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(Administrator)

Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen in diesem neuen Thema.

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

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Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
15.12.12, 20:58:36

yellowstamp

(Mitglied)

Hallo Forumler,

was ist ein Insinuationsdocument? Ich habe mal im Fremdwörterbuch(Duden) geschaut, dort wird eine Insinuation(veraltet) mit
1. Einschmeichelung, Einflüsterung/Zuträgerei, und
2. Eingabe (eines Schriftstücks) an ein Gericht
erklärt/übersetzt.

Der zweite Punkt ist wohl hier richtiger?

Gefunden habe ich den Begriff erst heute bei den besonderen Frankaturen mit Brustschildmarken. Kann jemand so etwas mal zeigen? Das waren wohl immer Einzelfrankaturen von z.B. Nr. 4, Nr.5, Nr. 19, Nr. 20.

Viele Grüße, Gabi

yellowstamp

15.12.12, 20:59:36

Magdeburger

(Mitglied)

Hallo Gabi

im Prinzip ist es eine Postzustellungsurkunde.
Der Empfänger bestätigte den Empfang eines meist gerichtlichen Schreibens.
Der Postbote mußte diese sogar vorlesen, wenn der Empfänger dies selbst nicht konnte.

Hier ein solches Postinsinuationsdokument von Magdeburg nach Calbe vom 03.11.1850. Der Empfänger des Schreibens bezahlt insgesamt 4 Sgr für die Rücksendung bar.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
Dateianhang (verkleinert):

 18501103_10-11_Type_02_Magdeburg_Calbe_30.jpg (249.9 KByte | 24 mal heruntergeladen | 5.86 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 18501103_10-11_Type_02_Magdeburg_Calbe_Inhalt_K2o-30.jpg (481.87 KByte | 30 mal heruntergeladen | 14.12 MByte Traffic)

15.12.12, 21:39:43

Klesammler

(Mitglied)

Hallo Gabi,

so etwas nennt man heute Zustellungs-Urkunde. Damit bestätigt der Postzusteller, daß das Schriftstück beim Empfänger abgeliefert wurde. Allerdings waren die Zusteller damals wohl zuverlässiger als heute. Das mußte ich vor ca. 7 Jahren erfahren, als eine Zustellung in einer Erbschaftssache bei einem Nachbarn eingeworfen wurde. Der junge Kerl meinte nach ca. 4 Wochen, er hätte noch einen Brief an mich. Das Theater hatte ich aber in der Zwischenzeit.

Gruß

Dieter
15.12.12, 21:44:30

Claus Petry

(BPP-Mitglied)

Ein Insinuationsdokument ist eine Urkunde aus der Zivilprozessordnung durch deren förmliche Zustellung nachgewiesen ist, daß ein Empfänger ein bestimmtes Schrifstück erhalten hat.

Eine andere Bezeichnung aus den ersten Jahren der deutschen Reichspost ist "Behändigungsschein", zum 1. Oktober 1879 erfolgte die Umbennung in "Postzustellungsurkunde" (PZU).

Nachfolgend zwei Exemplare aus der frühen Periode der deutschen Reichspost...

Mit besten Grüßen aus Hamburg!

Claus Petry
Dateianhang (verkleinert):

 Inland-Behändigungsschein Privat-33a EF + =20= blau-01 Vorderseite.jpg (440.84 KByte | 4 mal heruntergeladen | 1.72 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Inland-Behändigungsschein Privat-33a EF + =20= blau-02 Befund.jpg (271.36 KByte | 364 mal heruntergeladen | 96.46 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Inland-Behändigungsschein Privat-34a EF im Ort-01 Vorderseite.jpg (403.28 KByte | 7 mal heruntergeladen | 2.76 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Inland-Behändigungsschein Privat-34a EF im Ort-02 Befund.jpg (269.66 KByte | 334 mal heruntergeladen | 87.96 MByte Traffic)

15.12.12, 22:12:01

zenne

(Mitglied)

geändert von: zenne - 15.12.12, 22:19:07

Hallo Gabi,

hier auch ein solches Dokument, welches von Bütow (Hufeisenstempel) nach Danzig ging, um dann nach Bütow zurückzukehren (siehe 2. Bütow-Stempel)

Beste Grüße

zenne
Dateianhang (verkleinert):

 id_buetow.jpg (421.73 KByte | 15 mal heruntergeladen | 6.18 MByte Traffic)

15.12.12, 22:16:40

yellowstamp

(Mitglied)

Vielen Dank für eure Erklärungen und das Zeigen solcher Belege!
Total faszinierend, die alten und älteren Zeiten waren ganz schön kompliziert...

@Magdeburger

Hallo Ulf,

was mir bei Deinem Dokument aufgefallen ist: es ging an eine Dame?
Die war bestimmt nett und hübsch, der vereidete Postzusteller hat in das N von November, direkt über dem unteren Stempel, ein ganz "neckisches" Herz eingebaut... mit Augen rollen

Viele Grüße, Gabi

yellowstamp

15.12.12, 22:25:52

yellowstamp

(Mitglied)

Hallo nochmal,

nebenbei fiel mir vorhin noch ein weiterer älterer(?) Begriff ein: Postprotestauftrag.
Das gehört nicht zu diesem Thema, wo (unter welchem Thema/Gebiet) könnte so ein thread eröffnet werden?

Viele Grüße, Gabi

PS.: über die Suche habe ich dazu nichts gefunden...

yellowstamp

15.12.12, 23:17:50

moehre1111

(Mitglied)

geändert von: moehre1111 - 24.03.14, 16:05:39

Habe durch Zufall 2 Insinuationsdokumente und einen Behändigungsschein frankiert mit Brustschild ersteigert.
Ich finde sie sehr attraktiv zumal ich diese Verwendungsform mit Brustschild noch nicht gesehen habe.
Dateianhang (verkleinert):

 insi.JPG (202.68 KByte | 14 mal heruntergeladen | 2.77 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 insin.JPG (178.65 KByte | 11 mal heruntergeladen | 1.92 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 behändigungs.JPG (194.39 KByte | 10 mal heruntergeladen | 1.9 MByte Traffic)

24.03.14, 16:04:24

Schild-Sammler

(Mitglied)

Falls von Euch jemand sowas mit der Anschrift Wilhelmstr. 74, Berlin abzugeben hat, wäre ich daran sehr interessiert. Auch normale Korrespondenz mit dieser Adresse sammel ich.
Behändigungsscheine müssen noch in Umlauf sein. Die damals dort ansässige Behörde hat sehr viele solcher "Einschreiben mit Rückschein" versendet. Die Behörde (Bundesamt für das Heimathwesen)ist zwischen 1880 und 1896 irgendwann umgezogen in die Voss-Straße in Berlin. Natürlich hießen die Dokumente da bereits Post-Zustellurkunde. Den jüngsten Beleg, den ich bisher dokumentieren konnte stammt aus dem Jahr 1896, es muss diese Behörde aber bis 1933 gegeben haben. Also, wer sowas abgeben kann, bitte Bescheid geben.

schönen Gruß
24.03.14, 17:16:06
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