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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen in diesem neuen Thema.

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
11.01.09, 12:54:47

carolinus

(Mitglied)

Ich möchte einen Thread eröffnen, in dem nach und nach die Postorte des Herzogtums Braunschweig vorgestellt werden sollen. Selbstverständlich ist jeder zum Mitmachen eingeladen. Meine gezeigten Stempel werde ich gleichzeitig in die Stempeldatenbank laden.

Eine kurze Einleitung vorweg. Nach den napoleonischen Befreiungskriegen 1812/13 wurde das braunschweigische Land im alten Umfang wieder hergestellt. Auf dem Wiener Kongreß 1814 wurden sowohl das Königreich Hannover als auch das Herzogtum Braunschweig begründet.

Um zunächst eine geographische Orientierung zu ermöglichen, hier eine kleine Karte.



In der folgenden Liste sind alle Poststationen der Herzoglich Braunschweigischen Post aufgeführt, von denen Stempel bekannt sind. Die Zahlen vor dem Ortsnamen geben die Nummer des „Balken-Zahlen-Stempels“ an, mit dem die Marken von Ende April 1856 ab in schwarzer Farbe entwertet werden sollten.


- Amelunxborn (auch Amelungsborn)
1 Badenhausen
2 Bahrdorf
3 Bevern
- Bisperode
4 Blankenburg
5 Bodenburg
6 Börßum
27 Bornum
7 Braunlage
8 Braunschweig Hofpostamt
9 Braunschweig Bahnpostamt
10 Calvörde
11 Delligsen
12 Eschershausen
13 Fürstenberg
14 Gandersheim
15 Gittelde
16 Greene
17 Groß-Winnigstedt
18 Halle an der Weser
19 Harzburg
20 Hasselfelde
26 Hehlen
21 Helmstedt
22 Hessen
23 Hohegeiß
24 Holzminden
26 Immendorf
25 Jerxheim
27 Klein-Rhüden
28 Königslutter
29 Kreiensen
30 Langelsheim
31 Lehre
- Lesse
32 Lutter am Barenberge
49 Mainzholzen
- Mühlenbeck
16 Naensen
33 Oker
34 Ottenstein
35 Rübeland
36 Salder
37 Schöningen
38 Schöppenstedt
39 Seesen
40 Stadtoldendorf
41 Tanne
42 Thedinghausen
43 Vechelde
44 Velpke
45 Vorsfelde
49 Vorwohle
46 Walkenried
- Wickensen
47 Wolfenbüttel
48 Zorge 1 2 3

In Rocklum, außerhalb des Herzogtums Braunschweig, wurde um 1722 eine braunschweigische Postexpedition eröffnet. 1826 ist Rocklum als Postort noch verzeichnet. Es liegen ca. zwölf Belege mit dem einzeiligen Langstempel ROCKLUM vor.

Außerdem existierten noch Postorte, von denen keine Stempel bekannt sind - wie Bettmar - sowie Orte, in denen Braunschweigische Postablagen oder Sammelstellen bestanden, und die z. B. von „Reiheboten“ versorgt wurden.

Beginnen möchte ich mit einem der kleinsten Orte, Mainzholzen.

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
11.01.09, 12:55:47

carolinus

(Mitglied)

Mainzholzen gehört heute zum Landkreis Holzminden. Der Ort wurde 1380 erstmals erwähnt. Erst 1854 wurde eine Postanwärterei eröffnet und ab 1. August 1857 gab es eine Postexpedition. Diese musste aber nach dem Bau der Eisenbahnlinie von Kreiensen nach Holzminden am 10. Oktober 1865 bereits wieder an die Nachbargemeinde Vorwohle abgetreten werden.

Die Marken wurden mit dem Nummernstempel "49" entwertet. Am 10.10.1865 wurde dieser Stempel von Vorwohle übernommen.






Mainzholzen führte nur einen Stempel. Es ist der zweizeilige Rahmenstempel mit Zahlendatum, Stern und Halbtagszeit, die, wie in den abgebildeten Abschlägen, manchmal fehlt. Nur blaue Abschläge sind bekannt. Der Stempel ist auf Grund der kurzen Verwendungszeit und des kleinen Ortes selten.

Außerdem noch ein Postschein aus 1859 mit handschriftlicher Ortsangabe.





Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
11.01.09, 13:09:04

siegfried spiegel

(Mitglied)

geändert von: siegfried spiegel - 11.01.09, 16:41:12

Prima Sache, die Du machst, interessiert mich sehr.
Vielleicht kannst Du mir was über die Verwendungszeit dieses Gandersheim-Stempels sagen.
Dateianhang (verkleinert):

 Gandersheim.jpg (190.86 KByte | 6 mal heruntergeladen | 1.12 MByte Traffic)

11.01.09, 16:35:01

carolinus

(Mitglied)

Hallo,

vom kleinsten Ort springen wir gleich zu einem der ganz großen - zumindest für Braunschweiger Verhältnisse zwinkern

Gandersheim habe ich bereits einen eigenen Thread gewidmet. Der zweizeilige Rahmenstempel wird unten auch erwähnt, er wurde ab 1854 verwendet, als Nachfolger der Hammerstempel. Es gibt ihn in blau und in schwarz. In schwarz scheint der Rahmenstempel deutlich seltener zu sein.

Hier der Link:

Gandersheim


Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
11.01.09, 16:50:19

zenne

(Mitglied)

Da füge ich auch noch einen Stempel hinzu - es trägt den Namen von SEESEN (in blau).

Diesem Beleg habe ich übrigens vor Tagen ein extra Thema gewidmet, leider ohne jegliche Antwort traurig

Vielleicht passiert es ja nun. Bitte mal eine Antwort im Thema "Braunschweig-Rarität!!!??" oder auch hier zu dieser wohl sehr außergewöhnlichen Frankatur.

DANKE
Dateianhang (verkleinert):

 braunschweig_rar.jpg (120.79 KByte | 19 mal heruntergeladen | 2.24 MByte Traffic)

11.01.09, 18:30:40

carolinus

(Mitglied)

Hallo zenne,

M.E. gehört die Marke nicht auf die Postanweisung. Der Stempel macht mir nicht den vertrauenerweckendsten Eindruck.

Zum Thema Postanweisungen mit Zusatzfrankaturen

Postanweisung

Gruß carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
11.01.09, 19:58:27

carolinus

(Mitglied)

Von Greene war erst kürzlich in einem anderen Thread gesprochen worden.

Der Ort wurde erstmals 980 urkundlich erwähnt. Mitte des 19. Jhdts. zählte er etwa 1400 Einwohner, heute sind es ungefähr 1800.

Der Zeitpunkt der Einrichtung einer Poststation ist nicht bekannt. Wahrscheinlich aber existierte sie bereits Mitte des 18. Jhdts., als eine Fahrpost die Strecke Braunschweig - Holzminden befuhr.

Älteste bekannte Belege sind:

- ein Postschein "Fürstl. Post-Expedition Grene" (24. Febr. 1795)
- Briefe mit handschriftlichen Ortsangaben (1798 und 1802)

Insgesamt sind vier Stempel bekannt.
Zwei dieser Stempel - ein Schreibschriftstempel "Grene" aus 1808
und ein zweizeiliger Langstempel "FRANCO GRENE"
in einem Brief aus 1810 - existieren wohl nur als Unikate.

Also beschränken wir uns auf die beiden anderen.

Der Langstempel "GRENE" ist seit 1811 bekannt und bis 1845 gebraucht worden.



Ein 1832 geschriebener Brief zeigt erstmals den Ortnamen "Greene", mit zwei e.

Der Zweikreisstempel mit Zahlendatum wurde 1845 eingeführt,
bis 1851 zunächst in schwarzer Farbe. Von 1851 bis 1864 wurde er in blau abgeschlagen
und von 1865 ab in schwarz-blauer Stempelfarbe.



Die Postexpedition Greene wurde aber bereits am 10. Oktober 1865 geschlossen. Den von Greene zur Entwertung der Marken verwendeten Zahlenstempel "16" bekam die am selben Tag eingerichte Postexpedition in Naensen.

Erst zur Zeit der Reichspost bekam Greene wieder eine Poststation.



Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
19.01.09, 16:35:45

carolinus

(Mitglied)

Zu einem der größeren Orte in Braunschweig.

In einer Urkunde Heinrichs III. vom 18. Januar 1043 wird Hasselfelde als Königshof erstmalig ausgewiesen. Ein weiterer Aufenthalt des Kaisers ist 1052 durch eine Urkunde für Bischof Burchard I. von Halberstadt gesichert. Zu dieser Zeit hieß der Ort „Haselfelt“.

Im 14. Jhdt. wurde der Ort zur Stadt erhoben, nachdem auf Grund des Abbaus von Silber- und Kupfererzen ein großräumiger Zuzug erfolgte. Im Laufe seiner Geschichte wurde Hasselfelde viermal durch Feuersbrünste vollständig zerstört.

1845 besaß die Stadt knapp 2300 Einwohner. Damit gehörte sie zu den größten des Herzogtums Braunschweig.

Eine erste Poststation wurde vermutlich 1732 eingerichtet. Erstmalig auf einem Brief wurde der Ort 1795 durch einen handschriftlichen Vermerk genannt.

Insgesamt vier verschiedene Langstempel sind bekannt.
Der erste wurde von 1810 bis 1831 verwendet.



Vom zweiten (1818-1833) und dritten (1834-1847) besitze ich noch keinen Abschlag.

Dem vierten und letzten Langstempel (1836 bis 1852) ist bis 1838 ein handschriftliches Datum beigesetzt worden. Ab 1839 begleitet ihn aber ein kleiner Datum-Kreisstempel, ausschließlich in schwarzer Farbe.






Von 1853 bis 1865 wurde ein Rahmenstempel in blauer Farbe verwendet. Dieser Stempel existierte im Innendienst weiter bis zum Ende des Herzogstums – allerdings in schwarzer Farbe.




Der letzte Stempel war ein Zweikreis mit Datum, Jahreszahl und Stundenangabe, erstmals verwendet im Jahr 1863.






Die Marken Hasselfeldes wurden seit 1856 mit dem Balken-Zahlen-Stempel „20“ entwertet.




Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
23.01.09, 15:05:33

Harald_01

(Mitglied)

Hallo Carolinus,


Deine Arbeit hier ist wirklich wertvoll und informativ! Mittlerweile habe ich auch einige Stempel und Belege aus dem Herzogtum Braunschweig, welche ich an passender Stelle hier zeigen werde. Weiter so!

Viele Grüße von einem braunschweigphilatelieinfizierten

CHDDK
23.01.09, 15:48:10
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