale?

Antwort: gute Falschstempel sind immer retuschiert. Dadurch kommt es genau bei diesen Imitationen immer wieder zu schmaleren Linien. Unabhängig von der Reinzeichnung, eben der fotografischen Vorlage für die Imitation, ist das später verwendete Material für die Schriftplatte. Im Fall von Gummi ist man praktisch auf wasserbasierte Stempelfarbe angewiesen. Die ist durchaus auch nach dem trocknen wasserfest, enthält aber kein Öl und fließt anders. Insbesondere fließt diese Farbe immer an Fasern der Papiermasse ins innere der Papierstruktur. Ölbasierte Farbe trocknet schneller und neigt nicht dazu an Fasern zu fließen. Diese Farbe wird durch die Papierstruktur ins Papier gepresst. Unter dem Mikroskop kann man dann jeweils minimal tiefer liegende Fasern finden, die nicht pigmentiert sind, wohl aber sind die Füllstoffe im Papier gut durchgefärbt.

Fazit: summiert man die am Scan sichtbaren und beurteilbaren Merkmale, dann ist der Stempelabschlag mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit falsch.

Wer zu einem anderen Ergebnis kommt, kann sich den Beitrag hier noch mehrfach durchlesen und mit passendem Gerät die Aussagen nachvollziehen.

Was ist mit der Restwahrscheinlichkeit für echt? Im Juli 1944 könnte es einen Mangel an Stempelfarbe gegeben haben. Es könnte Wasserfarbe verwendet worden sein und damit der Abschlag einigermaßen sauber wird, könnte nur zart aufgesetzt worden sein.
Dateianhang:

 prag-66-Farbvergleich-900pxb.jpg (202.23 KByte | 6 mal heruntergeladen | 1.18 MByte Traffic)


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18.02.17, 15:54:27

Simrock

(Mitglied)

und nun bekommt auch Marcus einen besonderen Dank!
Dein Joachim
18.02.17, 15:57:07

stampsteddy

(Mitglied)

geändert von: stampsteddy - 18.02.17, 16:40:14

Zitat von admin_j:
Was ist mit der Restwahrscheinlichkeit für echt? Im Juli 1944 könnte es einen Mangel an Stempelfarbe gegeben haben. Es könnte Wasserfarbe verwendet worden sein und damit der Abschlag einigermaßen sauber wird, könnte nur zart aufgesetzt worden sein.

Hallo Jürgen,

für die Post im Protektorat war recht wenig Geld da.

So erklärt es sich, dass unterschiedliche Papiersorten bei den Drucken der Theresienstadt-Zulassungsmarke zu finden sind, vor allem weicht das Papier der sogen. Rot-Kreuz-Blocks deutlich ab. Herr Pfeiffer erklärte mir vor einigen Monaten, dass die Papiere in der Schweiz eingekauft wurden und zwar immer dann, wenn Geld da war.

Bezüglich der Stempelfarbe ist dies auch für mich denkbar, dass es zu engpässen kam. Ferner bin ich mir nicht ganz sicher, ob alle Stempelgeräte im Protektorat aus hartem Metall gefertigt waren. Auch finde ich bei mir im Bestand Paketkartenabschnitte, bei denen ich auch nicht immer typische Quetschränder an den Stempelabschlägen nachvollziehen kann.

Persönlich würde ich die Marke dennoch zur Prüfung senden und den Vergleich mit einem zeitnahen Vergleichsabschlag vorziehen, bevor ich auf Falschstempel plädieren würde. Der Abschlag auf der hinterfragten Marke, sieht für mich nicht aus, wie von einem typischen Falschstempel stammend.

Am Bild, vor allem ohne direkten Vergleichsabschlag, nicht letztendlich beurteilbar. Der UB könnte "b" sein, im Stempelabschlag auf der hinterfragten Marke.

MfG
Markus

18.02.17, 16:33:04

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo,

der Abschlag recht im Bild, stammt zwar aus einem anderen Ort, aber ebenfalls aus Juli 1944 und dieser zeigt auch eine "wässrig" wirkende Stempelfarbe.

Dem Exemplar (Bildquelle Auktionshaus Christoph Gärtner) liegt ein Fotoattest Hefer BPP bei, dies ist der Vorvorgänger von Herrn Pfeiffer.

Was ferner bei der hinterfragten Marke für einen echten Stempelabschlag spricht, ist das Verhältnis in der Stärke des Innen- und Aussenkreis.

Lassen wir uns überraschen, wie das Prüfungsergebnis von Herrn Pfeiffer ausfällt.

MfG
Markus
Dateianhang (verkleinert):

 Zwischenablage01.jpg (305.15 KByte | 13 mal heruntergeladen | 3.87 MByte Traffic)

Dateianhang:

 Theresienstadt_021_CG.jpg (689.14 KByte | 5 mal heruntergeladen | 3.36 MByte Traffic)


18.02.17, 18:39:07

Simrock

(Mitglied)

Hallo Forum:
Der "Streit" (Siehe oben) ist beigelegt!
e-b-H-f-a-e-K*)

*) ein-blindes-Huhn-findet-auch-ein-Korn.
Einen schönen Sonntag!

Dateianhang (verkleinert):

 BMZ1-GA.jpg (293.73 KByte | 39 mal heruntergeladen | 11.19 MByte Traffic)

05.03.17, 08:10:41
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