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RKronen

(Mitglied)

Im Folgenden das letzte Stück nochmals in besserer Qualität.
Im Scan tendiert die Farbe tatsächlich eher in Richtung eines Brauns. In Natura würde ich die Farbe aber eher der dunkelvioletten Farbe, wie sie im Rundbrief 92 beschrieben ist, zuordnen. Nun zu meiner Frage. Im Rundbrief wird von einer geringeren Häufigkeit der dunkelvioletten Farbe geschrieben, gibt es dazu belastbare Zahlen oder Verhältnisse zu den anderen Farbentypen?
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 Minr16_dunkelrosa.jpg (429.21 KByte | 28 mal heruntergeladen | 11.74 MByte Traffic)

30.10.18, 20:47:40

palaiss

(Mitglied)

@ RKronen

Die ins Weinrote tendierenden Farbnuancen sind Bleisulfidverfärbungen. Sie müssen als verfärbt und damit als 2. Wahl angesehen werden.

Es gibt diese Verfärbungen mittlerweile sehr gehäuft, nachdem insbesondere zwei bekannte süddeutsche Hersteller den philatelistischen und numismatischen Zubehörmarkt seit etwa 1975 mit Unterbringungsmaterialien aus für bleihaltige Marken toxischem Hart-PVC (mit schwefelhaltigem Stabilisator) überschwemmt haben. Sie tun dies ungehindert völlig verantwortungs- und rücksichtslos immer noch.
31.10.18, 06:59:25

admin_j

(Mitglied)

Hallo RKronen,

auf dem größeren Bild der Marke sieht man oben ein Braun, ähnlich wie bei überlagerter Schokolade. In der Markenmitte gibt es noch ein Weinrot.

Sind auf der selben Marke mehrere Töne, auf räumliche Bereiche aufgeteilt, spricht das sehr für den Bleisulfidschaden.

Man kann prinzipiell testen, ob so ein Schaden vorliegt. An losen Marken ohne Gummi geht das auch ohne Schaden oder Veränderung. Einen Brief müsste man in seine Bestandteile auflösen. Im Wasserbad kann man Marke/n und Umschlag trennen. Wichtig ist dabei fachgerechtes trocknen, was oft misslingt. Es entstehen dann Wellen, an denen vorher keine Papierwellen waren. Auch ein fachgerechtes replatzieren der Marken und wieder befestigen, gelingt nicht immer und wird oft mit ungeeigneten Materialien gemacht.

Bei Gelegenheit kann ich das an einem weiteren Beispiel zeigen.

Liste der Sonderzeichen zum Einkopieren

Epson-Scanner-Standard-Einstellungen

Welche Sonderzeichen in Beiträgen können Veröffentlichung verhindern?

31.10.18, 10:51:40

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 31.10.18, 11:49:42

Zitat von palaiss:
Die ins Weinrote tendierenden Farbnuancen sind Bleisulfidverfärbungen.


Zitat von admin_j:
Sind auf der selben Marke mehrere Töne, auf räumliche Bereiche aufgeteilt, spricht das sehr für den Bleisulfidschaden.


Hallo zusammen,

Jürgens Formulierung entspricht eher meinem derzeitigen Erkenntnisstand. Von einem Beweis für Bleisulfidverfärbung kann m.E. noch nicht gesprochen werden.

Dazu einige Feststellungen:

Alle mir bisher bekannten Marken mit diesem markanten Farbton Bräunlichviolett haben Verwendungsdaten entweder aus 1864 oder 1867. Das spricht dafür, daß nur bestimmte Druckauflagen so erscheinen.

Insgesamt gesehen habe ich von den dunklen Varianten weniger als 10 Stück. Dabei war keine mit markanten Farbunterschieden über das Druckbild, wie sie bei geschädigten Sachsen Mi 15 eher Regel als Ausnahme sind.

Versuche, diesen Farbton bei anderen Marken mit Folienpressung zu erzeugen scheiterten ebenso wie solche mit Schwefelwasserstoff.

Das alles spricht nicht gegen eine nachträgliche Verfärbung, auch nicht gegen eine solche durch Bleisulfid. Es scheinen jedoch nur Teilmengen der Gesamtproduktion mit einer Farbe gedruckt worden zu sein, die entweder diesen violetten Ton bereits im unbeeinflußten Zustand aufweist oder zumindest empfindlich gegenüber Verfärbungen durch was auch immer ist.

Es ist wie bei anderen selten auftretenden Farbvarianten auch: Ohne solide Kenntnisse in der Farbchemie und darauf basierenden Untersuchungen und Analysen sind entsprechende Meinungsäußerungen ebenso streitanfällig wie sinnlos.

Beste Grüße

Altsax
31.10.18, 11:47:39

palaiss

(Mitglied)

geändert von: palaiss - 31.10.18, 14:24:29

@ altsax

Für mich sind diese Bleisulfidverfärbungen erwiesen.

Sie finden sich in ähnlicher Form bei vielen anderen Marken der Zeit wie Preußen 16, NDP 16, Baden 18, Dt. Reich 19 etc. etc. Es ist unerheblich, ob nur bestimmte Auflagen betroffen sind.

Bei Auffinden dieser verfärbten Marken befanden sie sich nach meinen jahrzehntelangen Beobachtungen in fast ausnahmslos allen Fällen unter Hart-PVC-Folien. Allein dies ist ein deutliches Indiz für eine Bleisulfidvergiftung!

Um die NDP 16F (mittlerweile aus dem MICHEL gestrichen) hatte ich in den 1980er-Jahren mit Friedrich Spalink eine ähnliche Diskussion wie jetzt um diese m.E. immer verfärbten weinroten Sachsen 16 oder Dt. Reich Nr. 19. Auch ein einfacher Nachweis einer Bleisulfidverfärbung erscheint möglich: Bei sehr starker Vergrößerung müssten die typischen metallischsilbrigen Bleisulfidpartikel deutlich zu erkennen sein. Die Problematik reicht ja über Deutsches Reich und Bundmarken bis ins 20. Jahrhundert.

31.10.18, 14:22:06

RKronen

(Mitglied)

Vielen Dank für diese interessante Diskussion! Aber ich muss der Klarheit wegen einmal nachfragen. Der im Rundbrief 92 beschriebene dunkelviolette Farbtyp ist derselbe den man auf dem Brief sieht, oder ist damit noch ein anderer Farbton gemeint?

Ich habe in meinem Bestand mal geschaut und die dunkelste Farbe herausgesucht. Ebenso zum Vergleich eine geprüft 16b unten rechts.

Die Verfärbung betreffend kann ich keine unregelmäßige Färbung an der Marke feststellen. Einzig an den Serifen der rechten Eins neben dem Wappen könnte man eine hellere Farbe erahnen, das könnte aber auch an zu wenig Druckfarbe liegen.
Dateianhang (verkleinert):

 Vergleich_miNr16.jpg (739.79 KByte | 39 mal heruntergeladen | 28.18 MByte Traffic)

31.10.18, 19:04:55

palaiss

(Mitglied)

@ RKronen

Guck doch mal, ob Du bei der Marke auf dem Ganzsachenabschnitt beim A von SACHSEN oder beim R von GROSCHEN bei starker Vergrößerung kleine silbermetallisch glänzende Partikel siehst.
31.10.18, 19:50:23

palaiss

(Mitglied)

@ RKronen

Vielleicht kannst Du uns auch noch sagen, wie Du Deinen Bestand aufbewahrst?
31.10.18, 19:56:16

Altsax

(Mitglied)

Zitat von RKronen:
Aber ich muss der Klarheit wegen einmal nachfragen. Der im Rundbrief 92 beschriebene dunkelviolette Farbtyp ist derselbe den man auf dem Brief sieht, oder ist damit noch ein anderer Farbton gemeint?


Hallo RKronen,

der beschriebene Farbton entspricht ziemlich gut dem Deiner Marke links unten. Eine entsprechende Marke hänge ich an. Das Druckbild zeigt durchgehend hellere und dunklere Partien, die aber wirken, als hingen sie mit der Dicke des Farbauftrages zusammen. Jedenfalls kommen sie in ähnlicher Form auch bei hellen Farbtönen vor (s. Beispiel).

Die typischen Bleisulfidschäden, wie sie bei Sachsens Mi 12 und Mi 15 vorkommen, treten i.d.R. über das Markenbild ungleichmäßig verteilt auf (s. Beispiel).

Aber das sind alles lediglich Beobachtungen an einer Vielzahl von Marken. Beweise stehen aus!

Beste Grüße

Altsax

PS: Deine Marke, die neben dem Ganzsachenwertstempel klebt, zeigt metallisch glänzende Partikel. Das spricht für Bleisulfideinflüsse.
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 Farbe rötlichviolett, Lengenfeld - Plauen, 6.7.1864., Marke.jpg (321.39 KByte | 6 mal heruntergeladen | 1.88 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 15, Bleisulfidschaden.jpg (412.06 KByte | 7 mal heruntergeladen | 2.82 MByte Traffic)

31.10.18, 23:58:36
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