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siegfried spiegel

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Ich habe einen kompletten Bogen der 163y. Die Gummiriffelung ist nur an den 3 unteren Querreihen deutlich zu erkennen.
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08.11.11, 22:11:46

siegfried spiegel

(Mitglied)

Bei der 156y hingegen haben alle Marken eindeutig waagerecht geriffelten Gummi.
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 156y.jpg (460.61 KByte | 19 mal heruntergeladen | 8.55 MByte Traffic)

08.11.11, 22:19:18

philnum

(Mitglied)

Hallo,

bei manchen Ausgaben ist die Gummiriffelung durch Verschleiß der Riffelmaschine oder nicht fachgerechte Ausführung nur schwach oder gar nicht ausgeprägt.

Gummiriffelung erfolgte, um das unerwünschte Einrollen von Markenbögen in Laufrichtung des Papiers (der ursprünglichen Papierrolle) zu verhindern, nachdem Gummierung aufgetragen wurde. Wenn man Tapetenbahnen einkleistert, rollen sie sich auch wieder zusammen. Also muss der Gummi quer zur eigentlichen Laufrichtung mit kleinen Ritzeln gebrochen werden.

Nehmen wir als Beispiel mal eine Marke ohne Wasserzeichen, die MiNr. 813 aus dem Deutschen Reich. An der Wölbung der Marke, die schon beim Halten unter die Schreibtischlampe auftritt, erkennt man ganz einfach, ob waagerechte oder senkrechte Gummiriffelung vorliegt. Die Marken wölben sich bei Erwärmung/Anfeuchten nämlich immer gleichgerichtet zur Riffelung; bei Abkühlung/Trocknung glätten sie sich wieder.

Entgegengesetzt zur Riffelung verläuft die Papierstruktur, was an unscheinbaren Streifen des Papiers erkennbar ist. In dieser Richtung würden sich die Marken ohne Riffelung einrollen. Die Riffelung ist also immer quer zur ursprünglichen Laufrichtung des Papiers, so dass man die Riffelungsart auch vorder- oder rückseitig anhand der Papierstruktur bestimmen kann.

Beste Grüße

philnum
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 Papierstruktur.jpg (77.59 KByte | 23 mal heruntergeladen | 1.74 MByte Traffic)

08.11.11, 23:47:34

philnum

(Mitglied)

Ein anderes Beispiel ohne Wasserzeichen: Berlin MiNr. 87

Wölbt sich die Marke in Längsrichtung, also die langen Seiten ziehen nach unten, handelt es sich um senkrechte Riffelung; umgekehrt ist bei waagerechter Riffelung die Wölbung quer, das heißt die schmale Ober- und Unterseite biegen sich nach hinten.

Die Gummiriffelung einer gewaschenen Marke in Makroaufnahme betrachtet zeigt feine, dicht an dicht liegende, wie eingekratzt wirkende "Furchen", ähnlich wie bei einem frisch gepflügten Acker.

Dreht man die Marke um 90°, sieht man im Gegenlicht die Papierstruktur scheinen: Ein mehr oder weniger breit gestreiftes Muster, das sich nicht oberflächlich in die Papiermasse "eingräbt" wie die Riffelung, sondern nur diffus die Anlagerungsrichtung der Zellulosefasern wiedergibt.
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 Berlin_87.jpg (416.13 KByte | 13 mal heruntergeladen | 5.28 MByte Traffic)

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 senkrechte_Riffelung_gewaschene_Marke.jpg (166.43 KByte | 30 mal heruntergeladen | 4.88 MByte Traffic)

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 waagerechte_Papierstruktur.jpg (85.89 KByte | 19 mal heruntergeladen | 1.59 MByte Traffic)

09.11.11, 16:24:59

stampmix

(Mitglied)

hallo,

erstmal herzlichen Dank für die ausführlichen Kommentare; Bei losen Marken ist das Bestimmen der Riffelung gut möglich.
Ich wollte die Riffelung der Satzfrankatur 529-539 bestimmen, die auf einem FDC der 580-583 zufrankiert wurden (oder war es andersherum?). Die Frankatur mit 946 Rpf. entspricht fast dem Tarif, den ich mit 945 Rpf. ermittelt habe.
Leider konnte ich die Riffelung mit der Methode, den Brief schräg ans Licht zu halten, nicht erkennen. Bedeutet Licht helles Tageslicht oder Kunstlicht?
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 DRFDC580-583_VS_red.jpg (461.71 KByte | 32 mal heruntergeladen | 14.43 MByte Traffic)

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 DR_538_350710.jpg (167.51 KByte | 19 mal heruntergeladen | 3.11 MByte Traffic)

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 DR_539_350710.jpg (137.63 KByte | 12 mal heruntergeladen | 1.61 MByte Traffic)


Wissen ist, was übrig bleibt, wenn vergessen ist, was man gelernt hat.
09.11.11, 21:11:17

philnum

(Mitglied)

Zitat von stampmix:
Leider konnte ich die Riffelung mit der Methode, den Brief schräg ans Licht zu halten, nicht erkennen. Bedeutet Licht helles Tageslicht oder Kunstlicht?
Hallo,

die Lichtquelle ist egal, Hauptsache man erkennt genug. zwinkern Mit bloßem Auge kann es je nach persönlicher Sehschärfe auch schwierig bis unmöglich sein, so dass man ggf. eine Lupe braucht.

Die Gummiriffelung bei der Luftpostausgabe von 1934 zu bestimmen, ist zudem recht problematisch, wie auch der MICHEL-Spezialkatalog ausführt: "Fast alle Werte auch ohne oder mit kaum erkennbarer Gummiriffelung bekannt (zu schwach eingestellte Riffelungswalze)." Weiterhin steht unten noch: "Eine frühe Auflage dieser Marken mit waagerechter Gummiriffelung befand sich laut Auskunft des Reichspostminsters v. 5.3.1937 in den an die Teilnehmer des Weltpostkongresses in Kairo seinerzeit verteilten Geschenkheften."

Wenn ich mir die Rückseite des 100-Jahre-deutsche-Eisenbahn-FDC ansehe, meine ich bei den Marken zu 25, 20, 15, 10 und 5 sowie 80, 50 und 40 Pf jeweils senkrechte Gummiriffelung zu erahnen, bei der 100-Pf-Marke sieht es hingegen nach waagerechter Gummiriffelung aus. Beim vorderseitigen 2- und 3-Mark-Wert kann ich leider am Scan nichts von der Gummiriffelung erkennen.

Beste Grüße

philnum
09.11.11, 22:00:11

philnum

(Mitglied)

Zur Verdeutlichung noch ein Ausschnitt aus dem oben gezeigten Brief: In den Adlerschwingen erkennt man waagerechte (schwarze 100er) bzw. senkrechte (gelbe 80er) Linien, die nicht vom Buchdruck stammen, sondern von der Gummiriffelung. Das Bildmotiv ist ja das gleiche und in diesem Bereich ohne Schraffuren.
Dateianhang:

 waagerechte_und senkrechte_Riffelung.jpg (92.53 KByte | 31 mal heruntergeladen | 2.8 MByte Traffic)

10.11.11, 11:39:45

kulemann

(Mitglied)

geändert von: kulemann - 31.01.13, 00:33:09

In einem ganzen Berg einfacher Heuss-Belege befand sich dieser nicht datierbare Auslandsbrief aus Perl (Mosel).
Die handschriftlichen Notizen geben mir so einige Rätsel auf:

Wie kann ich hier den geriffelten Gummi erkennen? Das ist mir nicht gelungen, obwohl ich dieses Thema gelesen habe.
Wie kommt man auf die m.E. utopische Preisangabe ?
Auch die Katalognummer(?) stammt zumindest nicht aus dem MICHEL.

Kann mich jemand von Euch schlauer machen ?
Dateianhang:

 Heuss geriffelter Gummi.jpg (62.75 KByte | 18 mal heruntergeladen | 1.1 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Heuss geriffelter Gummi 2.jpg (196.84 KByte | 17 mal heruntergeladen | 3.27 MByte Traffic)


Freue mich über jeden Beleg für meine Heimatsammlung: (Hamburg-)Bergedorf und Kreis Herzogtum Lauenburg von Vorphila bis heute. (Alte PLZ alle 205x und 241x sowie einige 2000 (nicht Hamburg), 2061, 2071, 2401, DDR 273x und DDR 282x).
31.01.13, 00:23:20

untermeister

(Mitglied)

geändert von: untermeister - 31.01.13, 08:12:23

Hallo

Die 605 ist eine Nummer die auf die Rückseite der Marke
gedruckt wurde (mit Durchlicht sichtbar).

Michel Rollenmarken Kat. 2008 S. 145

185xw

120,00 Euro wenn die rückseitige Nummer ungerade und dreistellig ist

55,00 Euro - Alle geraden Nummern und die vierstelligen ungeraden Nummern

UV
31.01.13, 08:09:15

kulemann

(Mitglied)

Hallo untermeister,

danke für Deine Antwort. Die linke Marke trägt tatsächlich die Nr. 605.

Aber wie erkenne ich denn nun den geriffelten Gummi ?

Dafür steht in meinem alten MICHEL Spezial 1982/83 das "v" und es ist gewöhnliches Papier ("x").

Wie kommst du dann auf 185 xw, oder hat man die Bezeichnungen zwischenzeitlich geändert ?

Herzliche Grüße
Burkhard

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31.01.13, 23:17:10
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