Hallo Jürgen,

die 4 Abschläge stammen nach Angaben des Bildlieferanten ausnahmslos aus der Sammlung des früheren Sachsenpapstes Opitz. Gleichwohl gibt es in mindestens 2 Fällen klare Fälschungsindizien.

Anbei zwei scans von Marken, bei denen eine Entscheidung echt-falsch von großer Bedeutung wäre. Wie ist Deine Meinung dazu?

Beste Grüße

Jürgen

Hallo Jürgen,

die beiden Marken kleben auf Bahnpostbriefen ohne Coursstempel, sind also bei Zügen aufgeliefert worden, die kein Fahrendes Postamt mitführten. Die auf den betreffenden Strecken verkehrenden Fahrenden Postämter waren überdies regulär nicht mit Vollgitterstempeln ausgestattet worden. Um das Maß voll zu machen, liegen die Aufgabedaten außerhalb der regulären Verwendungszeit der Vollgitterstempel. Es bestand die Vorschrift, daß sie nach Erhalt der Nummernstempel von den jeweiligen Postanstalten an das Postwirtschaftsdepot zurückzusenden waren.

Handschriftliche Entwertung der Frankaturen von derartig in Zugbriefkästen eingeworfenen Sendungen war vorgeschrieben, wurde aber nicht immer praktiziert. Die Entwertung erfolgte teilweise erst bei der kartierenden Postanstalt.

Also: Nach Vorschriftenlage müßten beide Abschläge falsch sein, nachträglich auf unentwertet gebliebenen Marken angebracht.

Nicht auszuschließen ist, daß irgendwo Vollgitterstempel nicht zurückgesandt und über das theoretische Enddatum hinaus verwendet worden sind.

Ein Vergleich mit echten Abschlägen desselben Gerätes erscheint unmöglich, solange man das Gerät nicht kennt. Wenn die Stempel "gewandert" sein sollten, hilft auch die Stempelfarbe nicht weiter, es sei denn, es ließe sich der Nachweis erbringen, daß sie nicht zeitgerecht sein kann.

Wie kommt man hier konkret weiter?

Beste Grüße

Jürgen