Hallo zur 2 1/2 PENCE / 20 PFENNIG Marke in vielen Farben und Auflagen. Vorweg, von dieser Marke gibt es nur einen sehr seltenen und sehr teuren, amtlich Neudruck. Ganzfälschungen habe ich noch keine gesehen und so ist jede Marke praktisch immer echt. Die gestempelten Marken sind meist "g" und die ungebrauchten Marken sind meist "h". Wie leider oft bei Helgoland, sind viele Marken mit Mängeln im Markt. Für tadellose, zentrisch und sauber gestempelte Marken muss man 100% Michel zahlen. Nach unten sind durch die Qualität auch beim Preis keine Grenzen gesetzt.

Ich will hier zunächst Scans von allen katalogisierten "Farben" zeigen. Die Farben rühren aus verschiedenen Auflagen, die über viele Jahre hinweg gedruckt wurden. Dabei verändern sich auch die Druckplatten im aussehen und die Druckfarben haben nicht nur einen anderen Farbton, es sind auch andere chemische Bestandteile enthalten. So gibt in Zweifelsfällen auch die Quarzlampe Hinweise. Für Skeptiker der Hinweis, alle Marken sind von mir geprüft. Das war die falsche Aussage? OK, alle Marken sind auch geprüft SCHULZ BPP und meist noch Lemberg dazu.

Fangen wir mit der "a" Marke an. Am 1. 6. 1876 im Schalterverkauf, ist sie ungebraucht viel teurer als gestempelt und auch gestempelt, mit der "b" zusammen, die teuerste Variante.



Zu den wirklichen Unterschieden kommen wir noch. Was man mit Gewissheit sagen kann, alle Marken mit Stempel vor dem 19. 4. 1880, müssen "a" sein. Ab dem 19. 4. 1880 wurde die "b" am Schalter verkauft. Soweit der Michelkatalog. Wir werden aber später noch versuchen die Daten an Hand von Belegstücken zu verifizieren. Hier ein Scan der "b" Farbe oder besser "b" Auflage oder der II. Auflage der Marke.



Bereits am 14. 7. 1882 stand die "c" zur Verfügung. Von der "c" zeige ich zwei Stück. Einmal sieht man die unterschiedliche Markenhöhe durch breite oder Spitze "Ausgleichszähne". Zum anderen sind die Ornamente in den Ecken, aber auch die Buchstaben und Zahlen sehr unterschiedlich breit.



Ab Mai 1884, hier nennt der Michel kein genaues Datum, gibt es die "d" Farbe. Die Farben a, b und c zeigen deutliche Anteile von lila (also mehr blau im Rot), ab der "d" Farbe fehlt dieser Blauanteil.



In der Breite der Zeichen gibt es gut sichtbare Unterschiede und auch einzelne Merkmale sind zu sehen. Wie bei praktisch jeder Helgolandmarke, ist an der individuellen Zeichnung Auflage und das Feld im Bogen bestimmbar. Daher reicht auch ein guter schwarzweißer Scan zur Beurteilung. Gut heißt, dass man noch die Körnung der Farbe, also die Partikelgröße erkennen können muss. Bei den Scans hier ist das der Fall.

Am 13. 7. 1885 erscheint die "e" Farbe. "e", "f" und "g" sehen neonfarbig rot aus. "e" ist aber sehr blaß und "f" und "g" unterscheiden sich deutlich im Grünton. Bei Zweifeln hilft die Quarzlampe. Die entsprechenden Farben dort zeige ich später an Hand der selben Marken. Oft ist jedoch auch das datum hilfreich.



Wieder kaum zwei Jahre später kommt die "f" Farbe am 25. 1. 1887, erstmalig mitten im Winter, an die Schalter.



Am 6. 7. 1888 sehen wir die "g" Farbe und damit die vorletzte Marke dieser Ausgabe, vor dem Ende der englischen Postverwaltung auf Helgoland, am 10. 8. 1890.



Von der 18h, die ganz kurz vor Schluss, am 3. 6. 1890 erscheint, will ich ein ungebrauchtes Paar zeigen, dass einige deutliche Feldmerkmale zeigt. Im Michel notiert "g" und "h" ungebraucht gleich. Die "h" Farbe ist jedoch sehr viel häufiger und "g" ist unterbewertet. Die "h" Farbe erkennt man leicht am sehr körnigen Farbauftrag in einem lichten bräunlich wirkenden rot, von Michel als "graurot" bezeichnet.

Betrachten wir die Feldmerkmale der Nr. 18

Auf Feld 1 kommen die eingezeichneten Merkmale vor. Zusätzlich sind zum Beispiel typisch die Verdickung unten links am L und am D von HELGOLAND. Im Bild eine 18a und eine 18h

Feld 5 mit dem Kreuz, dass links oben nach unten gedrückt ist. Diese Marke fällt immer wieder gerne auf.

Kommen wir zu der diskutierten Marke zurück. Der Verkäufer hat mir einen besseren Scan geschickt und ich habe diesen etwas verkleinert. Es war auch ein Bild der Rückseite dabei und die Information, dass die Marke gerade von der Prüfung C. Brettl zurück gekommen war.

Hallo Siegfried,

die Feldmerkmale kommen auf allen Auflagen vor. Deine Marke ist eindeutig eine 18g. Die Farbe der h ist "pelzig" und sieht schon fast nicht mehr rot aus. Die typische "h" Farbe ist unverwechselbar.