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Hallo liebe Teilnehmer,

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Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
04.11.08, 19:28:02

carolinus

(Mitglied)

Da die 1, 2 und 3 Silbergroschenmarken nun schon vorgestellt wurden, fehlen in dieser Zeichnung noch die „Bruchwerte“. Am 1. Januar 1863 erschien die Nr. 10, die einzige grüne Marke Braunschweigs. Sie trägt die Wertbezeichnung ½ Groschen (5 Pfennig).



Die Marke ist 21 ¼ mm breit und 19 ½ mm hoch. Die Zeichnung dieser Marke weicht vielfach von den bisher gezeigten etwas ab.

Da ich bisher immer mit dem Auszählen der Striche begonnen habe, bleibe ich auch bei dieser Marke dabei. Immerhin hat sie die meisten aller Braunschweigmarken. Der rechte und der linke Schraffierungsstrich liegen an der Einfassung. Hugo Krötzsch schreibt Ende des 19. Jahrhunderts in seinem "Handbuch der Postfreimarkenkunde" von 42 Strichen, zählt man sie an den markierten Stellen unterhalb des Pferdebauches, sind es 43.



Einen Blick auf die Striche sollte man immer werfen. Dennoch gibt es natürlich weitere Merkmale.

Die Anordnung der Steine ist auch für diese Ausgabe charakteristisch und entlarvt (fast) jede Fälschung auf Anhieb. Diese Steine weichen gegenüber den bisher gezeigten Ausgaben allerdings deutlich ab.



Vier etwas größere Steine sind gelb gekennzeichnet. Vor dem ersten und zwischen dem ersten und zweiten sind noch Andeutungen zweier kleinerer Steine zu erkennen. Somit kann man beim Zählen durchaus auch auf sechs kommen.

Ein erster Blick sollte bei Braunschweig immer den am Boden liegenden Steinen gelten, die meisten Fälschungen sind schon hier erkennbar.

Immer wieder der Hinweise: Auch die Buchstaben, die bei den einzelnen Wertstufen auch unterschiedlich sind, geben bei jeder Ausgabe wichtige Hinweise. Man betrachte besonders „U“ und „H“ in „BRAUNSCHWEIG“.

Bei dieser Marke ist aber der Hinweis auf die Fälschungsgefahr des Stempels mindestens genauso wichtiger. Während die ungebrauchte Marke für ein paar Euro gekauft werden kann, selbst Einheiten sind hier erschwinglich, kosten gebrauchte Marken ein Vielfaches. Zahlreiche Falschstempel sind im Umlauf. Ort und Datum sollten deutlich erkennbar sein. Bei fehlenden Vergleichsstempeln ist es gut, die Marke gestempelt nur geprüft zu erwerben.

Bereits Hugo Krötzsch erwähnt im Handbuch der Postfreimarkenkunde Ende des 19. Jahrhunderts eine mit Bogendurchstich existierende Nr. 10. Im Michel wird diese Marke unter 10 B katalogisiert.
Zunächst wurde diese Marke als privates Erzeugnis gesehen. Offenbar waren Marken mit diesem Bogendurchstich aber wohl doch amtlich angeordnet, aber nur kurze Zeit in Verwendung. Diese Versuchsdurchstiche kommen bei drei Braunschweiger Marken vor: MiNrn. 10, 11 und 12.

Wie kam es zu diesen Durchstichen?

Auf Grund der in den Nachbarländern bereits möglichen Trennung der Marken durch vorhandene Zähnung oder Durchstich wurde dem Drucker der Braunschweiger Marken der Auftrag erteilt, nach geeigneten Möglichkeiten – möglichst besseren als die der Nachbarstaaten - zu forschen.

Der zunächst erprobte Liniendurchstich zeigte wenig Erfolg. Meist musste bei der Trennung der Stücke mit einem Schnitt der Schere nachgeholfen werden. Schließlich kam ein bogen- oder wellenförmiger Durchstich zur Anwendung, der in der Tat eine Verbesserung zeigte. Aber auch hier zeigten sich schließlich Mängel und die Schere musste – wenn gleich manchmal auch nur an einer Seite - herhalten.

Über die Häufigkeit dieser Versuchsdurchstiche braucht man sicher nicht viel zu schreiben. Sie sind eben sehr selten - und dementsprechend sehr teuer, wenn man sie denn überhaupt mal zu Gesicht bekommt.

Schließen möchte ich heute mit einem wunderschönen, finanziell sicher unerschwinglichen Brief – vielleicht eine der größten Raritäten Braunschweigs. Der abgebildete Brief zeigt ein waagerechtes Paar eben dieser Nr. 10 B zusammen mit einer Nr. 7 auf einem Brief von Königslutter nach Freiburg in Sachsen.


Bildquelle: ARGE Hannover Braunschweig


Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
04.11.08, 19:29:02

Tango

(Mitglied)

Hallo Carolinus.

Toll finde ich Ihre Einstellung und Ihr Wissen.
Wie bekommt mann das, lesen Literatur?
04.11.08, 21:11:05

carolinus

(Mitglied)

Hallo Tango,
besten Dank für die netten Worte. Literatur ist sehr wichtig. Für die norddeutschen Staaten gehört z.B. der Krötzsch m.E. zum Besten, was es gibt. Mit Hilfe von Literatur habe ich mich dann an die Analyse von einzelnen Marken gewagt, auch ausreichend große Scans - vernünftige Scans bei ebay Auktionen eingeschlossen - sind dabei durchaus hilfreich. Genauso wichtig sind Kontakte zu Spezialisten in diesen Gebieten. Jürgen Kraft hat mir z.B. immer geholfen, wenn ich Fragen hatte. Außerdem finde ich es wichtig, sich zunächst auf wenige Marken und Gebiete zu beschränken. Nach und nach kann man dann sein Repertoire allmählich erweitern.

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
05.11.08, 14:03:17

siegfried spiegel

(Mitglied)

Ich habe das Briefstück heute bekommen:

Ein schönes Stück der Nr. 10A mit blauem Balken-Zahlen-Stempel 43 von Vechelde.
In älteren Michel-Spezialkatalogen wurden die Stempel noch bewertet: So beispielsweise in der Michel-Ausgabe 1997 mit einem Aufschlag zum Markenpreis von 150,--DM.



Dateianhang (verkleinert):

 43-Vechelde.jpg (177.92 KByte | 16 mal heruntergeladen | 2.78 MByte Traffic)

05.05.09, 13:19:12

carolinus

(Mitglied)

Hallo Siegfried,

schöne Marke und schöner Stempel.

Aus dem Jahr 1960 (Henri Bade, 333 Jahre Braunschweigische Post) stammt diese Tabelle, die zumindest eine Vorstellung liefert über die Werte der einzelnen Stempel zueinander.



Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
05.05.09, 14:16:54

carmen

(Mitglied)

Habe noch eine Braunschweig 10ax kann mir
da jemand vielleicht was zum Papier sagen!?
Das ist ja suuuper dünn.

https://www.stampsx.com/forum/attachment.php?id=4696&
Dateianhang:

 braunschweig10ax.jpg (102.28 KByte | 17 mal heruntergeladen | 1.7 MByte Traffic)

31.12.09, 15:15:34

carolinus

(Mitglied)

Hallo Carmen,

das Papier einer 10Ax ist sehr dünn, ich meine die Grenze liegt bei 0,065 mm. Bei genügend Material schick eine solche Marke einfach mit zur Prüfung. Hier eine geprüfte, leicht fehlerhafte Marke. Das Papier ist so dünn, dass an der Stelle des Wasserzeichens punkthelle Stellen im Papier erscheinen, links im scan sichtbar. Daher wohl das etwas erhöhte Signum von Frau Brettl.



Beste Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
31.12.09, 16:00:53

carmen

(Mitglied)

Hallo carolinus,
danke für die Antwort.
Meine ist auch wie deine erhöht geprüft von
Lange.
Wollte nur mal was zum Papier wissen weil sie
mir extrem dünn vorkam.

Gruß carmen
31.12.09, 16:09:48

jpvde

(Mitglied)

Hallo Carolinus,

Ich habe zwei Nummer 10 gestempelt. Ich denke beide Stempel sind echt. Die rechtermarke ist schwierig zu sehen, aber es scheint mir Wolfenbuttel zu sein. Habe ich da recht?

Interessant weiter ist das die rechtermarke eine X ist, sehr dunn, im Licht kann man das auch sehen.

Grusse,
Jean-Paul
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20.04.16, 22:44:35
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