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philetalia

(Mitglied)

Hallo,

ich habe bislang allerdings nur Briefe gesehen, die eine Inlandsgebühr von 40 Reis zeigen (s. z. B. hier, wobei dieser Brief 12 Jahre älter ist als der, den wir hier diskutieren).

Viele Grüße
Bernhard
08.11.12, 13:04:40

bayern klassisch

(Gast)

Hallo,

möglich wären 480 Reis Fremdporto und 10 Reis Inlandsgebühr.

Das wäre auch sinnvoll, weil unter den 480 Reis (und anderen) Stempeln auch manchmal die Inlandsgebühr manuell notiert wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
08.11.12, 13:09:46

senziger

(Mitglied)

Hallo zusammen,

interessant ist auch wo der rote PAID-Stempel auf den Brief kam. Ich hatte ja gedacht in Hamburg, habe den Stempel aber in meinen "Stempelbüchern" nicht gefunden. Auch stellt sich die Frage wofür der 490(Reis)Stempel nötig war bei einem frakierten Brief?

Viele Grüße

senziger
08.11.12, 23:40:18

bayern klassisch

(Gast)

Hallo senziger,

der paid - Stempel sollte ein Brite sein und von "Franko" sehe ich nichts. Vlt. war der Brief nur bis GB frankiert und ab da unfrankiert auf seine Reise gegangen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
09.11.12, 06:38:43

peterhz

(Mitglied)

Hallo zusammen,

einen schönen und interessanten Brief sehen wir hier.

zu den Briefgebühren nun meine Überlegung.
Der Brief lief über Southampton nach Lissabon und musste bis Lissabon bezahlt werden.
Es gab die Möglichkeit des Seeweges von Hamburg bis Southampton bzw. wurde die Post über Preussen Belgien nach England befördert.
Die Kosten hierfür betrugen 7 Sgr. + das Seeporto bis Lissabon von 4 1/2 Sgr. Das Seeporto wurde je 1/2 Loth bezahlt , so das die Vermutung nahe liegt das der Brief bis ein Loth schwer war und die Gesamtkosten 16 Sgr. bis Lissabon betrugen. Leider weis ich nur den Umrechnungskurs von 1864 wo 25 Reis 1 Sgr. entsprachen.
Also noch einige Fragen? Was kostete ein doppelt schwerer Brief von Lissabon nach Porto und weiß einer den Umrechnungskurs von Reis in Silbergroschen von 1857 ?
Die 490 würde ich als Gesamtporto betrachten.

schönen Gruss
Peter
10.11.12, 12:04:28

Michael D

(Mitglied)

Mal ein paar Gedanken zu diesem interessanten Brief:

Vorab: Meine Erfahrungen hier gelten für preußische Korrespondenz von/nach Portugal. Hamburg mag hier ähnliche (gleiche) Vereinbarungen getroffen haben, dem muß aber nicht so sein.

Korrespondenz nach Portugal musste bis zu einer definierten Grenze freigemacht sein. Eine vollständige Freimachung bis zum Bestimmungsort in Portugal war noch nicht möglich.
In diesem Sinne wäre der englische PAID-Stempel so zu verstehen, dass bis zur englischen (Post-Abgangs-)Küste der Brief bezahlt war.

Die eingehenden Auslandsbriefe wurden in Portugal dann mit dem offenen Transit- oder Seeporto belastet.
Dazu kam dann noch das Inlandsporto, das bei 25 Reis für einen Brief bis 15 Gramm lag.

Bei der via Frankreich/Spanien eingehenden Auslandskorrespondenz wurde das Transitporto mit 120 Reis je 7,5 Gramm Briefgewicht angesetzt. Daher kennt man die 120/240/360/480er-Stempel.
Für den aus England über See kommenden Brief galten vermutlich etwas andere Taxen, daher wohl der 490er-Stempel.

Gruß
Michael
10.11.12, 17:19:09

peterhz

(Mitglied)

Hallo zusammen,

noch 2 interessante Erlasse aus den Preussischen Amtsblätter:

1.) vom 29.05.57 über die Einrichtung einer Dampfschiffverbindung Hamburg, Southampton, Lissabon usw.
Das Seeporto betrug 4 1/2 Sgr. und musste bis zum Landungshafen frankiert sein.

2.) vom 24.5.1859 über die Ermässigung des Seeportos von 4 1/2 Sgr. auf 3 1/2 Sgr. Das bedeutete das ein einfacher Brief nur noch 10 1/2 Sgr. statt 11 1/2 Sgr. je 1/2 Loth kostete. Dieser Tarif galt für Preussen und allen anderen Ländern des Postvereins

schönen Gruss
Peter

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10.11.12, 22:25:42
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