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01.06.12, 15:36:45

vozimmer

(Mitglied)

Hallo Zusammen,

der folgende Brief von Leeds nach Dresden zeigt eine nicht alltägliche Route über Hull und Hamburg nach Sachsen.
Der Leitweg wurde vom Versender so vorgegeben. Der Transport erfolgte von Hull aus mit einem Schiff eines privaten Eigners („Private Ship Letter“), der eine Konzession für die Postbeförderung hatte, oder mit einem Postschiff (Packet Boat). Beide pendelten meist auf festen Routen zwischen den Hafenstädten in GB und dem Kontinent.


Bild 1: 14.o4.1843, Portobrief von Leeds nach Dresden.


Bild 2: Die Rückseite

Zu den Stempeln:
- Aufgabestempel 'LEEDS C' vom 14. April 1843.
- Rückseitig der Rahmenstempel 'HULL SHIP-LETTER A' vom 15. April des Exchange Office in Hull.
- Rückseitig der Durchgangsstempel 'SCHIFFS BRIEF-POST HAMBURG' des Brief-Post-Comptoir Hamburg, darüber lief die Post aus GB, vom 18. April.
- Vorderseitig der Zeilenstempel 'HAMBURG' mit Datum vom 18. April. als Transitstempel des preussischen Oberpostamt.
- Und zu guter Letzt ein Ankunftsstempel der Stadtpost in Dresden 'ST.POST' vom 21. April.

Der Brief war für die Stempeldatenbank natürlich sehr ergiebig, 4 neue Stempelgeräte und ein weiterer Abschlag des Stadtpoststempels wurden erfasst.

Dass es ein Portobrief war, schließe ich aus dem Fehlen eines 'PD'-Stempels, den es zu der Zeit sicher gegeben hat. Über die notierten Taxen habe ich leider keine Informationen gefunden, eventuell kann hier jemand aus dem Forum helfen. Das würde mich sehr freuen.

Viele Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
01.06.12, 15:37:45

Altsax

(Mitglied)

Lieber Volker,

nach einer Sekundärquelle, deren Autor seine Erkenntnisse leider bisweilen durch Fingersaugen gewann, mußten diese Briefe bis Hamburg franco versandt werden.

Das Porto von Hamburg bis Leipzig betrug 4 Ngr. Der einfache Brief von Leipzig bis Dresden kostete 16 Pfg. Unterstellt man einen Doppelbrief (1 1/2 faches Briefporto), so setzen sich die "147" (Pfg.) wie folgt zusammen:

Hamburg - Leipzig 4 Ngr. = 120 Pfg
Leipzig - Dresden 24 Pfg.
Bestellgeld in Dresden 3 Pfg.

Bei den Taxziffern links auf dem Brief würde es sich demnach um englische handeln, bei denen Du Dich sicherlich besser auskennst als ich.

Liebe Grüße

Jürgen
01.06.12, 17:26:21

bayern klassisch

(Gast)

... die 8 Pence (= 7 Neugroschen), die vorderseitig oben links notiert wurden, waren das Teilfranko vom Aufgabeort bis zur europäischen Küste. Gebracht wurde der Brief von einem regulären Postschiff - die Beförderung der private ships war ungleich teurer.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
01.06.12, 17:54:27

vozimmer

(Mitglied)

geändert von: vozimmer - 01.06.12, 23:16:19

Lieber Altsax,

vielen Dank für die Portodarstellung ab Hamburg, das mit der Gewichtsstufe versuche ich noch mal mit den 8 Shilling Franco bis Hamburg abzugleichen.




Lieber bayern-klassisch,

die große 8 notiert wohl sicher das Franco bis Hamburg, vielen Dank für den Hinweis.
Zum Thema Preisdifferenz zwischen der Beförderung mit dem packet-boat und dem private ship kann ich Dir in dem Fall aber nicht zustimmen.

Dazu zitiere ich aus einer Ergänzung zum Postvertrag zwischen GB und Hamburg von 1841, Artikel 1: "The British rate of postage upon letters passing between the United Kingdom and Hamburgh (...), conveyed direct by packet-boat or private ship, shall be sixpence per half-ounce ..."

Die Taxe war also die gleiche.



Viele Grüße, Volker


Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
01.06.12, 23:15:32

****i********

(vom Nutzer beendet)

Zu den beiden gezeigten Belegen suche ich Informationen, da ich ueber die Postgeschichte Grossbritanniens eigentlich nicht allzuviel weiss, und auch beim Identifizieren der Markenausgaben so meine Probleme habe. Ich habe die Briefe als eingehende Post nach Sachsen gekauft, wuerde sie aber trotzdem gerne moeglichst genau beschreiben, was die verwendeten Postwertzeichen, Stempel, Tarif etc. angeht. Wenn sich also jemand die Muehe machen wuerde, mir da ein bisschen auf die Spruenge zu helfen, waere ich sehr dankbar.

Den ersten gezeigten Brief finde ich uebrigens insofern sehr interessant, weil er aus der Uebergangszeit von der Saechsischen zur Norddeutschen Post stammt: am 30. Dezember 1867 aufgegeben, am 31. Dezember in Aachen abgefertigt, und am 1. Januar 1868 um 11 Uhr morgens in Leipzig ausgeliefert.

Gruss,
****i********
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27.08.13, 18:43:44

rizzo2105

(Mitglied)

Also die roten sind definitiv Michel nummer 16 einmal Platte 78 erster beleg, zweiter Platte 80.
27.08.13, 19:37:38

vozimmer

(Mitglied)

geändert von: vozimmer - 27.08.13, 20:18:11

Hallo ****i********,

kannst Du noch das Absendedatum aus dem Inhalt und Bilder der Siegelseiten einstellen?

Schöne Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
27.08.13, 20:14:44

****i********

(vom Nutzer beendet)

Hallo rizzo,
und danke fuer die Bestimmung der 1 P red.

Hallo Volker,
die Absendedaten (Inhalt) sind: 30. Dezember 1867 und 7. Maerz 1866.

Hier sind auch die Rueckseiten.

Gruss,
****i********
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27.08.13, 20:27:05

vozimmer

(Mitglied)

geändert von: vozimmer - 28.08.13, 08:10:28

Hallo ****i********,

zunächst der Brief vom o7. März. 1866

Der Entwertungsstempel hat die Nummer 1. Demnach wurde der Brief im London District Post Office Highgate aufgegeben. Dann ging es Foreign Office, dort wurde der rückseitig der blaue Kreisstempel 'MV LONDON ...' abgeschlagen, auf der Vorderseite der rote 'PD'. Der Zweikreisstempel 'AUS ENGLAND PER AACHEN / FRANCO, 3 B' vom o8.o3. ist ein preußischer Grenzübergangsstempel aus Aachen.

Der Brief lief über Ostende in Belgien. (Briefe nach Preußen (und weiter) konnten bis 1853 auch über Hamburg und Rotterdam geleitet werden, ins rheinische Preußen auch darüber hinaus auch über Frankreich.) Die Taxe betrug nach dem Preußisch-Britischem Postvertrag 6 Pence, Der zusätzliche Penny war eine Late Fee, die am Postschalter gezahlt wurde, damit der Brief noch am selben Tag weiter befördert wurde, wenn der Brief nach dem Ende der Schalterzeit aufgegeben wurde.

Viele Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
27.08.13, 23:08:43
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